Soviel diskutiert. Hätte man das auch getan, wenn ein deutscher ne Pyramide auf nem Klotz genommen hätte. Weil dieser ungläubig ist und sich nicht mit der Kirche identifizieren hätte können. Ich glaube nicht.
Im Gegenteil: wenn Maße und Ergebnis stimmen hätte es dafür sogar einen Zusatzpunkt geben können, da als zusätzliche Schwierigkeit die Modellierung des realen Gebäudes im Kleinen und die Massstabsumrechnung stattgefunden hätte.
Allerdings hätte das auch nich in den Printmedien gestanden.
Meines Wissens stand über diesen Fall nichts in den Printmedien. Und um ehrlich zu sein, dann hätte er mich persönlich gar nicht mehr so sehr interessiert, weil diese veröffentlichten Fälle meist eine Eigendynamik entwickeln und sich dem Wirkungsfeld des Einzelnen entziehen.
Mich aber interessiert gerade dieses Wirkungsfeld des Einzelnen, wo der EInzelne die Wahl hat, über eine Situation nachdenken und eine Entscheidung treffen muss, die, wenn auch nur im Kleinen, gewisse Folgen zeitigt. Ich bin der Ansicht, dass alle wichtigen Veränderungen und Entwicklungen von solchen Einzelaktionen und ihrer Häufung ausgehen.
Ich halte nicht viel davon, wenn die Menschen die Lösung ihrer Probleme immer von der Politik, dem Staat oder meinetwegen von den großen Unternehmen erwarten. All diese Institutionen sind von Natur aus träge, durch ihre Fixierung auf Machterhalt und Profitmaximierung sind sie zwangsläufig konservativ und ziehen bestenfalls nur nach, wenn eine Veränderung und Entwicklung in der Gesellschaft bereits in Gang gekommen ist.
Hier haben wir nun genau so eine Situation, in der der Einzelne eine Wahl hat, seine Optionen und die Auswirkungen der jeweiligen Optionen überdenken kann und eine Entscheidung treffen muss...
Punktabzug fertig. Allerdings sagt das viel über die Indoktrinierung des Schülers aus.
Du tendierst also auch dazu, den Vorfall bis auf den Punktabzug zu ignorieren, erkennst aber immerhin noch eine gewisse Problematik, auf die der Begriff "Indoktrinierung" wohl hinweisen soll.
Na schön, dann lass uns genau da ansetzen: könnte es sein, dass der Umstand, dass Menschen hier in diesem Land geboren werden, hier aufwachsen und die Schule besuchen oder meinetwegen schon 30, 40 oder mehr Jahre hier leben und dennoch mit einer uns mittelalterlich und völlig unzeitgemäß anmutenden Vorstellung indoktriniert werden; könnte dieser Umstand möglicherweise damit zusammenhängen, dass die vorherrschende Haltung ihrer Lehrer, Nachbarn, Freunde, Arbeitskollegen und Vorgesetzten bislang und eben in den vergangenen Jahrzehnten ebenfalls dieses Ignorieren gewesen ist?
Ich meine, es muss doch Gründe und Ursachen (gewiss nicht nur eine(n)) gegeben haben, weshalb eine solche Situation aufkommen kann. Und den mündigen, eigenständigen und selbstbewussten Bürger sollten doch gerade die Gründe und Ursachen interessieren, die sich im Dunstkreis seines ganz persönlichen Wirkungsfeldes befinden.
Meines Erachtens ist das so eine exemplarische Begegnung, die vergleichbar jedem Lehrer, Nachbarn, Arbeitskollegen oder Vorgesetzten häufig widerfahren kann. Und ich denke, jeder täte bzw tut gut daran, sich ein paar Gedanken darüber zu machen und sich mit anderen darüber auszutauschen.