Da bin ich völlig bei dir.
Ich nicht.
wer sich Waffen von Nazis kauft
So ist das ja nicht.
Es ist mutmaßlich viel, viel schlimmer. Aber das weiß man nicht.
Denn erst einmal ist es viel einfacher. Das, was man weiß. Der hat ja nicht wissentlich Waffen bei Nazis gekauft.
SPIEGEL: Seit Tagen fragen sich Journalisten und Öffentlichkeit, ob der Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern beim Geschäftsführer der Firma Baltic Shooters, der mit dem Rechtsextremisten-Netzwerk "Nordkreuz" in Verbindung gebracht wird, eine Waffe gekauft hat. Haben Sie?
Caffier: Ja, habe ich. Eine Kurzwaffe. Anfang 2018, auf Basis der gesetzlichen Grundlagen und zu einem Zeitpunkt, als der Mann noch nicht unter Verdacht stand und im In- und Ausland als zuverlässiger Ausbildungspartner der Polizei galt. Seit 2009 haben auf seinem Trainingsgelände bei Güstrow Spezialeinheiten unter anderem aus Thüringen, Niedersachsen, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen trainiert. Auch die Österreichische Bundespolizei und Polizisten aus der Schweiz haben dort geübt. Keiner hat bei Frank T. mögliche Kontakte zu Rechtsextremisten vermutet.
Beleglink, der Rest ist hinter einer Bezahlschranke
Er hat völlig legal eine Waffe gekauft. Von einem hoch angesehenen Waffenhändler. Der als zweites Standbein Schießausbildung und Spezialausbildung für Spezialeinheiten anbietet. So hochprofessionell, daß selbst die Polizei Kunde ist, und nicht nur seines Bundeslandes. Sogar des Auslands.
Daß der Waffenhändler/Ausbilder mutmaßlich privat eher nicht linksliberal gestrickt ist, steht in der Branche zu vermuten / ist zu erwarten. Daß er Nazi ist, konnte keiner wissen.
Natürlich stellen sich im Anschluß Fragen.
- Hat der Herr Innenminister doch gewußt?
- Hätte er als Innenminister wissen können?
- Wissen sollen?
- Gar nicht wissen wollen, hat er weggeguckt, gar weggucken lassen?
Darauf wollte die
taz natürlich hinaus. Das wäre im Anschluß gefolgt. Das aber gibt der Sachverhalt selber überhaupt nicht her. Die Sache selber reicht für einen Nebensatz in der nächsten Nordkreuz-Geschichte:
Herr Sowieso, der auch ein Waffengeschäft betreibt mit einem illustren Kundenkreis bis hin zu Herrn Innenminister ...
Da ist die Frage, warum er das so nicht vor einem halben Jahr gesagt hat, und gut ist. Hätte man einfach zu stehen können. Ja, ich habe eine Wumme gekauft bei einem hochangesehenen Waffenhändler, von dem sich jetzt, inzwischen, im Nachhinein herausstellt, daß der gut vernetzter Nazi ist. Da ist sogar jetzt noch die Frage, warum er gleich zurücktritt wegen einer etwas subotpimalen Kommunikation. Da ist sowieso nichts Strafbares gelaufen; aber solange man Caffier keine Kenntnisse nachweisen kann, sind da nicht einmal anrüchige Dinge passiert. Frank T. ist ein hochangesehener Geschäftsmann; daß er Verbindungen in die Nazi-Szene hat, muß nicht bekannt sein.
Daß Caffier jetzt schon zurücktritt, heißt, daß er anderen Fragen zuvorkommen will. Die abwürgen. Da ist noch viel mehr faul im Staate Dänemark.