Welche Partei werden Sie bei der Bundestagswahl 2009 wählen ?

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Aylin2009

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AW: Welche Partei werden Sie bei der Bundestagswahl 2009 wählen ?

Die Börse reagiert auf sich abzeichnende konjunkturelle Entwicklungen und nicht auf die eventuell kommende Besteuerung von Spekulationsgewinnen.

Ok, von der Börse habe ich zugegebener Maßen nicht viel Ahnung, vielleicht war mein Beispiel falsch. Aber die Fachleute von denen du sprichst, sprechen CDU und FDP doch eindeutig aus persönlicher Motivation heraus die größere Kompetenz zu. Nicht weil dadurch mehr Arbeitsplätze entstehen, sondern weil es ihnen persönlich und (ihren/den) Konzernen so besser gehen könnte.
Auf wissenschaftlicher Ebene, zwischen den Volkswirten, gehen die Meinungen da stark auseinander.

Ich glaube nicht, dass von Steuern abschaffen jemals die Rede war, Aylin. Meines Erachtens liegt das Problem eher auf der Ausgabenseite. Dass man während der Kriese stützende Maßnahmen ergriff, war absolut richtig. Aber wenn man mal schaut, was die LINKE alles verspricht, dann frage ich mich schon, um wieviel unser Schuldenberg ansteigen würde, wenn man dies alles realisieren würde. Und vor allem wer dann noch arbeiten würde.

Bei der FDP geht es um Steuersenkungen. Und darum, bestimmte Steuern erst gar nicht einzuführen.

Ich denke das alles ist eine Grundsatzdisskusion, bei der keiner sicher sagen kann, welcher Weg der beste ist.
Ich vertrete die Ansicht, dass Mindestlohn, Arbeitslosengeld, Kindergeld, Wohnungsgeld ect. der volkswirtschaft mehr bringen als den Reichen, Gutverdienern und Unternehmen durch Steuererlasse mehr Geld zukommen zu lassen. hier ein vereinfachtes Beispiel:

Ein arbeitender Mensch, der zuvor 5,50 verdient hat und nun plötzlich dank Mindestlohn 2 Euro mehr in der Tasche hat, wird dankbar jeden cent davon ausgeben und damit in den Kreislauf pumpen. Sei es für nen Liter Milch mehr, für einen Kinobesuch, oder auch nur für Bier oder Zigaretten. Die Unternehmen werden es ihm danken, weil das auf die Masse gesehen deren Absätze erhöht. Die Nachfrage steigt also an und auf lange sicht sind Unternehmen gezwungen mehr Personal einzustellen um der Nachfrage gerecht zu werden. Sparen wird der Geringverdiener das Geld nicht. Das kann er sich nicht leisten.

Der Gutverdiener hingegen wird sich über 100 euro Steuererlass freuen und sich deswegen aber nicht einen neuen Mercedes kaufen. Er hat ja schon einen. Genauso wie er im Grunde auch sonst alles hat: er brauch keinen Liter Milch mehr und Kino (theater), Zigaretten und Bier (Wein) hat er sich auch vorher schon gegönnt. Stattdessen packt er das Geld auf sein Sparkonto, oder wo er auch sonst sein Geld gewinnbringend anlegt (Schlimm, wenn er dann auf diese Gewinne nicht mal Steuern zahlt)....
Und die Mär, dass Unternehmen mehr investieren oder mehr Personal einstellen, nur, weil sie geringere Löhne zahlen ist sehr zweifelhaft. Da sitzen doch keine Gutmenschen (kein Vorwurf!) die sich darum scheren, dass in Deutschland Arbeitsplätze geschaffen werden. Stattdessen geht es doch darum möglichst hohe Gewinne zu erwirtschaften. Und gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten, werden sich die Unternehmen hüten unnötig mehr Personal einzustellen.

Man muss diese Einschätzung nicht teilen. Aber in der Fachwelt gibt es tatsächlich viele Vertreter dieser Theorie....

wie auch immer, ich wünsche euch allen einen spannenden Wahlsonntag!
 

günes1980

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AW: Welche Partei werden Sie bei der Bundestagswahl 2009 wählen ?

Achso? Dann lieber viele Arbeiter, die aber - Dank des abgeschafften Mindestlohnes - trotz 40 Std. Woche (oder mehr) nicht genug für ihren Lebensunterhalt verdienen und vom Staat noch zusätzlich unterstützt werden müssen?

Na Danke!

Ich gebe Dir auf der einen Seite natürlich recht aber auf der anderen Seite muss man auch sehen, dass Mindestlöhne eine Preisspirale nach oben verursachen werden: die Produkte werden teuerer werden und hierdurch ist das "Mehr an Geld" beim Arbeiter gleich wieder weg. Zudem werden die deutschen Produkte am weltmarkt teuerer und weniger Konkurrenzfähig. Dadurch werden weniger deutsche Produkte gekauft und die folge sind Entlassungen. Es ist nicht so einfach und nicht alle Probleme lassen sich durch Sätze wie "Mindestlöhne für alle" lösen.
 

günes1980

New Member
AW: Welche Partei werden Sie bei der Bundestagswahl 2009 wählen ?

Ok, von der Börse habe ich zugegebener Maßen nicht viel Ahnung, vielleicht war mein Beispiel falsch. Aber die Fachleute von denen du sprichst, sprechen CDU und FDP doch eindeutig aus persönlicher Motivation heraus die größere Kompetenz zu. Nicht weil dadurch mehr Arbeitsplätze entstehen, sondern weil es ihnen persönlich und (ihren/den) Konzernen so besser gehen könnte.
Auf wissenschaftlicher Ebene, zwischen den Volkswirten, gehen die Meinungen da stark auseinander.



Bei der FDP geht es um Steuersenkungen. Und darum, bestimmte Steuern erst gar nicht einzuführen.

Ich denke das alles ist eine Grundsatzdisskusion, bei der keiner sicher sagen kann, welcher Weg der beste ist.
Ich vertrete die Ansicht, dass Mindestlohn, Arbeitslosengeld, Kindergeld, Wohnungsgeld ect. der volkswirtschaft mehr bringen als den Reichen, Gutverdienern und Unternehmen durch Steuererlasse mehr Geld zukommen zu lassen. hier ein vereinfachtes Beispiel:

Ein arbeitender Mensch, der zuvor 5,50 verdient hat und nun plötzlich dank Mindestlohn 2 Euro mehr in der Tasche hat, wird dankbar jeden cent davon ausgeben und damit in den Kreislauf pumpen. Sei es für nen Liter Milch mehr, für einen Kinobesuch, oder auch nur für Bier oder Zigaretten. Die Unternehmen werden es ihm danken, weil das auf die Masse gesehen deren Absätze erhöht. Die Nachfrage steigt also an und auf lange sicht sind Unternehmen gezwungen mehr Personal einzustellen um der Nachfrage gerecht zu werden. Sparen wird der Geringverdiener das Geld nicht. Das kann er sich nicht leisten.

Der Gutverdiener hingegen wird sich über 100 euro Steuererlass freuen und sich deswegen aber nicht einen neuen Mercedes kaufen. Er hat ja schon einen. Genauso wie er im Grunde auch sonst alles hat: er brauch keinen Liter Milch mehr und Kino (theater), Zigaretten und Bier (Wein) hat er sich auch vorher schon gegönnt. Stattdessen packt er das Geld auf sein Sparkonto, oder wo er auch sonst sein Geld gewinnbringend anlegt (Schlimm, wenn er dann auf diese Gewinne nicht mal Steuern zahlt)....
Und die Mär, dass Unternehmen mehr investieren oder mehr Personal einstellen, nur, weil sie geringere Löhne zahlen ist sehr zweifelhaft. Da sitzen doch keine Gutmenschen (kein Vorwurf!) die sich darum scheren, dass in Deutschland Arbeitsplätze geschaffen werden. Stattdessen geht es doch darum möglichst hohe Gewinne zu erwirtschaften. Und gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten, werden sich die Unternehmen hüten unnötig mehr Personal einzustellen.

Man muss diese Einschätzung nicht teilen. Aber in der Fachwelt gibt es tatsächlich viele Vertreter dieser Theorie....

wie auch immer, ich wünsche euch allen einen spannenden Wahlsonntag!

Hallo Aylin,

zum oberen Teil: wenn es den Konzernen gut geht, geht es auch deren Arbeitern besser (auch wenn natürlich nicht in gleichem Umfang aber prinzipiell).

Zum unteren Teil:
Wie schon gesagt: Wenn die Putzfrau im Kino mehr verdient, dann wird über kurz oder lang der Preis für die Kinokarte steigen und das "Mehr an Gehalt" macht sich für den Angestellten nicht mehr bemerkbar.

Ferner sinkt durch steigende Preise (verursacht durch die höheren Lohnausgaben der Unternehmen) unsere Konkurrenzfähigkeit am Weltmarkt. Dadurch werden weniger deutsche Produkte gekauft (Export sinkt) und dadurch weniger Arbeiter gebraucht und es wird Entlassungen geben.

Ganz so einfach ist die Theorie des Mindestlohns also leider nicht.

Wünsche auch einen schönen Wahlsonntag
 

windundfeuer

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AW: Welche Partei werden Sie bei der Bundestagswahl 2009 wählen ?

Kein Ausländer mit Verstand wählt irgendeine deutsche Partei und lässt sich von denen vor die Karre spannen. Es wird Zeit für uns eine eigene Partei zu gründen.
 

Aylin2009

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AW: Welche Partei werden Sie bei der Bundestagswahl 2009 wählen ?

Hallo Aylin,

zum oberen Teil: wenn es den Konzernen gut geht, geht es auch deren Arbeitern besser (auch wenn natürlich nicht in gleichem Umfang aber prinzipiell).

Zum unteren Teil:
Wie schon gesagt: Wenn die Putzfrau im Kino mehr verdient, dann wird über kurz oder lang der Preis für die Kinokarte steigen und das "Mehr an Gehalt" macht sich für den Angestellten nicht mehr bemerkbar.

Ferner sinkt durch steigende Preise (verursacht durch die höheren Lohnausgaben der Unternehmen) unsere Konkurrenzfähigkeit am Weltmarkt. Dadurch werden weniger deutsche Produkte gekauft (Export sinkt) und dadurch weniger Arbeiter gebraucht und es wird Entlassungen geben.

Ganz so einfach ist die Theorie des Mindestlohns also leider nicht.

Wünsche auch einen schönen Wahlsonntag

Ja die gute Preistheorie. Erstens glaube ich nicht, dass die Preise 1:1 mit den Löhnen steigen, zweitens ignorierst du damit ja meinen Punkt, dass die Unternehmen dank höherer Löhne auch größere Absätze verbuchen und sich die Lohnmehrkosten damit wieder relativieren würden.

Außerdem versteifst du dich auf das Beispiel Mindestlohn. Mein Beispiel lässt sich genauso auch auf Kindergeld, Arbeitslosengeld, Bafög, Wohngeld usw. anwenden.

Zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit: In Europa gehört Deutschland zu einer kleinen Minderheit, die keinen gesetzlichen Mindestlohn kennt. Wirtschaftsstarke Staaten wie Frankreich, die Niederlande oder Großbrittanien haben einen Mindeslohn ohne dass sich das in Maßenarbeitlosigkeit oder unkontrollierter Inflation (Preissteigerung) niederschlägt. Deine Vermutungen sind also sehr wage.
Um Exportweltmeister zu bleiben muss Deutschland auf andere Dinge setzen. Vor allem sollten wir in neuen Bereichen innovativer Vorreiter werden und auf unsere Qualität setzen (durch gute Bildung und qualifikation). Nach deiner Theorie müssten wir ja mit chinesischen Löhnen konkurrieren, damit wir nicht in den Abgrund rutschen.
 

TheCore

Moderator
AW: Welche Partei werden Sie bei der Bundestagswahl 2009 wählen ?

Meinst Du mit Mindestlohn werden die Produkte billiger?

Was spricht dagegen, den Verbraucher die Preise zahlen zu lassen, die zur Finanzierung fairer Beschäftigung nötig sind? Seit die Wachstumsraten des Wirtschaftswunders abgeflaut sind, versucht der deutsche Verbraucher eine stetig positive Entwicklung seines Konsumpotentials durch maßloses Preisbewusstsein zu simulieren und spart sich damit die Wirtschaft kaputt.
Egal wie, sobald man etwas billiger auf den Markt bring, als es schon auf dem Markt ist, wird es einem Unternehmer aus der Hand gerissen. Nicht weil die Leute darauf angewiesen wären, denn zu dem Preis war es ja bislang gar nicht verfügbar, sondern weil sie ihren Lebensstandard verbessern wollen. Das ist eine Abwärtsspirale und erst wenn sich über den Wettbewerb das sinkende Preisniveau zu ihrem eigenen Einkommen durchgefressen hat, gucken die Menschen dumm aus der Wäsche made by KiK. Umgekehrt müssen redliche Unternehmer in Deutschland überwiegend vom Export von Nischenprodukten leben, die unangefochten konkurrenzfähig sind.
Selbst wenn man das Auto, das anderswo genauso gut gefertigt wird, als Musterbeispiel für ein deutsches Exportgut nimmt, zieht das Argument des internationalen Wettbewerbs nicht, da dort die Löhne schon deutlich über dem vorgesehenen Mindestlohn liegen.

Dass auch Fachleute dieser Meinung sind, zeigt z.B. dass unsere Börse in den letzten Tagen ziemlich nach unten ging. Unter anderem ,da die schwarz/gelbe Mehrheit zu wackeln scheint.

Wenn sich eine Einschätzung von relativer Gewissheit in Ungewissheit wandelt, gibt die Börse nach, egal um welche Koalition es geht. Die Werte, aus denen da Geld abgezogen wird - soweit die Entwicklung der letzten Woche überhaupt mit der Wahl in Verbindung steht -, wären natürlich jeweils andere. Dass die Marktkapitalisierung der AKW-Betreiber eben etwas anders aussieht als die der Solarbranche, hat mit der Vernunft hinter dem politischen Inhalt wohl nichts zu tun.
 

Möweninsel

Member
AW: Welche Partei werden Sie bei der Bundestagswahl 2009 wählen ?

zum oberen Teil: wenn es den Konzernen gut geht, geht es auch deren Arbeitern besser (auch wenn natürlich nicht in gleichem Umfang aber prinzipiell).

Das war mal früher so. Heute geht es den Aktionären besser, wenn es den Konzernen gut geht. Das sind in aller Regel nicht die Arbeiter.
Die Entwicklung der Konzerngewinne in Relation zur Einkommensentwicklung sprechen eine deutliche Sprache.
 
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