traurige Zahlen

goekhan

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Türken in Deutschland
Fast jeder dritte ist arm

Fast jeder dritte türkischstämmige Einwanderer in Deutschland lebt nach Angaben des Essener Zentrums für Türkeistudien in Armut. "30 Prozent der Türken leben mittlerweile unter dem Existenzminimum, während der Anteil unter den Deutschen bei 14 Prozent liegt", sagte Direktor Faruk Sen der Deutsche Presse-Agentur in Essen.

Während die erste Generation der Einwanderer mit niedrigen Renten leben müsse, seien die Nachkommen zu 30 Prozent arbeitslos. Angesichts der schlechten wirtschaftlichen Situation sei der Wille zur Rückkehr zwar gestiegen, sagte Sen. Inzwischen denke jeder Dritte an eine Rückkehr in die Türkei. Vor fünf Jahren habe sich nur etwa jeder Fünfte mit solchen Gedanken getragen. "Aber die wenigsten gehen wirklich", berichtete der Direktor.

Den Älteren sei es schlicht zu peinlich, in der Heimat ihre Armut zu zeigen. "Mit einer Durchschnittsrente von 572 Euro leben sie (in Deutschland) weitaus schlechter als ihre Landsleute selbst in Ostanatolien." Auch ihren Enkeln sei der Rückweg weitgehend versperrt, meinte Sen. "Die meisten können nur ein sehr holpriges Türkisch und werden in der Türkei als Fremde angesehen."

In Deutschland habe diese dritte Generation auch nur wenig Perspektiven. "Mittelständische Unternehmen stellen nur wenige Türkischstämmige ein, und Selbstständigkeit wie etwa im Einzelhandel oder in der Schnellgastronomie bringt kaum Gewinn", erläuterte Sen.
http://www.n-tv.de/578143.html

ist der verfallsdatum der türken in deutschland abgelaufen? scheinbar trifft die arbeitslosigkeit immer mehr und stärker die türken.
 

Ray

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stimmt diesem text überhaupt nicht zu.

türken finden dennoch arbeit, wenn auch nur in den eigenen reihen. arbeitsvermittlung klappt unter türken weitaus besser und man kommt entsprechend schnell an einen job ran.

das viele türken holprig türkisch sprechen, damit stimm ich ebenfalls nicht zu. okay, ich gebe zu, ich kann holprig türkisch, aber unter meinem gesamten türkischen bekanntenkreis kann ich so ziemlich am schlechtesten türkisch. viele meiner bekannten sind ebenso bereit und haben das bedürfnis zurück in ihre heimat zurückzukehren. nur hakert es wie gesagt im text an den finanziellen mitteln und dem "scham" vor den einheimischen.
 

Ebru1980

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@Ray!

Ich habe auch ernsthaft überlegt, ob ich in die Türkei auswandern soll, obwohl ich hier geboren und aufgewachsen bin! Ich würde sagen, das was die Türken verhindert zurück in die Türkei zu gehen ist eher die Soziale Situation in der Türkei!

Hier wird man nicht, wenn man Arbeitslos ist ohne Geld gelassen, dort schon! Und hast du dir mal zufällig angeschaut was gesetzlich versicherten mitmachen müssen in versifften Krankenhäusern, wo man 6 Monate oder mehr auf eine Röntgenaufnahme warten muss!!!! Ich habe alles gesehen! Meine Großeltern beziehen eine lächerliche Rente und sind auch gesetzlich versichert! Meine Oma musste 3 Jahre auf ihre OP warten! Die Behandlungen in Privatkliniken sind für normalos nicht zu bezahlen! Genau das hindert mich auch daran in die Türkei zu ziehen! Obwohl ich das Leben dort "locker" finde, gibt es nicht nur gute und gesunde Zeiten! Man muss auch weiter denken!

Soviel dazu

gruß

Ebru
 

Zerd

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die idee mit dem verfallsdatum ist gut, könnte weitergedacht werden.

von faruk sen habe ich schon lange den eindruck, dass er das ihm vorliegende statistische material gerne "dehnt", um es vorsichtig auszudrücken. den eindruck eines seriösen wissenschaftlers macht er auf mich jedenfalls schon lange nicht mehr, zu viele verflechtungen mit bestimmten institutionen.

aber es stimmt schon, im vergleich zum durchschnittsdeutschen ist es um unsere minderheit nicht besonders gut bestellt, auch wenn es nicht ganz so gravierend ist, wie es uns sen (nein! eben nicht uns, sondern ganz bestimmten anderen) weissmachen will. aber das ist doch auch durchaus nachvollziehbar....

erstens gibt es den unterschied zwischen den türkischen türkischstämmigen und den deutschen türkischstämmigen, die in solchen statistiken häufig gar nicht zu uns gezählt werden oder verloren gehen. unter den letzteren befindet sich aber ein grösserer anteil derer, die besser zurecht kommen mit der situation. klar, bedingt sich ja gegenseitig, das eigene wohlergehen und die bereitschaft, die alte staatsbürgerschaft abzulegen und die neue anzunehmen. ein geöriger anteil, der die statistik zum positiven verschieben könnte, fällt also weg.

zweitens sind schon eine gehörige menge an Leuten seit den siebzigern zurückgekehrt. das waren auch überwiegend leute, die es in der einen oder anderen weise "geschafft" haben und sich nicht scheuen mussten, als verlierer angesehen zu werden. Wären die hiergeblieben sähe die Statistik noch einmal ein stückchen besser aus.

und drittens wissen wir spätestens seit pisa, dass in fast keinem anderem land die herkunft sich so stark auf den beruflichen und sonstigen erfolg auswirkt wie hier in deutschland. also lasst uns doch bitte schoen einen blick auf diese herkunft werfen. wer waren denn die leute, die in den sechzigern hierher nach deutschland gekommen sind? doch wohl alles andere als ein durchschnitt der türkischen bevölkerung. im gegenteil: die allermeisten von denen konnten nicht nur kein wort deutsch, als sie hierher aufbrachen, sondern hatten selbst mit ihrer muttersprache noch die grössten Probleme. kein abschluss, kein beruf, in der türkei keine perspektive usw. was ist denn von deren nachkommen zu erwarten in einem land, in dem die soziale herkunft einen solch grossen einfluss haben soll.

so gesehen stehen wir noch ziemlich gut da. ich weiss auch nicht, ob früher oder später die idee eines verfalssdatums zum tragen kommt, sprich: die spuren der türkischen einwanderer irgendwann einmal verschwinden in dieser gesellschaft, oder ob wir uns behaupten und als fester bestandteil dieser gesellschaft permanent erhalten können.

aber wie es zuletzt auch kommt, an uns wird es in jedem fall gelegen haben. wir haben zwar viele schöne und teilweise auch durchaus einleuchtende ausreden dafür, wieso es nicht geklappt haben sollte, aber auch ausreichende beispiele, dass es auch anders gehen kann.
 
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