"Unterwerfung": Dienstag, 6. Juni 2018, 20.15 h, ARD (heute)

Berfin1980

Well-Known Member
Arno Frank lässt bei Spiegel Online kein gutes Haar an der gestrigen Maischberger-Show, die seiner Meinung nach einseitig und unnötig krawallig besetzt war. ("Und wer will, dass Alexander Gauland 2021 mit oder ohne Badehose ins Kanzleramt spaziert, der lässt am besten einen Erdogan-Freund wie Haluk Yildiz (BIG-Partei) seinen Senf verbreiten.") Mit dem Tayyip-Fan kloppen durften sich u.a. Necla Kelek, Julia Klöckner und Jan Fleischhauer. Auch Frank beklagt das Übermaß an alarmistischen Talkshows zum Thema Islam, Migration, Flüchtlinge.
http://www.spiegel.de/kultur/tv/san...krawallig-wie-es-kommen-musste-a-1211463.html
Gut geschrieben....auf den Punkt. Habe ich schon mal erwähnt, ohne dabei Yildiz zuzustimmen, einer Frau Klöckner würde ich auch nicht die Hand geben. :cool:
 

EnRetard

Well-Known Member
Mit der Kelek könnte ich ohne Spucktüte nicht in einem Raum sitzen, selbst wenn ich nach dem Ausrutschen auf Klöckners Schleimspur noch in einem Stück auf meinen Platz angekommen wäre.
 

Bintje

Well-Known Member
Arno Frank lässt bei Spiegel Online kein gutes Haar an der gestrigen Maischberger-Show, die seiner Meinung nach einseitig und unnötig krawallig besetzt war. (.....)Auch Frank beklagt das Übermaß an alarmistischen Talkshows zum Thema Islam, Migration, Flüchtlinge.
http://www.spiegel.de/kultur/tv/san...krawallig-wie-es-kommen-musste-a-1211463.html

Das sagt wirklich alles:

Also kommt es so krawallig, wie es kommen musste und augenscheinlich auch geplant war. Necla Kelek hält "alles für möglich", warnt vor indonesischen Verhältnissen und stellt fest, dass an manchen Schulen bereits "sehr verachtend über Schweinefleisch geredet wird".

Kelek wirkte mal wieder sehr aufgeregt, das gehört zu ihrem Geschäftsmodell.
Fleischhauer verzichtete auf Scharfmacherei, das fand ich sympathisch.
Und Bettina Gaus von der taz, offenbar für Natascha Kohnen eingesprungen, war ein Lichtblick!

@sommersonne , das sehe ich ähnlich, es ging vor allem um die Korrumpierbarkeit der französischen Eliten.
Ich fand den Film nicht so schlecht wie befürchtet. Kann man anschauen, kann man aber auch lassen und vermisst dann nichts. Wer's nachholen will:
https://www.ardmediathek.de/tv/Unte...te/Video?bcastId=52902312&documentId=52971470

Was ich gut fand, aber zu irritierten Kritiken führte: dass Szenen aus der Hamburger Aufführung dazwischen geschnitten waren. Das erzeugt Verfremdungseffekte, so dass vermutlich selbst ein DAZ (dümmster anzunehmender Zuschauer) kapiert haben dürfte, dass es Fiktion war. Im Kontrast zum süßlichen Geigen-Gewimmere in Paris war ich regelrecht dankbar dafür, auch wenn ich nicht weiß, was G20 jetzt damit zu tun hatte.
Aber ging wohl um Tatütata-Szenen. Na dann.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Die Prime-Talkshows mit ihren beständigen Thematisieren von „Flüchtlingen“, „Islam“ usw. habe ich selten so unter Beschuß gesehen wie in den letzten Tagen. Über 100 Mal habe es Sendungen dazu gegeben, hat jemand nachgezählt, gerade mal 20 Sendungen zu Rechtsradikalismus, NSU etc. Überall der Tenor, jetzt müsse mal langsam gut sein, es sei alles gesagt, es gäbe auch noch andere Themen.
 

Zerd

Well-Known Member
Diese Sendungen gibt es nur, weil und solange eine gewisse Nachfrage nach ihnen besteht. Und diese Nachfrage hat natürlich mit einer massiven Fremdenfeindlichkeit in weiten Teilen der Bevölkerung zu tun. Aber solange es diese Fremdenfeindlichkeit gibt und keine gesellschaftlich relevante Gruppierung dem entgegenwirkt, ist es mir allemal lieber, dass diese Fremdenfeindlichkeit auch offen zur Schau getragen wird, anstatt dass sie wie seit Jahrzehnten hinter einer politisch korrekten Fassade im Stillen ausgelebt wird.

In Deutschland wimmelt es nur so von Lehrern, Richtern, Behördenmitarbeiten, Mitarbeitern in Personalabteilungen und Banken, Vorgesetzten in Betrieben usw., die bei weitem nicht erst seit der Flüchtlingskrise oder seit seit 9-11 oder seit der Wende, sondern immer schon mit zweierlei Maß messen, ohne dass sich wirklich Jemand ernsthaft daran stören würde, obwohl inzwischen schon etliche nationale und internationale Studien diese Diskriminierung bestätigen.

Wenn sich daran irgendwann einmal etwas ändern sollte, dann nur in Zeiten wie diesen, in der dieser Hass und die Abneigung offen zur Schau getragen werden und jeder halbwegs vernünftige Mensch sich vorstellen kann, wie es wohl aussieht, wenn einer wie Gauland oder Seehofer oder einer ihrer Millionen Anhänger im Land in einer Ermessenssache über einen muslimischen Schüler, Antragsteller, Bewerber, Ankläger oder Angeklagten zur urteilen hat. Das geschieht nämlich seit Jahrzehnten in diesem Land ohne einen ernsthaften Widerstand dagegen.

Stattdessen wundert man sich immer wieder ganz köstlich darüber, wie es denn zu Parallelgesellschaften kommen könne und warum manche Menschen selbst in der dritten und vierten Generation noch nicht in dieser Gesellschaft angekommen sind. Ja, Integrationskurse sind wirklich nötig; aber nicht für die Menschen, die sich dagegen weigern, Menschen zweiter Klasse in dieser Gesellschaft zu sein, sondern eher für die Menschen, die meinen, dass Integration nur unter diesen Bedingungen möglich sei.
 

EnRetard

Well-Known Member
Diese Sendungen gibt es nur, weil und solange eine gewisse Nachfrage nach ihnen besteht. Und diese Nachfrage hat natürlich mit einer massiven Fremdenfeindlichkeit in weiten Teilen der Bevölkerung zu tun. Aber solange es diese Fremdenfeindlichkeit gibt und keine gesellschaftlich relevante Gruppierung dem entgegenwirkt, ist es mir allemal lieber, dass diese Fremdenfeindlichkeit auch offen zur Schau getragen wird, anstatt dass sie wie seit Jahrzehnten hinter einer politisch korrekten Fassade im Stillen ausgelebt wird.

In Deutschland wimmelt es nur so von Lehrern, Richtern, Behördenmitarbeiten, Mitarbeitern in Personalabteilungen und Banken, Vorgesetzten in Betrieben usw., die bei weitem nicht erst seit der Flüchtlingskrise oder seit seit 9-11 oder seit der Wende, sondern immer schon mit zweierlei Maß messen, ohne dass sich wirklich Jemand ernsthaft daran stören würde, obwohl inzwischen schon etliche nationale und internationale Studien diese Diskriminierung bestätigen.

Wenn sich daran irgendwann einmal etwas ändern sollte, dann nur in Zeiten wie diesen, in der dieser Hass und die Abneigung offen zur Schau getragen werden und jeder halbwegs vernünftige Mensch sich vorstellen kann, wie es wohl aussieht, wenn einer wie Gauland oder Seehofer oder einer ihrer Millionen Anhänger im Land in einer Ermessenssache über einen muslimischen Schüler, Antragsteller, Bewerber, Ankläger oder Angeklagten zur urteilen hat. Das geschieht nämlich seit Jahrzehnten in diesem Land ohne einen ernsthaften Widerstand dagegen.

Stattdessen wundert man sich immer wieder ganz köstlich darüber, wie es denn zu Parallelgesellschaften kommen könne und warum manche Menschen selbst in der dritten und vierten Generation noch nicht in dieser Gesellschaft angekommen sind. Ja, Integrationskurse sind wirklich nötig; aber nicht für die Menschen, die sich dagegen weigern, Menschen zweiter Klasse in dieser Gesellschaft zu sein, sondern eher für die Menschen, die meinen, dass Integration nur unter diesen Bedingungen möglich sei.

Respekt für den sachlichen Vortrag!
 

Alubehütet

Well-Known Member
Die Frage ist bei solchen Talkshows ja stets:

Spiegeln sie gesellschaftliche Debatten wider?

Stoßen sie notwendige Debatten an?

Oder führen sie Scheindebatten, die eine Mücke zum Elefanten machen?



Wir wollen nicht vergessen, daß Hartz IV vorbereitet wurde durch etlichste, klar parteiliche Sabine Christiansen-Shows.

Auch die taz hat was dazu.
 
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