Ich habe mal gesehen, wie vier Polizisten einen aggressiv betrunkenen Kneipengast (der den Anordnungen des Wirtes nicht folgte, weshalb Polizei gerufen werden musste) vor der Kneipe auf dem Boden fixiert haben. In Sekundenschnelle, jeder ein Gliedmaß. Auf dem Hals hat keiner gekniet. Nicht mal bei der Enge - vier Mann um einen Körper. Im Gegenteil, der Betrunkene wurde so fixiert, dass er sich nicht den Kopf aufschlagen konnte. Dass ihm am nächsten Tag sämtliche Glieder weh tun würden, ist wohl klar. Aber Halsfixierung kam nicht vor und ist m. E. viel zu gefährlich, weshalb es allenfalls im Fall von Notwehr zur Anwendung kommen dürfte, etwa in einer Mann gegen Mann Situation. Der Richter wird einschätzen müssen, ob es so eine Situation oder eine unprofessionelle Reaktion auf Provokation war.
Insgesamt denke ich nicht, dass wir in der deutschen Polizei amerikanische Verhältnisse haben - trotz eines nicht abzustreitenden racial profiling. Das hat auch damit zu tun, dass in der deutschen Unter- und Halbwelt viel weniger Schusswaffen in Umlauf sind als anderswo, weshalb unsere Cops die Hand nicht sofort am Colt haben, wenn ein Dealer wegläuft oder ein Fahrer nach seinen Papieren im Auto sucht.
Ich denke, dass ein George Floyd-Vergleich hinkt, selbst im Sinne von: Wehret den Anfängen!