Sie ist ein Jahr jünger als ich und ich würde niemanden dieses Alters, wenn er nicht mit einem Bein im Sarg steht, als alt und verbraucht bezeichnen.
Ja gut, dann muß ich spezifizieren: Für diesen Job. Nein, noch weiter: in diesen Zeiten.
@Berfin1980 hat ja darauf hingewiesen, was für einen rappelvollen Terminkalender sie immer noch bewältigt. Aber 10-Stunden-Marathon-Konferenzen, wo jeder Duplo-Riegel an die Öffentlichkeit durchgestochen wird, den Jens Spahn sich in den Mund schiebt,
noch obendrauf, das kriegt sie nicht mehr hin. Muß man aber, in diesen Zeiten, in diesem Job. Und mehr habe ich nicht gesagt. Unsere Ministerpräsidenten sind irre, und unsere Bundeskanzlerin kann nicht mehr führen – oder: jedenfalls nicht mehr in diesen schweren Zeiten, schlimmer kann es mit Frau Baerbock auch nicht kommen. Um die ging es mir ja, nicht um Frau Merkel. Ausgangspunkt war die Sorge, man wisse im Ausland, insbesondere in Osteuropa nicht, was unter den Grünen aus Deutschland würde.
Die Schwierigkeiten, unter denen Adenauer die letzten deutschen Kriegsgefangenen freiverhandelt hat, waren ganz andere. Die Soffjets wollte die deutsche Delegation unter den Tisch saufen. Konrad Adenauer aber war Diabetiker. Und Insulin war noch nicht erfunden. Da mußte er regelmäßig unauffällig auf Klo, den Wodka wieder auskotzen. So etwas kriegst Du hin, als 80jähriger. Wenn Du die Disziplin hast. Das geht aber nur ein paar Stunden, dann sind die Russen breit. Und bewundern den alten Herrn für sein Durchhaltevermögen. Dann kann er seine Kriegsgefangenen mitnehmen, Respekt.
Das sind heute ganz andere Zeiten. Vor allem nicht mehr so autoritäre, was an sich ja gut ist. Daß man nicht mehr den Respekt hat vor der Frau Kanzlerin qua Amt, sondern sie sich den erarbeiten muß. Lange Jahre ja auch hatte. Aber nicht mehr kann.