Osmanisch für Anfaenger

eruvaer

Well-Known Member
Danke dir, aber noch habe ich meinen Vater hier. Später wird's allerdings schwierig...
dann lass es dir doch von deinem Vater beibringen :)
so schwer ist das gar nich....habs damals in der Schule im Kunstunterricht gerlernt und such mir seitdem immer mal wieder irgendwo was altes zu lesen, damit es nicht wieder vergessen wird......so schwer ist das eigentlich nicht ^^

(leicher als Kalligraphie *find* ;P)
 
D

Decebal

Guest
alte deutsche Schrift ist nicht sehr schwer zu erlernen. Hier eine Postkarte aus Teheran, nach Hermannstadt, 1896 (damals Ungarn). Nach 2-3 Tagen Übung, kann man alles gut lesen :) (Bilder Fata und Verso).

Alte rum. Schrift, kyrillisch, kann man nicht so leicht wie die heutige russische Schrift lesen. Ich poste hier einige Beispiele, da in diesem Forum viele Ostdeutschen schreiben, die bestimmt Russisch gelernt haben (ich aber nicht). Man kann die Jahren aus den Dokumenten lesen, und so die Entwicklung der Schrift erkennen.Ich frage mich, ob die Russisch-Kenner die Buchstaben erkennen.

Es tut mir also wirklich leid, dass wir in dem Gymnasium nichts über die alte Schrift gelernt haben. In der Fakultät war es Optionalfach...Ja, optional... Das Buch, das ich hier angegeben habe (ich meine die Kopien), wurde vor 100 Jahren gedruckt. Seither wurde nichts mehr was besseres veröffentlicht.
 

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Decebal

Guest
Es gab ein Bruch in der rumänischen Geschichte: um 1860. Schrift wurde geändert. Slawische und griechische Wörter wurden weggefegt und durch Neologismen aus dem Italienischen und Französichen ersetzt.
Die meisten Historiker (in den Unis ausgebildetet) können die Quellen der rum. Kultur fast nicht mehr erforschen.
Nach Jahrzehnte erkennt man das Problem. In dem Studienprogramm Alt-Rumänische Sprachelemente und alte rumänisch-kyrillische Schrift einzuführen könnte aber bedeuten, den Panorthodoxismus (der Russen) zu fördern.


Es gab ein Bruch in der türkischen Geschichte: um 1928. Schrift wurde geändert. Persische und arabische Wörter wurden weggefegt und durch Alttürkische Konstruktionen (neue Wörter) ersetzt. Die meisten Historiker (in den Unis ausgebildet) können schwer die Quellen der türkisch-anatolischer Kultur erforschen. Nach Jahrzehnte erkennt man das Problem. In dem Studienprogramm osmanische Sprachelemente und die alte arabisch-persisch-osmanische Kalligrafie einzuführen könnte aber bedenten, den Panislamismus zu fördern.


Gibt es wirklich diese Parallele?
 
S

sommersonne

Guest
Puh, ich erkenne nur einzelne Buchstaben. Die Postkarte ist auch schwer zu lesen, kann ich auch nur stellenweise entziffern. Das liegt aber auch bischen mit an der Handschrift. Vielleicht wäre es besser zu lesen wenn man alles direkt vor sich hätte.
 
D

Decebal

Guest
Was war 1964? Warum waren die Russen ab da großer Feind?
Die Russen wurden als Feinde schon seit dem 18. Jahrhundert angesehen. Es gab zwischen 1710-1734 sieben russische Besatzungen der rum. Fürstentümer (um die Rumänen angeblich vom osmanischen Joch zu befreien). Als 1834 die russischen Truppen Bukarest verlassen mussten, wurden Puppen in russ. Uniform auf den Straßen verbrannt.
Die Sowjets wurden als eine andere Fazette des russ. Imperialismus angesehen. Zwischen 1949-1964 war Russisch Pfilchtfach ab der 2. Klasse bis Abitur. In diesen 15 Jahren haben viele Offiziere in der UdSSR studiert. Im April 1964 eröffentlichte die Rum. Kommunistische Partei eine Unabhängigkeitserkärung gegen Moskau. Von einem Tag auf dem anderen wurden die politischen Gefangene befreit, die russischen Strassennamen wurden gewächselt und Russisch wurde dann aus der Schule entfernt. Im Radio und TV wurden nur selten russische Musik und Filme gestrahlt (sie wurden durch westeuropäische und amerikanischen ersetzt). Sogar die Offiziere aus der Armee und Securitate, die in Moskau studiert haben und dort geheirtat haben, wurden vor der Wahl gesetzt: entweder zu kündigen oder sich scheiden lassen. Und in der Securitate wurde eine spezielle Einheit errichtet, für die Bespitzelung aller derer, die in der UdSSR studiert haben. 1968 erwartete man eine sowj. Invasion in Rumänien, wie in der CSSR. Mein Vater machte damals Armee und schlief in Kampfbereitschaft. Aber die Sowjets hatten alle Stützpunkte in Rumänien nach 1964 verloren.
Einer meiner Professoren in der Uni hat auch Russisch gelernt, aber nichts gekriegt (es war eine Art der Rebellion: musste Russischunterricht machen, aber man wollte gar nichts lernen). Dieser Professor machte Doktorat in den USA. Dort kaufte er sich ein Russischbuch, um doch die Sprache zu lernen (der Kultur wegen). Als er nach Rumänien zurückkehrte, brachte das Buch nach Rumänien nicht mit, da es im peinlich war, von den Grenzler erwischt zu werden.
 

aleynanaz1

Well-Known Member
Stimmt. Trotzdem kann das nicht eine Erklaerung dafür sein, warum wir heute die Werke aus dem 18./19. Jahrhundert nicht lesen bzw. verstehen. In Vergleich zur Situation in anderen Sprachen ist der 300-400 jahrige zeitliche Unterschied damit nicht zu erklaeren, sich Türkisch schneller entwickelt bzw. veraendert zu haben. Ihr könnt die Werke aus dem 15./16. Jahrhundert nicht verstehen, wir die Werke aus dem 19. Jahrhundert.

Stimme dem letzten Satz zu.
Hier ein kleines Beispiel zwischen Göktürkisch und osmanisch.Das Erste
gar nicht so schwer zu verstehen.
Aber osmanisch? Verstehst du es,ich nicht.
511.jpg
 
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