Wahrscheinlich hätte der Westen gejubelt, wenn es wieder eine orthodoxe Kirche geworden wäre. Sobald es aber eine Moschee wird, sind es wieder die bösen Islamisten. Die Sichtweise in den westlichen Medien ist mir zu einseitig, Deutschland soll sich mit der Bundespfarrerstochter und dem Bundespastor mal an die eigene Nase fassen, bevor andere Leute belehrt werden, dass Kirche und Staat getrennt werden sollen. Da kocht wohl mal wieder die kollektive Urangst hoch, die in den Gemütern seit der Eroberung von Istanbul schlummert.
Es gibt sehr viele Dinge, die im osmanischen Reich besser funktioniert haben als in der Republik Türkei. Ich finde eine Rückbesinnung darauf - gerade was Kulturelles angeht - nicht unbedingt verkehrt. Man muss nur aufpassen, dass da nicht ein Phantasiekonstrukt draus wird - und das ist aktuell die grösste Gefahr, nicht die historischen Tatsachen.