Piëch's letzte Rache ?

Almancali

Well-Known Member
Zumindest kommt das Thema VW der Regierung wie gerufen! Lenkt es doch vom Flüchtlingsthema ab (Naja, so in etwa). Das könnte demnächst noch vom Uschithema überrannt werden.
 

beren

Well-Known Member
Ein Lada?:)


Ich denke nicht mal, dass ein VW-Dieselfahrer irgendwelche Probleme hat.
Die Probleme liegen eher bei den Aktien- und Anleihe-Besitzern von VW.
Und bei Niedersachsen. Und bei den Beschäftigten.


Doch, mein Bruder hatte Probleme. Sie mussten das Auto schon glaub zweimal oder dreimal in die Werkstatt bringen nur wegen Diesel-Problemen. Also betrifft dieser Skandal nicht nur die USA. Das Auto von meinem Bruder dürfte sieben Jahre alt sein. Sie mussten sich wegen der Probleme die sie damit hatten sogar einen Zweitwagen anschaffen, einen Skoda, kein Diesel.

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Hanni Heini

Well-Known Member
Wem nutzt das Volkswagen-Bashing? "Mr. Dax": VW-Skandal ist überzogen
Ein Gastkommentar von Dirk Müller

Was für ein Aufschrei, was für ein Blutrausch. Mit Begeisterung stürzt sich das Publikum auf Volkswagen und seinen Chef Winterkorn. Dessen Rücktritt verdient Respekt - ist aber ebenso lächerlich wie die ganze Aufregung.

Ein Wirtschaftsskandal erschüttert Volkswagen. Und wie man dem aktuellen Aufschrei entnehmen kann, ganz Deutschland. Es scheint, als hätten wir es mit dem größten Wirtschaftsskandal seit dem Zweiten Weltkrieg zu tun. Die Aktie von VW verliert in der Spitze 40 Prozent und sofort wird der Kopf eines des bislang erfolgreichsten und gefeiertsten deutschen Managers gefordert. Doch gehen wir einmal zwei Schritte zurück, lassen die Aufregung etwas sacken und schauen uns die harten Fakten an.


Volkswagen hat die Tests für Diesel-Abgaswerte manipuliert. An dieser Stelle ist es völlig unstrittig, dass dies intolerabel ist und Konsequenzen haben muss. Aber es sei noch einmal betont, dass wir über geschönte Abgaswerte reden und nicht etwa über funktionslose Airbags, versagende Bremssysteme, über die die Fahrer nicht rechtzeitig informiert wurden, oder wissentlich defekte Zündschlösser, die zu zahlreichen Todesfällen geführt haben. So der Fall bei anderen Autoherstellern. Es geht lediglich um geschönte Abgaswerte.




Auch hier muss man noch fragen, inwieweit das in der Branche verbreitet ist, denn ein Vergleich drängt sich sofort auf. Haben Sie jemals die von den Autoherstellern aller Marken angegebenen Benzinverbrauchswerte im alltäglichen Gebrauch einhalten können? Wir wissen, dass diese Werte nur unter idealisierten Testbedingungen aufgehübscht wurden, und nehmen das schulterzuckend zur Kenntnis. Ist das etwas anderes als die jetzt bekannt gewordene Mogelei bei den Emissionswerten? Ich denke nicht. Denn es sind am Ende auch Emissionen und zwar solche, die sich bei jeder Tankfüllung direkt im Geldbeutel der Autokäufer niederschlagen. Eigentlich ist das der größere Betrug, der aber flächendeckend über alle Hersteller akzeptiert ist.


Warum kommt also gerade jetzt diese große Aufregung um VW? Cui bono? Wem nutzt es, sei an dieser Stelle gefragt. Reibt sich Ferdinand Piëch heute die Hände, wie so manche glauben? Das denke ich nicht. Bei allem Triumph, den er über Winterkorn nun möglicherweise empfinden mag, wird ihm das Herz bei der Betrachtung des Schadens an seinem Lebenswerk VW und natürlich auch an dem Wert seiner eigenen Aktienpakete sicherlich schwer sein.


Aber ist es nicht ein bemerkenswerter Zufall, dass dieses Thema just an jenem Tag in den USA hochkommt, an dem VW dort seinen lang erwarteten neuen Passat vorstellt, das Fahrzeug, das in den nächsten Jahren den Heimatmarkt von GM und Ford aufwirbeln sollte? Man scheint diese zweifellos unschöne Situation zumindest nun brutalstmöglich ausnutzen zu wollen. Ein frontaler Angriff auf die bisher übermächtige deutsche Automobilindustrie, das Herz der deutschen Wirtschaft, ist die Folge. Und was machen wir? Wir spielen dieses Spiel mit Begeisterung mit. Wir stellen selbst alle deutschen Autohersteller unter Generalverdacht. Faseln vom Ende der Marke "Made in Germany" und bekreischen den Untergang in das Vertrauen in die deutsche Wirtschaft.


Die Kanzlerin meldet sich umgehend zu Wort, noch bevor belastbare Fakten auf dem Tisch liegen. Ministerpräsidenten treffen sich zu Sondersitzungen. Wo war denn eigentlich diese Empörung, als die Deutsche Bank von einem Milliardenskandal zum nächsten überging? Devisenmanipulation, Zinsmanipulation, Immobilienskandale, alles in Milliardenhöhe. Wo war hier die Empörung über das verlorene Vertrauen in die deutsche Wirtschaft? Wie viele Vorstände der Deutschen Bank sind deswegen zurückgetreten? Weniger als einer?


Doch der Kopf eines hochangesehenen Managers dieses Landes wird keine 24 Stunden nach Bekanntwerden aus Millionen Kehlen gefordert und dann auch geliefert. Allen Respekt verdient der Schritt von Martin Winterkorn, seinen Posten niederzulegen und die Verantwortung dafür zu nehmen, was in seinem Haus geschehen ist, obwohl er, wie er sagt, bei sich selbst keine Verfehlung feststellen kann. Chapeau. Dieses Rückgrat würden wir uns von so manchem Politiker oder Vorstand der vergangenen Jahre wünschen. Und sicherlich fallen uns noch viele Unternehmen mit Schmiergeldskandalen, illegalen Waffenlieferungen und sonstigen echten Skandalen ein, deren führende Köpfe noch immer in Amt und Würden sind.


Machen wir uns bei allem Blutrausch dieser Stunden noch einmal klar, dass wir über geschönte Abgaswerte sprechen. Lassen wir die Kirche im Dorf und helfen wir den Mitbewerbern jenseits des Atlantiks nicht noch dabei, unsere eigene Wirtschaft in den Boden zu stampfen. Bei General Motors und Ford dürften dieser Tage die Champagnerkorken knallen. Die defekten Zündschlösser bei GM führten zu 174 Toten und wurden mit einer Strafe von 900 Millionen US-Dollar geahndet. Bei Volkswagen spricht man nun über 18 Milliarden US-Dollar Strafe wegen geschönter Abgaswerte.


Bemerkenswert ist übrigens auch, dass am gleichen Tag in Brasilien Klage gegen VW erhoben wird, weil der Konzern in den Jahren 1964-1985 (!) mit der damaligen Diktatur zusammengearbeitet haben soll. Es gibt schon merkwürdige Zufälle.


Keine weiteren Fragen, Euer Ehren.

Quelle
 

Hanni Heini

Well-Known Member
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Pit 63

Guest
Obwohl VW die Schuld eingesteht, wird die Sache US- und BRD- weit medial gepuscht ohne Ende. Das ist total unverhältnismässig.

Exxon Valdez (Esso) wurde zu insgesamt rund 4 Milliarden Dollar Schadensersatz verurteilt, weil ihr Tanker einen 70 km Ölteppich bildete, der 2000 km Küste mit Öl verunreinigte- mit langfristig katastrophalen Folgen für Mensch, Tier, Umwelt, die heute nachweislich noch nicht überstanden sind. Hunderttausende Seevögel und zehntausende Tiere starben, Zahlreiche Menschen verloren ihre Existenz. Die Strafgelder an die 33.000 geschädigten Menschen wurden wurden von 2,5 Milliarden auf 500 Millionen reduziert. Das Verfahren ging in Berufung und wurde erst 20 Jahre später in 2009 bestätigt.

Man sieht, alles ist relativ.
 

Pitane

Gesperrt
Der US-Markt ist so lukrativ das wir den Russischen außer acht lassen und diesen lieber boykottieren. Dem Ami freuts, die Folgen tragen sowieso die Europäer und hauptsächlich Deutschland.
 

Hanni Heini

Well-Known Member
Neuigkeiten von VW:

"
Aufwand für Nachrüstung laut Müller „überschaubar“

VW soll technische Lösungen für 90 Prozent der manipulierten Autos gefunden haben. Der Aufwand sei überschaubar, so Vorstandschef Müller. Bald will er einen Zwischenbericht zur Aufarbeitung des Abgasskandals vorlegen.

.....

Für 540.000 Wagen des VW-Konzerns mit 1,6 Liter-Motoren sind neben einem Software-Update zwar auch Hardware-Maßnahmen erforderlich, wie Müller sagte. Dabei gehe es aber um „relativ einfache Veränderungen“ am Luftgitter beziehungsweise an der Luftfilterkassette.

Für Autos mit 2,0 Litern Hubraum sollen reine Software-Lösungen ausreichen, wie VW bereits mitgeteilt hatte. Für Fahrzeuge mit 1,2-Liter-Motoren soll VW bis Ende November Lösungen vorschlagen. Müller sagte, insgesamt seien für mehr als 90 Prozent der Konzernfahrzeuge in Europa inzwischen Lösungen bestätigt. In ganz Europa müssen 8,5 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten......

"
Schön ist am Ende des Berichts eine Bildergallerie, die die betroffenen Modelle zeigt und genau beschreibt.

Der ganze Artikel:
http://www.handelsblatt.com/unterne...tung-laut-mueller-ueberschaubar/12630158.html
 
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