Unruhen in Ägypten

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Mein_Ingomann

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Die ägyptische Regierung fürchtet das eigene Volk offenbar mehr als Reformen:

"Wer den Mut hat, auf Plätzen in Ägypten zu demonstrieren, muss mit harten Schlägen rechnen. Die Regierung macht klar: Die Polizei fackelt nicht lange, wenn die Demos für Meinungsfreiheit und höhere Löhne weitergehen

Als sich am Mittwoch auf dem zentralen Tahrir-Platz in Kairo rund 50 Menschen zu Protesten zusammenfanden, schlugen Polizisten sofort zu. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen verließen die Menschen den Platz. Ein Sprecher des Innenministeriums erklärte: «Es wird niemandem erlaubt werden, Aufruhr zu schüren, Protestversammlungen abzuhalten oder Demonstrationen zu organisieren.»

«Sollte sich jemand nicht daran halten, dann werden sofort die gesetzlichen Maßnahmen eingeleitet und Ermittlungen gegen die Teilnehmer aufgenommen», drohte er."

Quelle: http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1101770
 

Soledad

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AW: Unruhen im Maghreb

in jemen scheint es ähnlich zu sein.
der regierende liess verlauten "wir sind hier nicht in tunesien!" und schickte seine schläger... äh, die armee los.
so erzählte mir das unser jemenitischer doktorand vorhin.
 
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Mein_Ingomann

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AW: Unruhen im Maghreb

Wie in Tunesien erkennen auch die Machthaber in Ägypten die Gefährlichkeit des Internet. Twitter wurde bereits geblockt:

"Twitter wurde um 17 Uhr mitteleuropäischer Zeit in Ägypten geblockt. Der Mikroblogging-Dienst hat die Sperre bereits offiziell bestätigt und ergänzt bzw. kritisiert die Blockade indirekt: «Wir glauben, dass der offene Informations- und Meinungsaustausch Gesellschaften nützt und Regierungen dabei hilft, sich besser mit ihrer Bevölkerung zu vernetzen."

Quelle: http://www.computerworld.ch/news/ko...egyptische-regierung-blockiert-twitter-55569/

Entgegen der offiziellen Verlautbarungen gab es auch Tote durch Schussverletzungen, dies haben User bei Facebook und YT dokumentiert.
 
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Mein_Ingomann

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AW: Unruhen im Maghreb

Andere Kommunikations-Tools und der Zugang zu Social-Media-Seiten sind in Ägypten aber bisher weiter erreichbar. Wie zuvor in Tunesien wird solchen digitalen Kommunikationskanälen eine erhebliche Rolle bei der Organisation, Koordinierung und landesweiten Bekanntmachung der laufenden Proteste gegen die Regierung zugemessen. Kritiker merken zwar an, dass die Medien hier die Rolle sogenannter neuer Medien zu Lasten etablierter Kommunikationskanäle wie Telefonie und SMS als überproportional wichtig darstellten. Dass sie aber gerade als Publikationsorgan in Situationen, wo Medien nicht mehr frei berichten, enorme Wichtigkeit besitzen, steht außer Frage.

So haben sich Blogs und Facebook-Seiten in Ägypten in den letzten Tagen als Medienplattform der protestierenden Gegenöffentlichkeit etabliert. Völlig unverhohlen rufen Einzelne und Gruppen hier zur Demonstration und zum Aufstand auf. So waren die umfassenden Proteste am Dienstag, die vier Demonstranten das Leben kosteten, über eine Facebook-Gruppe mit dem Namen "Revolutionstag gegen Folter, Armut, Korruption und Arbeitslosigkeit" koordiniert worden. "Wir sind ebenso viele wie in Tunesien", hieß es in einer Erklärung dort, "Zehntausende sind auf die Straßen geströmt und haben ihr Recht eingefordert - bis zum Rückzug des Präsidenten und seiner Flucht aus dem Land."

Quelle: http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,741747,00.html

Auf der Seite befindet sich neben dem Artikel eine Reportagen - Übersicht über die Reaktionen in den Nachbarländern. Lesenswert. 8)
 
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Mein_Ingomann

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AW: Unruhen im Maghreb

Dieses Mal reagiert Westerwelle schneller und findet deutlichere Worte:

"Nach den gewalttätigen Protesten in Ägypten hat Außenminister Guido Westerwelle (FDP) zu mehr Demokratie in dem Land aufgerufen. Eine Demokratisierung und ein gesellschaftlicher Dialog seien der beste Weg zur politischen Stabilität, sagte er am Mittwoch in Berlin. Dazu gehörten die Gewährung von Presse- und Versammlungsfreiheit sowie der allgemeine Respekt vor den Freiheitsrechten der Bürger. Der Außenminister zeigte sich tief besorgt über die Vorgänge in dem arabischen Land"

Quelle: http://www.europeonline-magazine.eu/westerwelle-ruft-zu-demokratisierung-in-gypten-auf_106873.html

Dem sollten wir uns anschliessen. Hier sind mehr als 14.000 Leute registriert, der Thread hatte mehr als 2.000 Zugriffe. Kopieren wir den obigen Text und schicken ihn an:

Egyptian Embassy / Ägyptische Botschaft in Berlin

Stauffenbergstr. 6-7
10785 Berlin

Tel. 030 477 54 70
Fax 030 477 10 49

Embassy@egyptian-embassy.de
www.egyptian-embassy.de
 

Msane

Well-Known Member
AW: Unruhen im Maghreb

Internet und moderne Kommunikationsmöglichkeiten verändern die Welt.

Kein Regime kann mehr unbemerkt sein Volk niederknüppeln lassen
 
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Mein_Ingomann

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AW: Unruhen im Maghreb

Die Demonstrationen gehen weiter:

http://www.mdr.de/nachrichten/8154511.html

"Tausende Menschen haben am Mittwoch in Ägypten einem Demonstrationsverbot der Regierung getrotzt und ihre Proteste fortgesetzt. In Kairo und anderen Städten des Landes forderten sie erneut den Rücktritt von Präsident Husni Mubarak. Vor dem Justizgebäude skandierten Tausende: "Das Volk will den Sturz des Regimes." In der Nähe des Obersten Gerichts kam es zu Ausschreitungen zwischen Demonstranten und der Polizei. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen wurden dabei drei Menschen so schwer verletzt, dass sie in Krankenhäusern behandelt werden mussten. Augenzeugen berichteten, die Polizei habe Warnschüsse abgegeben und Tränengas eingesetzt. An anderer Stelle soll die Polizei mit Einsatzfahrzeugen in die Menge gefahren sein. Die Demonstranten steckten Autoreifen in Brand und warfen Steine."
 
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