Wie lange bleibt Trump Präsident?

Trump, nur für wielange?

  • Klarer Fall, Trump wird vor Ablauf der Amtszeit aus seinem Amt entfernt

    Votes: 13 50,0%
  • Trump wird 4 Jahre Präsident der USA sein

    Votes: 7 26,9%
  • Trump wird wiedergewählt, und sogar 8 Jahre im Weißen Haus regieren

    Votes: 6 23,1%

  • Total voters
    26

HayatGüzel

Active Member
Wenn Trump aufgeben sollte, dann gewiss nicht wegen der Stärke Irans, der Türkei oder Russlands.
Vom Intellekt her wäre Putin natürlich zuzutrauen, daß er einen amerikanischen Präsidenten installiert, um ihn impeachen zu lassen, also Amerika doppelt zu schwächen. Aber wenn ich das schon vermute, werden das gewiss auch die amerikanischen Senatoren auf dem Zettel haben. Vielleicht muss Trump nun gerettet werden, um Putin nicht gewinnen zu lassen?
du kannst gut labern..
 

Bintje

Well-Known Member
Die Amtsenthebungsverfahren gegen Johnson und Clinton scheiterten, und Nixon kam der Sache durch Rücktritt zuvor. [....] Solange McCain noch lebt, träte er sicherlich dafür ein.

John McCain ist gestorben.

https://www.nytimes.com/2018/08/25/obituaries/john-mccain-dead.html
http://www.spiegel.de/politik/ausla...ner-verstorben-der-letzte-held-a-1224970.html

Ganz gleich, was man von seiner Partei und seinen Überzeugungen gehalten haben mag:
Er war der - vielleicht - letzte Aufrechte bei den Republikanern. Der letzte Mohikaner.

Sein Lebensweg war so beeindruckend wie seine persönliche Haltung. Als junger Mann lehnte er die ihm wegen der herausgehobenen Stellung seines Vaters in der US-Army angebotene vorzeitige Entlassung aus der nordvietnamesischen Kriegsgefangenschaft ab.
Darauf folterten die Khmer ihn zum Krüppel. Nach seiner Entlassung, Jahre später, brauchte er lebenslang Hilfe bei kleinsten Alltagsverrichtungen wie dem Kämmen der Haare.
Seinen Folterern verzieh er persönlich nie, setzte sich als späterer Politiker aber für die Aussöhnung mit Vietnam und - anders als seine Parteifreunde - als strikter Gegner von Folter auch für die Schließung von Guantanamo ein.

Als Präsidentschaftskandidat gegen Obama verteidigte er diesen entschieden gegen eine rassistische Schmutzkampagne aus den eigenen Reihen. Das hielt ihn zwar nicht davon ab, die ungebildete Tea-Baggerin Sarah Palin als Vizepräsidentin für sein Schattenkabinett zu nominieren - aber später bezeichnete er das auch im Hinblick auf die Stärkung des rechten Flügels seiner Partei als großen Fehler.

Überhaupt hatte McCain den Mut und die Integrität, persönliche Fehleinschätzungen auch auf Kosten seiner Popularität öffentlich zu korrigieren. Das zeichnete ihn vor anderen aus - und: sein Denken und Handeln über Parteigrenzen hinweg. Stimmte er bei der Einführung von Obamas Gesundheitsreform noch dagegen, ließ er sich, obgleich bereits todkrank und frisch operiert, im vergangenen Jahr nach Washington bringen, um bei der von Trump geplanten Abschaffung von Obamacare gegen den Präsidenten und die große Mehrheit seiner eigenen Partei zu stimmen. Mit Erfolg.

Trump hasste ihn dafür. Die US-Demokraten feierten ihn. Und das umso mehr, als dass er sich zunehmend und zuletzt vehement gegen Trump positionierte. Aber er war nie einer von ihnen, kein Linksliberaler.
McCain war und blieb ein Konservativer, der das alte Amerika verkörperte, dessen Werte. Und er konnte auch schroff sein, rauh; sein Jähzorn war legendär und seine Art für die Menschen, die ihm am nächsten standen, offenbar nicht immer ganz einfach.
Er war ein Mensch, fehlbar wie jeder von uns, und seine Geschichte war größer als er. Nun ist sie zu Ende.

Was die vielen Menschen bewegt, die um ihn trauern, kann ich gut begreifen.
Respekt, John McCain. Rest in peace.

PS Meine Güte, war das ich - ? Für einen US-Republikner??!
 
Zuletzt bearbeitet:

Bintje

Well-Known Member

Ach was, halbe Höhe. Lies mal den langen Text in der New York Times - DAS ist ein Nachruf.
Und die Worte, die Barack Obama für ihn fand: "John McCain and I were members of different generations, came from completely different backgrounds, and competed at the highest level of politics. But we shared, for all our differences, a fidelity to something higher – the ideals for which generations of Americans and immigrants alike have fought, marched, and sacrificed. We saw our political battles, even, as a privilege, something noble, an opportunity to serve as stewards of those high ideals at home, and to advance them around the world. We saw this country as a place where anything is possible – and citizenship as our patriotic obligation to ensure it forever remains that way.
Few of us have been tested the way John once was, or required to show the kind of courage that he did. But all of us can aspire to the courage to put the greater good above our own. At John’s best, he showed us what that means. And for that, we are all in his debt. Michelle and I send our most heartfelt condolences to Cindy and their family."


Da spürt man, was die beiden verbunden hat: Anstand und Noblesse im Umgang mit politischen Gegnern und der Blick für das Größere, Verbindende zwischen ganz unterschiedlichen Welten. Das ist es meines Erachtens, was [nicht nur] in den USA inzwischen in erheblichem Maße fehlt und fehlen wird.

PS Btw, eine von McCains katastrophalsten Fehlentscheidungen kann ich ihm aus ganz subjektiven Gründen nicht mehr krumm nehmen. Als er vor dem Hintergrund einer, wie sich später herausstellte, gigantischen Lüge für den US-amerikanischen Einmarsch in Irak stimmte, wusste ich noch nicht, dass die darauf einsetzende Massenflucht vieler Iraker uns geraume Zeit später eine junge Frau aus Bagdad ins Haus spülen würde, die ich sehr ins Herz geschlossen habe. Mein Sohn und sie sind seit Jahren glücklich verbandelt, und es macht Freude, das mitzuerleben. Ohne McCains Fehler, das grundfalsche Votum eines interventionsfreudigen US-Falken, wären sie sich vermutlich nie im Leben begegnet. Vielleicht muss man, um den tieferen Sinn von Chaos und Sinnlosigkeiten zu erkennen, Geschichte(n) manchmal von der anderen Seite her denken. ;- )
 

Bintje

Well-Known Member
Momentan läuft die Trauerfeier für McCain im Kapitol in Washington; sie haben den Sarg unter der Rotunde aufgebahrt. Sehr seltene Ehre, die nur den allerwenigsten Bürgern wie John F. Kennedy oder Rosa Parks zuteil wurde. Wer es anschauen will, hier ist der Livestream von NBC News.

https://www.johnmccain.com/memorials-and-services/uscapitol/

Ich hab gerade mal reingeswitcht, weil ich mitkriegen wollte, was Mike Pence sagt. Gute Rede.
Eins muss man ihm lassen: er hat erheblich mehr Anstand als sein Boss.
 

HayatGüzel

Active Member
Immerhin. :)
Meinst du, dass der vereinigte Middle East (für sich genommen schon eine steile Vision) mit Unterstützung von Putin und Erdogan die Amerikaner in Bedrängnis bringen könnte?
Nein Nein, die Usa wird länger leben als die Osmanen. und niemand wird Usa schwächen, das ist nicht möglich....Putin, Erdogan, China usw ziehen nur show ab, nichts anderes :)
 
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