"Unterwerfung": Dienstag, 6. Juni 2018, 20.15 h, ARD (heute)

ege35

Well-Known Member
Sollte, hätte, hätte, Fahrradkette.
Als Erwachsener eine Fremdsprache neu zu lernen, ist schwer, das weiß jeder aus Erfahrung. Ohne Schulbildung und mit Vollzeitarbeit oder einem Haushalt voller Kinder ist es besonders schwer. Wer es trotzdem geschafft hat: Respekt. Wer nicht... Ältere Zuwanderer aus der ehem. Sowjetunion sprechen häufig kein Deutsch, auch nach 25+ Jahren nicht und trotz höherer Schulbildung. Ältere deutsche/österreichische/Schweizer/britische Residenten in der Türkei verstehen kein Türkisch, auch nach Jahr und Tag nicht. Ist schade, aber ist so.

Wie kannst du so etwas pauschal behaupten? Ich bin mit 60 in die Türkei gekommen und hätte ganz schlechte Karten, wenn ich mich mit meinen ausschließlich türkischen Nachbarn nicht verständigen könnte.
 

EnRetard

Well-Known Member
Ich habe nicht gesagt, alle.
Dich kenne ich nicht persönlich, ich weiß natürlich, dass du türkisch verstehst, auch aus anderen, z.T. ehemaligen Foren weiß ich von einzelnen älteren Residenten, die türkisch verstehen. Aber aus eigener Anschauung kann ich leider sagen, auf Anhieb ist mir keinE als RentnerIn in die TR oder nach Katalonien (das sind die beiden Gegenden, über die ich in diesem Zusammenhang etwas sagen kann), gekommeneR deutscheR oder britischeR ResidentIN bekannt, der oder die ohne einheimische Hilfe zum Amt gehen, geschweige denn Formulare ausfüllen oder auf offizielle Schreiben reagieren kann/konnte.
 

EnRetard

Well-Known Member
Ich habe nicht gesagt, alle.
Dich kenne ich nicht persönlich, ich weiß natürlich, dass du türkisch verstehst (und deine deutschsprachigen Posts lese ich übrigens richtig gerne!), auch aus anderen, z.T. ehemaligen Foren weiß ich von einzelnen älteren Residenten, die türkisch verstehen. Aber aus eigener Anschauung kann ich leider sagen, auf Anhieb ist mir keinE als RentnerIn in die TR oder nach Katalonien (das sind die beiden Gegenden, über die ich in diesem Zusammenhang etwas sagen kann), gekommeneR deutscheR oder britischeR ResidentIN bekannt, der oder die ohne einheimische Hilfe zum Amt gehen, geschweige denn Formulare ausfüllen oder auf offizielle Schreiben reagieren kann/konnte.
 

Alubehütet

Well-Known Member
@EnRetard Kermani ist ja noch jung. Den halte ich für gesetzt.

Der Jetzige … Er muß sich ja nicht entschuldigen, wenn er nicht meint, das zu müssen, aber wenn er nach all den Jahren nicht fertig bringt, sich mit Murad Kurnaz zum Essen zu verabreden und ihm wenigstens mal zu erklären, wie und warum entschieden wurde, ihn weitere Jahre im Konzentrationslager verfaulen zu lassen, ist das einfach nur arm.
 

ege35

Well-Known Member
Ich habe nicht gesagt, alle.
Dich kenne ich nicht persönlich, ich weiß natürlich, dass du türkisch verstehst, auch aus anderen, z.T. ehemaligen Foren weiß ich von einzelnen älteren Residenten, die türkisch verstehen. Aber aus eigener Anschauung kann ich leider sagen, auf Anhieb ist mir keinE als RentnerIn in die TR oder nach Katalonien (das sind die beiden Gegenden, über die ich in diesem Zusammenhang etwas sagen kann), gekommeneR deutscheR oder britischeR ResidentIN bekannt, der oder die ohne einheimische Hilfe zum Amt gehen, geschweige denn Formulare ausfüllen oder auf offizielle Schreiben reagieren kann/konnte.

Du hast nicht "alle" gesagt. Du hast gesagt: Ältere deutsche/österreichische/Schweizer/britische Residenten in der Türkei verstehen kein Türkisch, auch nach Jahr und Tag nicht. Ohne Einschränkung wie z.B. "viele, manche einige" ...
Einfach pauschal: Ältere ... das impliziert für mich "die", allso alle!
 

postaci

Member
Deutsch ist nicht gerade eine einfache Sprache und gerade da viele Migranten in den 60ern und 70ern eigentlich nur kurz in Deutschland bleiben wollten und keine gute Schulausbildung hatten, kann ich verstehen, dass die Motivation nicht so groß war, deutsch zu lernen. Seitdem ist aber auch sehr viel Zeit vergangen, ich glaube wenn man möchte, kann man in 50 - 60 Jahren schon einen gewissen Grundwortschatz aufbauen. A2/B1-Niveau in etwa, sodass man allein im Alltag klar kommt. Ich persönlich würde nicht erwarten, dass jemand unbedingt Muttersprachlerniveau erreicht, aber so gar nicht die Sprache lernen zu wollen, wirkt schon so als wenn man nicht zur Gesellschaft dazugehören möchte. Ich kenne auch Fälle, wo es Familienangehörigen verboten wurde, Deutsch zu lernen, dafür habe ich kein Verständnis. Wobei es natürlich auch viele positive Gegenbeispiele gibt, ich habe von Einwanderern gehört, die mit ca. 30 nach Deutschland kamen und im Laufe der Zeit fast perfekt deutsch gesprochen haben, aber dann im Alter Schritt für Schritt die Sprache vergessen haben (einfach nur durch das Altern). Das ist schon hart, wenn man auf einmal nicht mehr allein in einem Land klarkommt, obwohl man sich so viel Mühe gegeben hat.

Das gilt natürlich umgekehrt auch für Deutsche im Ausland, da sind mit Sicherheit auch nicht alle vorbildlich...
 

EnRetard

Well-Known Member
Du hast nicht "alle" gesagt. Du hast gesagt: Ältere deutsche/österreichische/Schweizer/britische Residenten in der Türkei verstehen kein Türkisch, auch nach Jahr und Tag nicht. Ohne Einschränkung wie z.B. "viele, manche einige" ...
Einfach pauschal: Ältere ... das impliziert für mich "die", also alle!
Für diese sprachliche Ungenauigkeit (ohne Artikel statt "viele") bitte ich um Entschuldigung.
Aber bist du die Regel?
 

Skeptiker

Well-Known Member
Nein, aber häufig mit sehr geringer Schulbildung. Außerdem war damals Integration nicht vorgesehen, weil die Leute nach ein paar Jahren wieder in die Heimat zurückgehen sollen und großenteils auch wollten. Nur kam es eben anders.
Erstens: Ja, sie wollten und sollten wieder zurück. Und ja, die Gastarbeiter wurden Ghettoisiert (vllt am Anfang sogar ähnlich schlimm wie die Gastarbeiter in der DDR) nur, wurden sie so hermetisch abgeriegelt wie die Gastarbeiter in der DDR? War an ihren Arbeitsstellen nur Arbeiter der gleichen Nation?

Zweitens: Selbst wenn der Plan war nach fünf Jahren wieder zurück zu gehen steht einem rudimentären Spracherwerb doch nichts im Wege

Drittens: Nach spätestens 20 Jahren war doch eigentlich klar, das die "Gast"arbeiter bleiben würden.

Viertens: Sehe ich ein erhebliches Problem auch in der nicht vorhandenen Integrationspolitik der BRD bis spät in die 80-er (wohl eher frühe 90-er) Jahre.

Fünftens: Ich habr meine Meinung allumfassend. Soll heißen, mir ist es egal wer wieso warum in welchen Sprachraum zieht, die lokale Landessprache ist, für mich, das wichtigste! Ohne Kommumikation keine Integration/Verständigung!
 
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