"Unterwerfung": Dienstag, 6. Juni 2018, 20.15 h, ARD (heute)

EnRetard

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Erstens: Ja, sie wollten und sollten wieder zurück. Und ja, die Gastarbeiter wurden Ghettoisiert (vllt am Anfang sogar ähnlich schlimm wie die Gastarbeiter in der DDR) nur, wurden sie so hermetisch abgeriegelt wie die Gastarbeiter in der DDR? War an ihren Arbeitsstellen nur Arbeiter der gleichen Nation?

Zweitens: Selbst wenn der Plan war nach fünf Jahren wieder zurück zu gehen steht einem rudimentären Spracherwerb doch nichts im Wege

Drittens: Nach spätestens 20 Jahren war doch eigentlich klar, das die "Gast"arbeiter bleiben würden.

Viertens: Sehe ich ein erhebliches Problem auch in der nicht vorhandenen Integrationspolitik der BRD bis spät in die 80-er (wohl eher frühe 90-er) Jahre.

Fünftens: Ich habr meine Meinung allumfassend. Soll heißen, mir ist es egal wer wieso warum in welchen Sprachraum zieht, die lokale Landessprache ist, für mich, das wichtigste! Ohne Kommumikation keine Integration/Verständigung!
Kennst (kanntest, viele leben schon nicht mehr) du Arbeitsmigranten der ersten Generation persönlich? Arbeiten, Kinder betreuen, Deutsch büffeln, vielleicht sogar vorher noch lesen lernen, wann und wie?
 

Alubehütet

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@ege35 Ausnahmen gibt es immer, aber wie repräsentativ bist Du eigentlich? Vor ein paar Wochen noch war im STERN ein Bericht einer deutschen Community von meistens Rentnern in der Türkei, und die jedenfalls konnten beinahe alle kein Türkisch.
 

Alubehütet

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Jetzt ist ja nun auch ein Unterschied zwischen Senioren, die auf Malle oder in Türkei Dauerurlaub machen wollen, seßhaft gewordene Touris, sich aber dorten in Enklaven zurückziehen und gar nicht Anteil haben wollen am türkischen Leben und Gesellschaft, und Menschen, die in ein anderes Land ziehen, um dort ihr Glück zu machen; Anteil haben schon alleine, insofern sie da arbeiten.

Wie gesagt, ich verstehe es nicht. Aber mich haben diese Menschen nie gestört, und inzwischen löst sich das Problem, so es eins ist, auch biologisch. Was daran „nicht hinnehmbar“ sein soll, erschließt sich mir schon mal gar nicht.
 
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Alubehütet

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EnRetard

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Wolfgang Thierse hat das Patent für ein das Phänomen viel umfänglicher treffende und vor allem nicht auf Fremdenfeindlichkeit begrenzte wunderbare Wort:

„Entheimatung“.

Menschen fühlen sich aus vielerlei Gründen in ihrer eigenen Heimat nicht mehr beheimatet.

Ist ja nicht alles schlecht, was aus dem Osten kommt ;)

Was trägt denn mehr zur "Entheimatung" bei? Ein paar Geflüchtete oder Gutverdiener, die sich am Prenzlauer Berg, in Dresden Neustadt oder an irgendwelchen Seen ringsum Berlin breit machen (und gelegentlich beim Planschen ihre Klamotten verlieren)...
 

Berfin1980

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Fakt ist ein evangelischer Theologe und ehemaliger Bundespräsident hat sich nicht so zu äußern. Fand den Kommentar in der FAZ dazu sehr gelungen.
Zum Verständnis der Verhältnisse im Westen empfehle ich ihm ein Treffen mit Wallraff und das gemeinsame ansehen der Doku "Ganz unten"!

Ich denke Wallraff fallen da schon ein paar passende Antworten ein und Gauck bekommt dann evtl. rote Ohren.

Doku ansehen lohnt sich, finde ich.


Zu den Residenten wer die Sprache nicht erlernt ist selber Schuld. Schlimmer dann aber sich zu beschweren wenn man mal so richtig beschissen wurde. Hätte man sich sparen können.
 

sommersonne

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Das war das erste Buch was ich mir "im Westen" gekauft hatte. Man kannte Wallraff ja schon aus dem Fernsehen. Scheint aber kaum einen DDR-Bürger abgeschreckt zu haben, sonst hätten sie wohl gewußt was auf sie zu kommt.
Herr Gauck hatte vielleicht keinen Fernsehapparat.;)

Aber äußern darf sich der Herr Gauck schon noch. Er ist jetzt immerhin Privatperson.
 
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