Das stimmt. Das ist es nicht und darum geht es nicht. Es geht nicht um Essen, nicht um Ernährung. Es ist eine persönliche Moralfrage.
Der Mensch lebt heutzutage eh nicht mehr gesund. Egal ob Essen oder Arbeitswelt.
Ich war vor einigen Jahren noch in der IT-Branche tätig (IT-Berater) und bin Montags 04:00 Uhr mit dem Mietwagen los in Richtung Bremen, von dort mit dem Flieger nach England, von dort mit Stanstedexpress nach London, von dort mit den Tubes zum Waterloo-Station, von dort mit dem Zug in den Süden und von dort weiter mit dem Taxi zum Projekt... Freitags ging die gleiche Strecke in umgekehrter Reihenfolge zurück.
Oder
Mit dem Zug Montags um 04:00 Uhr nach Köln und Freitags 17:00 Uhr wieder zurück, um dann 22:00 Uhr zu Hause zu sein.
Wie sah also mein Essen-Altag aus ?
Schnell mal was am Bahnhof in den Hals geschoben... Gierig den Kaffee runtergewürgt... Man hetzt schnell in den nächsten Zug oder Taxi, um am Projektort zu sein... Freitags nachts biste zu Hause und machst ein TK Gericht warm, weil du keine Zeit zum selbstkochen hast oder dir die Produkte fehlen.
Während der Woche schnell mal was aus dem Supermarkt geholt (Fertigessen) oder beim Bahnhof oder Chinesen oder McDonalds oder Burgerking oder mal ins Restaurant.
Zunächst macht dir die Arbeitswelt gesundheitlich zu schaffen und dann ißt man sich quer durch die Welt und schiebt sich schnell mal was rein, weil einem die Zeit dazu fehlt... Alles nicht gesund...
Wir Menschen müssen so einiges "neu denken". Der Umgang mit Lebensmitteln, der Umgang mit der heutigen Arbeitswelt, der Umgang mit unserer Umwelt...
Alles geht hier Hand in Hand...
Es gibt Menschen, die sind nur noch auf Fertiggerichte und McDonalds und Co. konditioniert. Ohne Fertigprodukte kommen sie nicht mehr aus...
Man muss erstmal das Bewustsein für sich, seine Umwelt und für Lebensmittel finden... Dann ist es auch vollkommen egal ob man Vegetarier, Veganer, Frutaner oder Fleischesser ist...
Back to the roots! Würde ich jetzt sagen!
Mehr selber kochen, mehr mit Ausgangsprodukten arbeiten, mehr selbst herstellen und verwerten... Mehr Obst und Gemüse, mehr Basisbausteine woraus man Lebensmittel macht. Sich Zeit dafür nehmen (was in der heutigen Welt echt ein Problem ist). Ich hätte damals nicht die Zeit, Kichererbsen oder Bohnen über Nacht einzuweichen, da das Wochenende einfach zu kurz war.
Allerdings will ich die vegetarischen Produkte nicht verteufeln... Es ist schonmal ein Anfang und sicherlich auch gut für die Tierwelt! Auch gut für Muslime, die kein Schweinefleisch essen (was ich aber bei den vielen Muslimen in der BRD sicherlich nicht annehme) bzw. für Juden die koscher essen usw... Man hat also eine Alternative...
Wenn ich jetzt z.B. den Algenextrakt für die Lyonerwurst vergleiche (als Beispiel):
40% Schinkenwurst (Schweinefleisch, Speck, Wasser, Speisesalz, Gewürze, Dextrose, Stabilisator Natriumcitrate, Antioxidationsmittel Natriumisoascorbat, Farbstoffe Echtes Karmin)
Vs.
Vegetarisches Eiweißerzeugnis Typ Lyonerwurst (40%) (Trinkwasser, Rapsöl, Hühnereiweiß, Verdickungsmittel, Verarbeitete Euchema-Algen, Xanthan, Johannisbrotkernmehl)
Dann schneidet das Schweinefleisch bei mir auch nicht besser ab.
Eines ist jedoch sicher... Auf Gelatine möchte ich definitiv verzichten!