TEFEKKÜR (Weitgehendes Denken)

SALIHH

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AW: TEFEKKÜR (Weitgehendes Denken)

Auf einer Konferenz näherte sich ein Syrischer Junger Mann Necip Fazil und fragte ihn auf französisch: "Wurden die Araber nicht durch die Osmanen geschindet?

Der Meister antwortete: "Hätten die Osmanen euch geschindet, hättest du diese Frage nicht auf französisch sondern auf türkisch gestellt"
 

aleynanaz1

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AW: TEFEKKÜR (Weitgehendes Denken)

''
Wer weiss,dass sein Nachbar nichts zu Essen hat und dennoch mit gutem Gewissen ruhig schlafen kann,er ist nicht von uns.''

Mohammed s.a.w ..Prophet des Islam.
 

univers

Well-Known Member
AW: TEFEKKÜR (Weitgehendes Denken)

Nein, ist nur eine Ausrede :lol:

Es gibt ein deutsches Sprichwort : " Voller Bauch studiert nicht gerne ".
Soweit ich weiß , gibt es das auch im türkischen !?

''Aç ayı oynamaz''

Ein hungriger Baer tanzt nicht... so sagen es die Töörken:)

So grundverschieden, nicht?
Die eine sagt, dass zum tanzen man Hunger haben muss, die andere sagt, dass gerade der Hunger verdrießlich macht und keinen Lust zum Tanzen aufkommt.

Wisst ihr, wen ihr hier Recht geben würdet?
Ich war nahe dran der Melli zuzustimmen, schon aus rationelle Gründen, dass man nach dem Essen eher faulenzen wünschte, statt zu tanzen oder...studieren.
Ich glaube in diesem Fall war ich der Bär, der also mit vollem Magen besser dran tut zu schlafen statt umher zu wandern..Nö, macht er nicht, er legt sich aufs faule Pelz und träumt vom Schnee, zu mindestens der Eisbär.
Nein, das passt nicht, nicht zu mir.

Wenn ich gegessen hab,
körperliche Bedürfnisse gestillt,
fühle ich mich ab und an,
wie ein tosender Fluss
den Kies und das Gras
umhüllt für eine kurze Weile
gespürt die Kühle des Kies
das Weiche vom Gras
in Fahrt ohne Eile tosend toben
schäumend

Also bin ich doch der Bär, der tanzt, aber der Bär schläft doch nach einer Mahlzeit eher..also Leut, sagt ihr es, ich komme mit polarisierender Logik zweier Frauen nicht mehr weiter.

Besser ich sage euch, wer ich bin, bestimmt nicht der Bär:

Ich habe gelernt nach Kieselsteinen zu suchen oder auch ich bin stetig in Berührung mit allem, was mich umgibt, unterwegs bin, sei es dass ich mir den Bauch voll geschlagen hätte oder auch nicht.
Denn was ich euch hier niederschreibe ist nur die Umschreibung dessen, was mir unterwegs begegnet und meistens ist das Staunen für mich später nicht mehr nachvollziehbar, aber nun habe ich für euch ein Ereignis am Schopf gepackt, wo es hier um das Unermessliche geht, frisch aus der Materie, aus der alles auf Erden wie im Himmel:lol: ist..
Ich sorgte mich darum, dass ich für den nächsten Tag Brot fürs Frühstück Brot besorgen musste, weil dieses Brot nur erst gegen Nachmittag verkauft wurde. Jedoch eine unsichtbare Hemme hinderte mich daran. Nach einer langen Lernphase, in der es darum ging der eigenen Ausreden sich zu verweigern, habe ich gelernt zu handeln, wenn Bedarf sein sollte, so war ich nahe dran in die Bäckerei zu gehen und doch hielt mich eine unsichtbare Macht davon ab..und ich fügte mich dieser Macht. die Macht die in der erwähnten Lernphase hinsichtlich der Verweigerung sich auf einer Ebene jenseits der Sprache bemerkbar macht und ich habe bis dato mit Einfügung nur gutes mit dieser Macht erfahren, oder auch Böses, wenn ich übereilt handelte.
Natürlich gelingt das immer noch nicht ganz, glaube ich.
Noch am gleichen Nachmittag bekam ich E-Post, womit man mir ein Rezept fürs Frühstück zugeschickt hatte, ein mir neues Rezept- bei Bedarf bitte nachfragen:lol:. Das Problem mit dem Brot hatte sich erledigt und einen kaum wahrnehmbarem Impuls folgend, ging ich einer Angelegenheit nach, die nicht so dringlich war.
Ich befand mich auf einer Straße mit regem Verkehr, es war gegen 17:00 Uhr. Auch viele Passanten waren unterwegs, Leute mit Eingekauftem, Mütter mit ihren Schulkindern u.a.. Mein Blick erhaschte ca Hundert Meter vor mir eine alte Frau auf dem breitem Gehsteig, gleich quer hinter einer Bushaltestelle, auf dem Boden sitzend. Hinter ihr war ein großer, jedoch neulich geräumter und somit leerer Ladenlokal, so dass sie sich am Bürgersteig angrenzend auf dem Vorplatz dieses Ladens hingesetzt hatte.
Ich unterdrückte den Vorbehalt, sozusagen sie "ah noch eine, die bettelt" abzustempeln und hielt meine Aufmerksamkeit weiterhin auf sie, während ich mich ihr näherte.
Sie war nach sehr alter Tradition angezogen, ein langes Rock mit bunten Blumenmuster, ein Kopftuch am Hals zusammengebunden, bunte Socken und flaches einfaches Schuhwerk.
Sie hatte das eine Bein etwas angewinkelt, das andere war ausgestreckt, vor ihr war ein Tuch ausgebreitet und auf diesem waren m.u. ein paar Orangen, Lauchzwiebel und daneben, etliches, vom Papiertaschentüchern, bis hin zu einem Paar Schuhe.
Es traf mich wie ein Blitz, in dem Rezept gehörten auch Lauchzwiebel rein und hier saß eine alte Frau, die mich nicht hören konnte. Ich war mittlerweile mich mit dem linken Knie auf den Boden stürzend, vor ihr in die Hocke gegangen, um ihr in die Augen zu schauen, aber sie nahm wohl an, als ob ich sie fragen täte, ob sie das wirklich nötig hätte und sagte, was sollte sie tun, betteln gehen und kramte dabei einen Ausweis heraus und sprach hinzu, dass sie 99 sei, sie wolle doch nicht betteln gehen.
Ich hatte keinerlei solche Vorbehalte, aber es schien, als ob sie sich mitteilen wolle- war in Ordnung, ich fühlte mich mit ihr verbunden mit einem Knie am Boden und lächelte sie ruhig an.
Auf ihrem Ausweis war 1914 als Geburtsdatum zu ersehen.
Ein Mensch, der mit 99 Jahren doch putzmunter ausschauend auf dem Boden saß, hielt mir Lauchwiebel hin.
Es war die Bestätigung diese unermesslichen Macht, die mich daran hinderte in die Bäckerei zu gehen, auch wenn ich darin geübt war, mich selbst zu überwinden, in der Form, das auch mein bescheidenes Fassungsvermögen nicht übergehen konnte, nämlich der Vermenschlichung, wie der alten Frau.

Verstehst du mich, Salih, wenn ich von der "unermesslichen Macht" erzähle?
Ich verstehe dich nicht, denn diese Sprüche lesen sich wie aus Grimms Märchen bzw La Fontaine's Fabeln.
Ah ja, ihr beiden beiden Mädels, ich würde ja euch gerne fragen, ob ich nun ein hungriger oder ein satter Bär war, als ich unterwegs wart, aber ich will euch nicht auf die Folter spannen.
Es hätte wahrlich kein Unterschied gemacht, ich hätte genauso getanzt.
 
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