"Schicksalswahl" in Belgien

Asyali

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Schicksalswahl in Belgien entscheidet über Staatseinheit

Ein Jahr früher als geplant werden die Belgier heute an die Wahlurnen gerufen. Die Koalition des christdemokratischen Premierministers Yves Leterme ist über dem Konflikt zwischen den Niederländisch sprechenden Flamen und den Französisch sprechenden Wallonen zerbrochen. Doch dieser Konflikt - als "Sprachenstreit" griffig, aber unzureichend beschrieben - könnte nach der Wahl noch schwieriger zu lösen sein als zuvor. Viele Belgier sind überzeugt, dass es sich um eine Schicksalswahl handelt. Sie werde zeigen, ob die sechs Millionen Flamen und vier Millionen Wallonen noch dauerhaft zusammenleben wollen. Der Flame Leterme ist nach dem Scheitern seiner Fünfparteienkoalition seit April nur noch geschäftsführend im Amt. Da Belgien im zweiten Halbjahr die turnusmäßige EU-Ratspräsidentschaft führt, rechnen hohe Verantwortliche der EU damit, es mangels "richtiger" Regierung sechs Monate lang mit den bekannten Ministern aus Letermes Kabinett zu tun zu haben. Denn ein monatelanger Koalitionspoker droht. In Flandern können Umfragen zufolge die separatistischen Kräfte der Neuen Flämischen Allianz, die bisher von Letermes flämischen Christdemokraten (CD+V) gebremst wurde, zur stärksten politischen Kraft im niederländischsprachigen Belgien werden. Ihr Chef, Bart De Wever, ist populärster Politiker in Flandern. Zentrales Thema bleibt wohl die Sprachenregelung im Umland der Hauptstadt Brüssel. Es herrscht Wahlpflicht.

dpa
 
S

sdost

Guest
AW: "Schicksalswahl" in Belgien

Nur, welche Alternative haben die denn? Wollen die Flamen zu den Niederlanden und die Wallonen zu Frankreich, also eine faktische Auflösung des Landes Belgien?
 
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