Erato
Well-Known Member
Passend zu den aktuellen Diskussionen hier im Forum über Abwanderung habe ich folgenden Artikel gelesen:
Türkische Migranten: Kinder greifen Migrationserfahrungen ihrer Eltern auf
Interessant war unter anderem die Diskriminierung durch die "eigenen Landsleute" aufgrund der sozialen Herkunftsschicht:
"In Geschäftskontakten kam Ünlü mit Managern zusammen, die an türkischen Privat-Colleges und an Elite-Universitäten ausgebildet wurden, Kinder reicher Familien. Als "Gastarbeiterkind" aus Deutschland bekam er den Snobismus eines unsichtbaren sozialen Kastensystems zu spüren. Mitleidig wurde er gefragt, ob denn seine Mutter in Deutschland Toiletten geputzt habe. Ünlü fühlte sich fremd in der Heimat der Eltern. Die Beziehung, für die er nach Istanbul gekommen war, scheiterte. So entschied er, wieder in die deutsche Heimat zu ziehen."
Sehr schön fand ich das Fazit in dem Artikel:
"Der Wegzug aus Deutschland hat für Emine Sahin, Yildiz Taylan und Nedret Ünlü wie ein Katalysator gewirkt. Sie haben sich mit den Themen Eigenes und Fremdes, Identität und Heimat ganz praktisch auseinandergesetzt. Enttäuscht wurde dabei die Erwartung, man werde es im Herkunftsland der Familie einfacher haben – das Gegenteil war der Fall. Einfacher wird es wider Erwarten danach in Deutschland. Alle drei erleben sich jetzt mehr denn je zugehörig zum Land ihrer Sozialisation, zu Deutschland."
Es zeigt mal eine andere Seite auf. :wink:
Türkische Migranten: Kinder greifen Migrationserfahrungen ihrer Eltern auf
Interessant war unter anderem die Diskriminierung durch die "eigenen Landsleute" aufgrund der sozialen Herkunftsschicht:
"In Geschäftskontakten kam Ünlü mit Managern zusammen, die an türkischen Privat-Colleges und an Elite-Universitäten ausgebildet wurden, Kinder reicher Familien. Als "Gastarbeiterkind" aus Deutschland bekam er den Snobismus eines unsichtbaren sozialen Kastensystems zu spüren. Mitleidig wurde er gefragt, ob denn seine Mutter in Deutschland Toiletten geputzt habe. Ünlü fühlte sich fremd in der Heimat der Eltern. Die Beziehung, für die er nach Istanbul gekommen war, scheiterte. So entschied er, wieder in die deutsche Heimat zu ziehen."
Sehr schön fand ich das Fazit in dem Artikel:
"Der Wegzug aus Deutschland hat für Emine Sahin, Yildiz Taylan und Nedret Ünlü wie ein Katalysator gewirkt. Sie haben sich mit den Themen Eigenes und Fremdes, Identität und Heimat ganz praktisch auseinandergesetzt. Enttäuscht wurde dabei die Erwartung, man werde es im Herkunftsland der Familie einfacher haben – das Gegenteil war der Fall. Einfacher wird es wider Erwarten danach in Deutschland. Alle drei erleben sich jetzt mehr denn je zugehörig zum Land ihrer Sozialisation, zu Deutschland."
Es zeigt mal eine andere Seite auf. :wink: