ZDFzoom-Doku: "Die Neue Rechte"

turkish talk

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Aus „Ausländer raus!“ wurde „Alle Menschen sollen in den Ländern leben, in denen sie per Abstammung und Tradition zu Hause sind.“ Die Neue Rechte kommt schon etwas geschliffener und intellektuell anspruchsvoller daher - und ist damit auch nicht klar zu erkennen. Die dümmsten laufen zwar immer noch in Springerstiefeln durch die Gegend, aber ihre Vordenker sind da schon etwas weiter. (Namentlich sei hier Sarrazin genannt, der viele Beispiele für den neuen Rassismus bringt.) Ihr Rassismus ist nicht mehr einfach auf die Rasse beschränkt, denn diese Form des auf biologischen Merkmalen begründeten Rassismus ist nach 1945 politisch, moralisch und wissenschaftlich in Misskredit geraten. Jedoch hat die Kritik am biologischen Rassismus nicht zu einem Verschwinden sondern zu einer Veränderung der Erscheinungsform geführt – die Funktion ist allerdings die gleiche geblieben. www.netz-gegen-nazis.de

Die Neue Rechte nimmt den Umweg über die Kultur (und auch Religion). Beispiele für einen klaren Kulturrassismus findet man, leider, auch in unserem Forum zur Genüge, wenn unveränderliche Mentalitäten bestimmten Kulturen zugeschrieben werden. Ihr wisst schon: Araber, Nordafrikaner und Kanaken sind so und so und blablablub, was aber zu einfach wäre, verklausuliert liest es sich dann in etwa so: ... weiterhin massenweise gesellschaftlich nicht kompatible Menschen aus dem muslimischen Kulturkreis importiert werden.
Das ist Kulturrassismus, Punto!

Genug geschwätzt, eigentlich wollte ich nur auf die Doku hinweisen:http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beit...echte-#/beitrag/video/2808264/Die-Neue-Rechte
 

Junimond

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ich gebe dir Recht.....es ist schwierig zur Zeit! In meinem Umfeld bewegen sich viele Leute nach rechts! Selbst Leute, die früher links oder grün gewählt haben.....ist schon irgendwie komisch! Die Frage wäre ja, kann man die Leute nachvollziehen? Ich würde sagen, jaaaaa kann man. tut mir leid für meine Gedanken.......
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Die Neue Rechte nimmt den Umweg über die Kultur (und auch Religion). Beispiele für einen klaren Kulturrassismus findet man, leider, auch in unserem Forum zur Genüge, wenn unveränderliche Mentalitäten bestimmten Kulturen zugeschrieben werden. Ihr wisst schon: Araber, Nordafrikaner und Kanaken sind so und so und blablablub, was aber zu einfach wäre, verklausuliert liest es sich dann in etwa so: ... weiterhin massenweise gesellschaftlich nicht kompatible Menschen aus dem muslimischen Kulturkreis importiert werden.
Das ist Kulturrassismus, Punto!
Es ist vor allem importierter Kulturrassismus, der in der alten Bundesrepublik so nicht vorkam. Natürlich waren die Ressentiments gegen Knoblauch, Siesta und Spaghetti groß, kannte man doch nur Rouladen, Schweins- und Sauerbraten als Sonntagsgericht, aber die Bundesrepublik ließ sich überzeugen. Es fing mit der Eisdiele an, dann die Pommes (hört sich kaum noch französisch an), gepaart mit deutscher Bratwurst, balkanesischem Schaschlik und indischem Curry, es folgten die Chinesen und es kamen die Jugoslawen und Griechen, die der türkischen Küche die Tür öffneten. Sie kamen alle als Arbeiter, in Bergwerken, Autofabriken und Stahlunternehmen. Sie kamen als Facharbeiter für Hilfsarbeiterjobs und arbeiteten sich hoch. Es gab noch keine Sprachschulen, sie lernten die Sprache auf der Arbeit, konnten irgendwann ihre Frau und Kinder dorthin holen, wo sie arbeiteten, meistens wohnten sie in sanierungsbedürftigen Vorkriegsbauten, aber sie arbeiteten sich hoch und Arbeit hat noch niemals geschändet. In zweiter und dritter Generation wurden Bildungsdefizite kompensiert, doch währenddessen fiel die Mauer und es mußte die ex-sozialistische DDR integriert werden, während zugleich 911 passierte und der clash of cultures endlich seinen Beweis hatte. Von nun an ging es bergab. Auf einmal war Mehmet nicht mehr der Arbeitskollege, sondern der beschnittene Muslim, der den Jihad im Glied trägt.
Die alte Bundesrepublik wäre mit der Neuen Rechten schnell fertig geworden, so wie mit der NPD, die ja auch kein ökonomisches Konzept hat. Die Berliner Republik ist ein anderes Konstrukt. Sie beruht - jedenfalls nach der öffentlichen Wahrnehmung - auf: Wir sind das Volk! Und Volkes Stimme ist oft unterirdisch, wenig staatsmännisch. Der Staatsmann, die Staatsfrau wird zum Haßobjekt.
Die Neue Rechte basht Merkel, Erdogan, Strandkleidung, Religion (egal welche), USA, Israel, Grüne, Sozialdemokraten und Künstler, ach ja, und alle mit kriminellem Genhintergrund gleichermaßen. Und diesmal ist es nicht die CIA, die sie finanziert. Ich lese gerade ein Buch über Little Moscow in Miami.
 

alterali

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Mendelssohn

Well-Known Member
Die alte BRD hatte ja noch die alte Rechte:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_ehemaliger_NSDAP-Mitglieder,_die_nach_Mai_1945_politisch_tätig_waren
Strauss, Globke, Oberländer, Carstens, Kiesinger, .............ohne Ende.

Sie wurden gebraucht!

Ich glaub mir wird öbel::oops::eek:
Die alte Rechte wurde gezähmt, soweit ich mich erinnere. Das fing schon in den 1960iger Jahren an.
Die alte Bundesrepublik war lernfähig, wenigstens hier. Die Berliner Republik schleppt ein unaufgeklärtes Erbe mit sich. Das beginnt mit der Vergötterung Bismarcks und endet in der Unschuldsbeteuerung am Genozid. Schließlich waren es die Faschisten, welche Juden, Kommunisten und andere Minderheiten massakrierten und nicht etwa Sachsen, Thüringer oder Berliner.
Bei aller Kritik an der Adenauerrepubulik und seiner Verdrängungspolitik gab es einen Rechtsstaat, der Zeit brauchte, sich selbst zu begreifen und liberal zu werden.
Die Neue Rechte ist ein Phänomen der Berliner Republik und ihre Wurzeln liegen nicht in der alten Bundesrepublik.
 

alterali

Well-Known Member
Die alte Rechte wurde gezähmt, soweit ich mich erinnere. Das fing schon in den 1960iger Jahren an.
Die alte Bundesrepublik war lernfähig, wenigstens hier. Die Berliner Republik schleppt ein unaufgeklärtes Erbe mit sich. Das beginnt mit der Vergötterung Bismarcks und endet in der Unschuldsbeteuerung am Genozid. Schließlich waren es die Faschisten, welche Juden, Kommunisten und andere Minderheiten massakrierten und nicht etwa Sachsen, Thüringer oder Berliner.
Bei aller Kritik an der Adenauerrepubulik und seiner Verdrängungspolitik gab es einen Rechtsstaat, der Zeit brauchte, sich selbst zu begreifen und liberal zu werden.
Die Neue Rechte ist ein Phänomen der Berliner Republik und ihre Wurzeln liegen nicht in der alten Bundesrepublik.
Deine/die 'neue Rechte' ist kein deutsches Fenomähn.
Kurz nach dem "wir schaffen das", war das auch hier im Forum klar!
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Deine/die 'neue Rechte' ist kein deutsches Fenomähn.
Kurz nach dem "wir schaffen das", war das auch hier im Forum klar!
Strauß, Globke, Kiesinger usw. sind ja alte deutsche Rechte. Auf die hast du dich bezogen.
Und meiner Meinung nach ist die sächsische Rechte nicht Resultat von Le Pen, Orban und wie sonst noch alle heißen mögen, sondern Resultat einer unaufgearbeiteten sächsischen Vergangenheit.
P. S. Das gleiche gilt für sauerländische Rechtsradikale.
 
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