Warum tötet ihr? von Ayse Önal
Mord? Ehrensache.
Hinrichtung im Namen der Ehre: Die türkische Journalistin und Menschenrechtsaktivistin Ayse Önal ging in die Gefängnisse ihrer Heimat und interviewte dort Ehrenmörder. Im Droemer-Sachbuch „Warum tötet ihr?“ zeichnet sie auf hoch sensible Weise die Lebensläufe der Täter und Opfer nach.
Die Mordfälle, die Ayse Önal schildert, werden deshalb auch nicht juristisch
aufgerollt, sondern als Geschichten des Alltagslebens geschildert, als
Liebesgeschichten, als Familiendramen, als individuelle Schicksale. Jedes der zehn
Kapitel trägt den Vornamen eines von den eigenen Leuten ermordeten weiblichen
Mitglieds der Familie: Remzyie, Murat, Nuran, Aysel, Naile, Ulviye, Papya usf.. Was
um der Familienehre willen ausgelöscht werden soll, gewinnen in Önals Buch die
toten Töchter, Schwestern, Ehefrauen auf diese Weise zurück: ihren Namen, ihre
persönliche Würde, eine eigene Biographie. Das gilt in eingeschränkter Weise auch
für die Täter. Einige von ihnen äußern sich in den Interviews dummstolz
auftrumpfend und aggressiv; die meisten verstehen, wenn sie über ihr Verbrechen
reden, die Welt und sich selbst nicht mehr.
http://www.buchtest.de/rezension/warum-toetet-ihr.html
Mord? Ehrensache.
Hinrichtung im Namen der Ehre: Die türkische Journalistin und Menschenrechtsaktivistin Ayse Önal ging in die Gefängnisse ihrer Heimat und interviewte dort Ehrenmörder. Im Droemer-Sachbuch „Warum tötet ihr?“ zeichnet sie auf hoch sensible Weise die Lebensläufe der Täter und Opfer nach.
Die Mordfälle, die Ayse Önal schildert, werden deshalb auch nicht juristisch
aufgerollt, sondern als Geschichten des Alltagslebens geschildert, als
Liebesgeschichten, als Familiendramen, als individuelle Schicksale. Jedes der zehn
Kapitel trägt den Vornamen eines von den eigenen Leuten ermordeten weiblichen
Mitglieds der Familie: Remzyie, Murat, Nuran, Aysel, Naile, Ulviye, Papya usf.. Was
um der Familienehre willen ausgelöscht werden soll, gewinnen in Önals Buch die
toten Töchter, Schwestern, Ehefrauen auf diese Weise zurück: ihren Namen, ihre
persönliche Würde, eine eigene Biographie. Das gilt in eingeschränkter Weise auch
für die Täter. Einige von ihnen äußern sich in den Interviews dummstolz
auftrumpfend und aggressiv; die meisten verstehen, wenn sie über ihr Verbrechen
reden, die Welt und sich selbst nicht mehr.
http://www.buchtest.de/rezension/warum-toetet-ihr.html