plötzliches Kindertod

Majnomon

Well-Known Member
AW: plötzliches Kindertod

Ich bin übrigens der Nachgeborene eines Bruders, der am plötzlichen Kindstod gestorben ist. Da meine Mutter naturgemäß sehr traurig war, spielte das in meinem Leben noch eine größere, etwas nebulöse Rolle. Es ist nicht immer einfach für betroffene Familien, damit umzugehen.

Insgesamt würde ich sagen, es ist dann irgendwie Schicksal. In unserem Falle hat es mir die Gelegenheit gegeben, etwas tiefergehend über das Leben nachzudenken und zu erkennen, dass alles "Schlechte" etwas "Gutes" nach sich ziehen kann.
 

solresol

Gesperrt
AW: plötzliches Kindertod

Es ist nicht immer einfach für betroffene Familien, damit umzugehen.

ich weiss, und deshalb auch habe ich das Thema aufgegriffen:

eine meiner Schwester hat so ein Kind verloren

und von einer anderen Schwester ist ein Kind erstickt an einem Stück Apfel blockiert im Hals als fast 2-Jähriges; diese hat hinterher noch 2 Kinder bekommen, die rund 20 J. jünger als ihre ältere Schwester sind, und absolut gewollt worden sind: sie wollte auf jedem Fall unbedingt noch ein Kind nach der Enttäuschung haben. sind es schon irgendwie Arzneimittelkinder, in so einem Fall (wie man neuerdings bei gewissen Erkrankungen mancher Kinder heute empfiehlt, in Betracht zu ziehen)? schwer zu sagen...

bei der anderen hat man verdächtigt (empfand sie als Beschuldigung sogar fast), sie sei einfach zu alt gewesen, um noch vollkommen sicher ein gesundes Kind zur Welt zu bringen, und es war somit ihr letztes Kind

ob Alter auch vereinzelt eine Teilerklärung auch sein kann?

(eine Base, die jüngste von drei Schwestern, hat noch ihre 2 ersten Kinder weit über 40 J. per Kaiserschnitt bekommen (eher fast 50). man hatte Angst während der Schwangerschaften...)

vermutlich spielt hier das moderne Leben, speziell die moderne Verhütung mit der Pille, eine entscheidende Rolle

jedenfalls sind sich de französischen Gesundheitsbehörden absolut sicher, dass das Verhalten mehr als Schicksal eine Rolle spielt. beim Apfelstück ganz sicher beispielsweise (wie lang muss ein Kleinkind mit Brei oder Gehackten bzw. winzigen Suppelnuddeln gefüttert werden?).

in der Tat, von Beginn bis Ende einer Aufklärungscampagne insgesamt 1500 Leben Unterschied Jahr für Jahr regelmässig abnehmend und dann stagnierend, Unterschied ist da Lebenserfolg, ist finde ich ein grosser Erfolg.

wenn man noch die auf der Strasse durch die drastisch werdenden Strafen und Temposenkung hinzu rechnet, mehrere Tausend pro Jahr, hat eine hier sehr weise Regierung viele Leben gerettet (nach dem Reaktorunfall sind die Franzosen sowieso das langlebigste Volk der Welt geworden, es sei denn, sie bauen selbst auch einen solchen Unfall; bloss das vermutlich auch in ganz Europa die Langlebigkeit in so einem schrecklichen Fall auch dann abnehmen würde...).

und dieser Vorteil kommt jeder Bevölkerungsschicht zu Gute. und wie einfach ist es: einerseits Kind auf dem Rücken, weg mit den Kissen (oder nur mit Füllungen aus Algen, Rosshaar, ja sogar nur Stroh wie früher bei Armen, die Luft durchlassen), weg mit dem Kuschelmist, und andererseits Fuss weg vom Gas + gemütliche Verteilung von Strafzetteln!

nicht jede Regierung kann das von sich sagen...
 
S

sommersonne

Guest
AW: plötzliches Kindertod

ich weiss, und deshalb auch habe ich das Thema aufgegriffen:

eine meiner Schwester hat so ein Kind verloren

und von einer anderen Schwester ist ein Kind erstickt an einem Stück Apfel blockiert im Hals als fast 2-Jähriges; diese hat hinterher noch 2 Kinder bekommen, die rund 20 J. jünger als ihre ältere Schwester sind, und absolut gewollt worden sind: sie wollte auf jedem Fall unbedingt noch ein Kind nach der Enttäuschung haben. sind es schon irgendwie Arzneimittelkinder, in so einem Fall (wie man neuerdings bei gewissen Erkrankungen mancher Kinder heute empfiehlt, in Betracht zu ziehen)? schwer zu sagen...

bei der anderen hat man verdächtigt (empfand sie als Beschuldigung sogar fast), sie sei einfach zu alt gewesen, um noch vollkommen sicher ein gesundes Kind zur Welt zu bringen, und es war somit ihr letztes Kind

ob Alter auch vereinzelt eine Teilerklärung auch sein kann?

(eine Base, die jüngste von drei Schwestern, hat noch ihre 2 ersten Kinder weit über 40 J. per Kaiserschnitt bekommen (eher fast 50). man hatte Angst während der Schwangerschaften...)

vermutlich spielt hier das moderne Leben, speziell die moderne Verhütung mit der Pille, eine entscheidende Rolle

jedenfalls sind sich de französischen Gesundheitsbehörden absolut sicher, dass das Verhalten mehr als Schicksal eine Rolle spielt. beim Apfelstück ganz sicher beispielsweise (wie lang muss ein Kleinkind mit Brei oder Gehackten bzw. winzigen Suppelnuddeln gefüttert werden?).

in der Tat, von Beginn bis Ende einer Aufklärungscampagne insgesamt 1500 Leben Unterschied Jahr für Jahr regelmässig abnehmend und dann stagnierend, Unterschied ist da Lebenserfolg, ist finde ich ein grosser Erfolg.

wenn man noch die auf der Strasse durch die drastisch werdenden Strafen und Temposenkung hinzu rechnet, mehrere Tausend pro Jahr, hat eine hier sehr weise Regierung viele Leben gerettet (nach dem Reaktorunfall sind die Franzosen sowieso das langlebigste Volk der Welt geworden, es sei denn, sie bauen selbst auch einen solchen Unfall; bloss das vermutlich auch in ganz Europa die Langlebigkeit in so einem schrecklichen Fall auch dann abnehmen würde...).

und dieser Vorteil kommt jeder Bevölkerungsschicht zu Gute. und wie einfach ist es: einerseits Kind auf dem Rücken, weg mit den Kissen (oder nur mit Füllungen aus Algen, Rosshaar, ja sogar nur Stroh wie früher bei Armen, die Luft durchlassen), weg mit dem Kuschelmist, und andererseits Fuss weg vom Gas + gemütliche Verteilung von Strafzetteln!

nicht jede Regierung kann das von sich sagen...



Nein, nein den plötzlichen Kindstot hat es immer schon gegeben. Es hat auch überhaupt nichts mit Kuscheltieren oder Bettdecken oder sonstwas zu tun. Es passierte auch bei Babys die nichts mit im Bett hatten und keine Zudecke weil Sommer war.

Die Babys wurden dann immer auch obduziert, weil ja erst einmal der Verdacht da war, jemand hätte es getötet.
Es wurde nie (so viel ich weiss) ein Organschaden oder Erstickungstod festgestellt. Das einzige was die Medizin dazu zu sagen hat ist, das Baby hat einfach aufgehört zu atmen. Warum das so ist, wurde noch nicht heraus gefunden.
 

solresol

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AW: plötzliches Kindertod

Nein, nein den plötzlichen Kindstot hat es immer schon gegeben.

keiner sagt der Gegenteil

Die Babys wurden dann immer auch obduziert, weil ja erst einmal der Verdacht da war, jemand hätte es getötet.

es ist in Frankreich immer noch der Fall

Es wurde nie (so viel ich weiss) ein Organschaden oder Erstickungstod festgestellt. Das einzige was die Medizin dazu zu sagen hat ist, das Baby hat einfach aufgehört zu atmen. Warum das so ist, wurde noch nicht heraus gefunden.

und die Statistik hat mit dieser Kampagne eine statistische Antwort dazu: in einem Land, wo man 1800 tote Babies Jahr für Jahr hatte, hat man nach einer Vorbeugungskampagne nur noch 300 Jahr für Jahr heute, und die Senkungskurve war gleichmässig ohne Aussetzer. die französischen Nachrichten sind immer noch online bis zum 25. schaue sie an, oder lässt sie für Dich von jemandem anschauen, der die Sprache kennt (http://jt.france2.fr/20h oder http://jt.france3.fr/1920 ich weiss nicht mehr welcher Sender von beiden, Sendedatum 18.3.). über die wissenschaftlichen oder kriminalistischen Hintergründe wurde gar nicht gesprochen, sondern nur über die Zweckmässigkeit, ausdauernd weiterzumachen (oft fängt nämlich die Bevölkerung an nach einer gewissen Zeit zu schlampen, so beispieslweise bei Aids heute)!

die Bevölkerung Frankreich deckt sich immer mehr (noch nicht ganz) mit deren von Deutschland. wie hoch ist die Vergleichszahl?
 

Sithnoppe

Moderator
AW: plötzliches Kindertod

Deutschland:

1998: 602 Todesfälle mit SIDS
2005: 323 Todesfälle mit SIDS
2008: 215 Todesfälle mit SIDS

Risiko ca. 0,04%
 

Sithnoppe

Moderator
AW: plötzliches Kindertod

Plötzlicher Kindstod: Serotoninmangel im Hirnstamm als mögliche Ursache
Boston – Eine US-Forscherin ist auf der Suche nach der Ursache des plötzlichen Kindstod (SIDS) einen wichtigen Schritt vorangekommen. Ein Serotoninmangel im Hirnstamm könnte ihrem Bericht im US-amerikanischen Ärzteblatt (JAMA 2010; 303: 430-437) zufolge den unwillkürlichen Atemantrieb hemmen und so den nächtlichen Tod der Kinder auslösen.

Die Neuropathologin Hannah Kinney von der Kinderklinik Boston sucht seit den frühen 80er-Jahren nach den Ursachen von SIDS (Sudden Infand Death Syndroms). Vor vier Jahren berichtete sie über Veränderungen in der Zahl der serotinergen Neurone und ihrer Rezeptoren in der Medulla oblongata, dem Ort des Atemzentrums und anderer lebenswichtiger Regelkreise (JAMA 2006; 296: 2124-2132).

Die Ergebnisse fügen sich in das derzeitige Dreifach-Konzept zur SIDS-Ätiologie. Danach müssen drei Dinge zusammenkommen, damit ein Kind im ersten Lebensjahr über Nacht stirbt, ohne dass Zeichen äußerer Gewalt oder andere Ursachen erkennbar sind.

Diese Faktoren sind eine Vulnerabilität (vielleicht ein genetisch bedingter Serotoninmangel), eine kritische Periode in der Entwicklung (das erste Lebensjahr) und ein externer Stressor (Bauchlage, Rauchen der Eltern usw.).

Einer dieser Stressoren lag bei 88 Prozent aller Kinder vor, deren Präparate die Pathologin untersuchte. Zur Gefährdung werden sie erst, wenn ein Serotoninmangel im Gehirn vorliegt. Dieser lässt sich derzeit erst postmortal nachweisen. Ein Screening-Test ist noch nicht in Sicht. © rme/aerzteblatt.de


QUELLE: Deutsches Ärzteblatt
 

solresol

Gesperrt
AW: plötzliches Kindertod

hier auch merkt man eine Senkung, und die Zahlen sind realistisch nah aneinander, müsste man die Anzahl der Babys jetzt in Relation sehen (Französinnen bringen doppelt so viele Kinder zu Welt pro Mutter)

es kann doch durchaus sein, dass die alten Zahlen sowieso noch mehr Ursachen erfassten, als die besseren letzten Zahlen. und vielleicht sind die letzten Prozente dann in der Tat nicht mehr komprimierbar...

PS: oben mit der Pille bezog ich mich natürlich auf die Fortpflanzungsfähigkeit im fortgeschrittenen Alter! Sprachfehler, tut mir leid...
 
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