Zentraler Netzwerkspeicher

Almancali

Well-Known Member
Warum gibt es sowas nicht für Linux? o_O Es gibt so vieles, wo Apple schon vor zehn Jahren weiter war. Festplattenpartitionierung. Unter Mac ein Klacks, ein selbsterklärendes Partitionierungs-GUI; unter Linux ein Alptraum, wo Du erst mal Stunden vor sitzt und Ubuntu-Wikis googelst.
Das ist ja so nicht richtig! Das hier benannte Acronis setzt doch auf ein Linux System auf. Das hier benannte Synology offensichtlich wohl auch (ich mag mich hier irren bzw. leise erinnern). Es gibt andere Lösungen wie Amanda uvm.

https://wiki.ubuntuusers.de/Datensicherung/#Programme

Allerdings muss man sich ernsthaft die Frage stellen "Wozu ?". Tar gibt's seit fast 30 Jahren. gzip und bzip2 als Kompressionsalgorithmen. Neuerdings auch xz usw... Bei diesen Tools muss man keine Angst vor propritären Datencontainer haben bzw. dass die Firma mal Konkurs anmeldet oder die Software irgendwie nicht mehr funktioniert. Ich kann mit einem Tar von 2017 meine Archive aus 2000 problemlos lesen und entpacken.

Ich sage es mal so rum: Wenn ich als Endanwender ein Terminal öffnen muß, dann ist das für mich ein bug. Go and fix it! :mad:
Da muss man sich als Endanwender die Frage gefallen lassen: "Was möchte man eigentlich ?" bzw. "Ist Linux die richtige Wahl ?". Linux hat ja deswegen so viele Anhänger, weil die Leute eben kein neues Windows oder macOS haben möchten. Es ist ja die Individualität die zählt. Das Öffnen eines Terminals ist kein Bug, sondern Bestandteil einer fortwährenden Nuzung von Linux. Ohne ein Terminal könnte ich mein Linux nicht sinnvoll nutzen.

Als ich noch OSx benutzt habe (eine kurze Zeitlang), da hatte ich mir das Terminal unten ans Dock gehängt und dort auch Tools wie dd, tar, usw. genutzt. Erst kürzlich habe ich mir mit meinem alten MacBook Pro noch zwei ISO Images zweiter DVDs mittels dd erstellt und konnte somit die Abbilder und Inhalte retten.

Selbst Windows 10 (respektive Microsoft) springt mittlerweile auf die Linux Schine und bietet ein Linux Subsystem für Windows 10 an. Mit richtigem Terminal, Bash, GNU-Tools usw... Die haben dafür sogar ihre Power-Shell in die Tonne getreten...

Ich habe mittlerweile mehrere hundert Skripte geschrieben, von denen ein Teil mir meine tägliche Arbeit automatisiert. Ich wüsste nicht, was ich ohne diese Skripte tun würde... Könnte mir auch ein Nicht-Linux-System so nicht mehr vorstellen...

Ist aber alles Ansichtssache...

Linux-GUI-Programmierer: Die haben alle keine Mutti, denen die den Quatsch beibringen müssen, den die da programmiert haben.
Wenn man bedenkt wie viele Subsysteme, Bibliotheken und Co., die diese Linux-GUI-Programmierer ohne Mutti da programmiert haben, man in Windows und macOS wiederfindet. Selbst unter Android und iOS findest du all das "Gefrickel" wieder.

Linux findest du quasi überall mittlerweile. Im Automotive, Defence, Banken, Versicherungen, usw...

PS: Du kannst dir auch ein NAS kaufen und es bei dir ans Netz hängen. Nutzt es dann halt so wie z.B. @Ottoman. Ist kein verkehrtes System, wenn man von überall im Haus mit unterschiedlichen Geräten drauf zugreifen möchte... Hängst eine externe Platte dranne und lässt das NAS automatisch in vordefinierten Abständen ein Backup auf die Platte schreiben.
 
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Almancali

Well-Known Member
Es ist leider auch das Problem der Zeit. Immer mehr Leute wollen sich von Windows abheben und finden ihren Weg zu Linux. Klagen dann aber herum, weil es kein "Setup.exe" gibt (Synonym für einfache Handhabung). Ich kann mich noch an Zeiten unter Linux und GNU erinnern, da war alles noch richtig bitter. Kein richtiger Movie-Player, Drucken per lpd und lpr (und dann war der Drucker noch nicht einmal bekannt). Wo wir noch Motif als GUI Toolkit nutzten, wo gerade Gtk und Qt in den Kinderschuhen steckten usw...

In der Fachochschule habe ich noch mit DEC Alpha Maschinen und CDE gearbeitet...

Mittlerweile ist das alles alter Kaffee und Linux ist vollkommen anständig geworden. Leider schon so anständig, dass immer mehr Leute von Windows ihren weg dort hin finden und nun anfangen ein Windows Ökosystem (bzw. MacOS) nachzubauen. Frickeln das ganze Subsystem mit Python-Müll voll. Das ursprüngliche G.N.O.M.E. Desktop (was nun GNOME heisst) ist auch nicht mehr das, was es einst mal war. Mittlerweile mit neuer Teilbesatzung von Leuten und grausigem UI usw... Dort spielt ein Soziologe den UI Experten... In den 90'ern waren da noch SUN Microsystems mit beteiligt. Sprangen aber irgendwann ab... usw... Hat alles seine Vor- und Nachteile...

Jetzt die Idee mittels Flatpak Containerbasierte Pakete a'la *.dmg unter Linux bereitzustellen usw... Was das komplette Ökosystem über Bord wirft. Mal sehen, wo der Zirkus unter Linux noch hingeht. Ansonsten bleibt der Weg noch frei mit BSD...
 

Alubehütet

Well-Known Member
Danke. Festgestellt, daß backintime wohl das Programm meiner Wahl sein könnte. Beim Installieren festgestellt, daß ich es schon länger installiert habe. Werde es demnächst mal anwerfen. :)
Da muss man sich als Endanwender die Frage gefallen lassen: "Was möchte man eigentlich ?" bzw. "Ist Linux die richtige Wahl ?".
Was ich möchte, das ist a) ein unixoides, also endgeil-stabiles Desktop-Betriebssystem mit b) einer Benutzeroberfläche, die das Operieren so einfach wie möglich macht, also „supersmart and supereasy to use“, und das c) sehr viele nützliche Helferlein ermöglicht, durchaus also komplex sein darf, dann aber aufgrund seiner Funktionsvielfalt (ist nicht jedermanns Sache, viele wollen es möglich einfach, verzichten dafür auf Komfort). So einfach wie möglich, so komplex wie nötig. Das Original-Ubuntu, das mit extremer Komplexitätsreduktion auch zu einer extremen Funktionsreduktion führte, halte ich für einen grotesken Irrweg.

Mac OS X war so verdammt nahe dran :( Noch zwei, drei Generationen weiterentwickelt, und es wäre für mich ein GUI gewesen, wie ich es mir besser nicht vorstellen könnten. Ich habe dann das KDE Window Management System für mich entdeckt – Fenster werden halbtransparent, wenn man sie mit der Maus verschieben will, damit man sieht, was drunter ist; nehmen eine bestimmte Größe ein (halber Bildschirm, voller Bildschirm), wenn man sie auf bestimmte Weise ablegt, und mich schon gefreut wie Bolle, wie Kind auf Weihnachten, wenn das dann, wie vorher z.B. das fantastische Arbeitsflächen-(Workplace-)Management, endlich auch auf dem Mac ankäme. :)

Kam nie. :(

Stattdessen begannen sie, Mac OS X zurückzubauen zu einem macOS, das sie dann demnächst ersetzen werden durch ein iOS Pro (oder wie immer das dann heißt).

Bin also rübergemacht zu KDE, wie Du dir denken kannst. GNOME ist mir zu schlicht. Warum soll ich mir das Leben schwer machen und verzichten auf die vielen kleinen nützlichen, den Arbeitsalltag ungemein erleichternden Helferlein.

Und KDE finde ich vom Ansatz her sogar noch besser als Mac OS, weil es ursprünglich Windows beklaut hat. Mit ein bißchen rumschrauben habe ich also das Beste aus beiden Welten, Windows und Mac OS. Die Arbeitsleiste z.B. finde ich ganz klar besser, mit ihren Fensterablegeflächen. :)


*

Nur. Die KDE-Jungs selber, die haben es verstanden. Aber die vielen kleinen Programmierer, „they just have no cult“. :(

Beispiel. Fiel mir dieser Tage auf. Kleines Detail; ich hätte es längst vergessen, hätte ich diese Diskussion hier nicht angezettelt.

Mir einen Desktop-Wiki ausgeguckt; Zim scheint beinahe alles zu haben, was ich brauche. Wenn man es zum ersten Mal öffnet, beginnt es, ein neues Projekt anzulegen. Muß man sich also durchbrowsen, wo man es anlegen will. Praktischerweise habe, weil suche ich sowas im Ordner „Dokumente“. Da will ich es also anlegen.

Sagt er: Das geht nicht; ein Projekt könne er nur anlegen in einem neuen Ordner. Ich so: Hä? Watt will dä von mir? Und denke mir: Der will einen neuen, leeren Ordner, dann werde ich ihm wohl einen anlegen müssen. Ich also händisch mit meinen Dateimanager in „Dokumente“ gegangen, einen neuen, leeren Ordner angelegt, ihn „Zim-Wiki“ genannt, mit Zim da hin gebrowst, „nimm den“ geklickt, und wow, akzeptiert er. Auf Mac OS X völlig undenkbar so was; jedenfalls für Programme, die nativ für den Mac programmiert sind, ggf. erst später woanders hin portiert werden, und ich habe einige vergleichbare Programme auf dem Mac ausprobiert. Warum auch? Was soll das denn? Warum sollten tausende von Endanwendern händisch einen Ordner anlegen, um dann dahin zu browsen, wenn es reicht, daß ein Programmierer, wenn ich dahin browse, unter dem GUI eine Befehlszeile /createnewfolderrighthere schreiben kann?

Das Beispiel hier ist Pippi. Wie gesagt, hätte ich vermutlich längst vergessen. Aber genauso gibt es auf Linux Geschichten, wo man als Endanwender auch eine Stunde vor sitzt, und sich denkt: Was wollen die nur von mir?, weil die Herren Programmierer im Zweifel sowieso alles mit der Konsole zaubern, die Hintergründe verstehen, und sich nicht reindenken in einen Endanwender. Ich habe feststellen müssen, daß ich mit der Zeit eine Einstellung zu Linux entwickelt habe, wie es mir immer von Windows-Usern berichtet wurde, wie es mir als Macianer vollkommen fremd war. Ich bin überhaupt nicht mehr neugierig auf die Kiste; bin froh um das, was es, was ich darauf kann; Neues gehe ich nur noch mit Unlust ran, weil man nie weiß, wo einem unnötige Steine in den Weg gelegt werden. Da willst Du mal eben Festplatten partitionieren, auf dem Mac als absoluter Computer-Newbie 10 Minuten; als alter Mac-Hase sitze ich da Stunden vor auf Linux: Hä? /dev/sda1 ext4? /dev/sda2 erweitert - Linux-Swap? Was soll das? Will ich gar nicht wissen; sollen mir einen üblichen plausiblen Vorschlag anbieten, und so ein GUI anbieten unter dem anzuhäkchenden Kästchen erweiterte Funktionen.

Wie mal einer über Mac OS X schrieb: Und selbst wenn man dann doch stundenlang mal brüten und im Netz recherchieren muß, dann hat man nacher nicht das Gefühl, seine Zeit unnötig vertan zu haben. Das habe ich bei Linux immer wieder. Daß von mir Kenntnisse zu erwerben abverlangt wird für die Bedienung, die eigentlich dem Programmierer zum Programmieren vorbehalten sein sollten.

Und das habe ich auf Linux ständig. Daß ich mich für einen Scheiß interessieren muß, die eigentlich nur Programmierer angeht. Und wenn man da mal in einem Forum zu doof anfragt, dann kommen die einem mit LIES ERST MAL DER SCHEISSE WIKI, DOOFKOPP! Machen sie inzwischen gepflegter im Ausdruck weil haben sie sich antrainiert, aber das ist der immer noch gemeinte Subtext.

Wobei man sagen muß, das Ubuntu-Wiki ist schon genial. Aber es sollte in diesem Umfang gar nicht nötig sein.

Deren Botschaft ist ja verplempere nicht unsere Zeit, wenn Du selber in den FAQs lesen kannst. Aber die Programmierer verplempern unnötig meine Zeit.



*

Ich glaube nicht, daß man das als gelernter Linux-Mensch sich noch draufverschaffen kann. Man muß wohl auf dem Mac sozialisiert sein. Insofern geht das auch überhaupt nicht gegen dich. Und so hoffe ich, daß ich ein early adopter bin, Vorhut, bis auch die Gescheiteren von Apple die Schnauze voll haben und rübermachen, die Hände übern Kopf zusammenschlagen: Was soll das denn? Warum machen die sich das Leben so unnötig kompliziert?, und loslegen. Mac OS X hat eine Marktlücke hinterlassen. Sie zu besetzen kriegen die Linuxianer leider nicht selber hin. Zumal sich Ettrich, der es verstanden hatte, ja auch schon lange aus der Szene verabschiedet hat und an Qt rumwerkelt statt am GUI.

Linux hat ja deswegen so viele Anhänger, weil die Leute eben kein neues Windows oder macOS haben möchten. Es ist ja die Individualität die zählt.
Das sehe ich ja genau so.
Doch.
Ohne ein Terminal könnte ich mein Linux nicht sinnvoll nutzen.
Ich bin nicht Du. Ich möchte es nutzen können ohne das Öffnen eines Terminals. Die meisten Macianer wissen gar nicht, was das ist.

Als ich noch OSx benutzt habe (eine kurze Zeitlang), da hatte ich mir das Terminal unten ans Dock gehängt
Ich auch. Irgendwann war ich durch mit dem Mac-GUI und noch so im Schwung, mir Computer draufverschaffen zu wollen, daß ich weit über das mir gesetzte Ziel hinausgeschossen bin.
Wenn man bedenkt wie viele Subsysteme, Bibliotheken und Co., die diese Linux-GUI-Programmierer ohne Mutti da programmiert haben, man in Windows und macOS wiederfindet. Selbst unter Android und iOS findest du all das "Gefrickel" wieder.
Brauchst Du mir nicht erzählen. Ich weiß, daß Mac OS X ein BSD ist. :) Das fand ich ja so geil dran. Das haben die in Cern! Damit schießen die da unten Atome aufeinander! :) Dann wird es für meine popeligen Zwecke ja wohl auch genügen :)
Linux findest du quasi überall mittlerweile. Im Automotive, Defence, Banken, Versicherungen, usw...
Das schreibt Linus ja in seiner Autobio über seine Begegnung mit Steve Jobs: Er wollte mir schmackhaft machen, daß Linux der führende Desktop werden würde. Und hat überhaupt nicht verstanden, daß mich das überhaupt nicht interessiert!
 
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Almancali

Well-Known Member
Mac OS X hat eine Marktlücke hinterlassen. Sie zu besetzen sind die Linuxianer mal wieder zu unfähig.
Antwort:

a) Mac OS X ist halt "das" Betriebssystem von Apple, welches nur auf eine Architektur und Hardware ausgerichtet ist. Ein milliardenschweres Unternehmen, welches sich auf einige wenige Flagschiffe konzentriert und diese Systeme erstklassig auf eine Archtektur abstimmt und anbietet. Ein monetäre geprägtes Unternehmen mit Zielsetzung der Gewinmaximierung.

b) Linux ist ein lockerer Haufen von Individualisten, wo jeder sein eigenes Verständnis für seine perfekte Welt und sein System sieht. Daher gibt es auch die unterschiedlichen Gruppierungen, wo die Einen an GNOME frickeln, die anderen an KDE, andere an XFCE usw. Es gibt zwar Red Hat, die einige der Kernentwickler eingestellt haben und auch monetär finanzieren. Allerdings ist die Summe der Individualisten auf sich selbst gestellt. Es werden weder unternehmerisches noch gewinnmaximierende Ziele verfolgt.

Dann kommen auch noch die ganzen unterschiedlichen Systeme hinzu. Während es Linux Entwickler (synonym für Open Source oder Free Software Entwickler) gibt, die auch u.A. auf PowerPC Architekturen, ARM Architekturen, 32bit, 64bit usw. arbeiten. Das sind ja alles elementare Dinge, die auch hinterher in die Programme mit einfließen. Ein riesiges Thema waren ja Big- und Low-Endian Systeme, wo auch sehr viel in Grafikbibliotheken angepasst werden mussten usw...

Wir haben hier zwei vollkommen unterschiedliche Philosophien. Davon hängt dann auch die ganze soziale Kultur und das Miteinander, wie auch die Kommunikation innerhalb dieses sozialen Geflechts zusammen. Wenn ich daran denke, was alleine für ein Aufschrei bei der Einführung von "systemd" gegeben hat.

Unabhängig davon sollte man auch als Apple Nutzer ein grundlegendes Verständnis von Partitionen, Blockdevices haben.

Allerdings wie ich bereits in meiner vorherigen Message mitteilte. Es ist vieles bereits besser geworden, als es noch Mitte bis Ende der 90'er war...
 

Alubehütet

Well-Known Member
Unabhängig davon sollte man auch als Apple Nutzer ein grundlegendes Verständnis von Partitionen, Blockdevices haben.
Nö! Warum? :)
Um mir von einer 500 GB-Mac-Festplatte eine 10 GB-Windows-Gamerecke abzuzwacken? o_O

Da nicht für. Da reicht ein Button: Mach aus der einen zwei Partitionen, dann geht ein Schieberegler auf: 50% Mac, 50% neue Partition, den ziehe ich auf 10 GB neue Partition, dann klicke ich in diese Partition, und er fragt mich? Windows? Linux? noch'n Mac? sonstwas? Und dann klicke ich auf Windows.

Aus die Maus. Mehr will ich gar nicht.
Allerdings wie ich bereits in meiner vorherigen Message mitteilte. Es ist vieles bereits besser geworden, als es noch Mitte bis Ende der 90'er war...
Ja. Aber es ist heute noch nicht da, wo Mac OS X vor 10 Jahren hätte sein können, sein sollen. :(

Und es geht mir ja nicht um die grundlegende Entwicklung von Tools, Bibliotheken. GTK, Qt, wasweiß ich. Um das Entwerfen neuer Programme. Sondern nur um das Vereinfachen von GUIs längst existierender Programme. Die die alten noch nicht einmal ersetzen müssen, sondern nur für Endanwender alternativ angeboten werden sollen. Die alten, komplexeren GUIs etwa zum partitionieren muß man ja nicht wegwerfen, wo sie schon mal da sind.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Als ich zu Apple stieß, waren sie ja längst nicht, der sie heute sind. Das war eine Computerfirma, die haaresscharf der Pleite entronnen war und beinahe ein Atavismus geworden wäre wie AMIGA, Atari usw. Als sie sich mit NextStep auch Steve Jobs zurückkauften, standen sie drei Monate vor der Zahlungsunfähigkeit.

Für private Spielerei hatten sie sich dann nebenher das iPod erfunden. Um dann festzustellen, daß das Ding auf einmal die Hälfte des Konzernumsatzes generierte. Das waren aber 2006 immer noch alles Peanuts.

Unter den vielen Linux-Communities, die meistens übrigens durchaus professionell für Novell, Red Head, Ubuntu usw. tätig sind, um nur in ihrer Freizeit Linux ehrenamtlich weiterzuentwickeln, wünsche ich mir halt eine weitere, die vom Mac her inspiriert das Leben für uns Endanwender so weit vereinfacht wie notwendig. Ubuntu war da ein Ansatz, mit Recht ja auch der erfolgreichste, aber wiederum zu radikal. Wie ja auch das neuste GNOME, das prompt vom MATE geforkt wurde, das sich schleunigst etablierte als nunmehr weiterer Standartdesktop. Wie gesagt, Komplexitätsreduktion so weit wie möglich, ohne damit auch die Funktionalität zu reduzieren. Aber daß ich für einen Zim einen Ordner händisch anlegen soll, das muß einfach nicht und ist häßlich, selbst wenn das nicht weiter kompliziert ist (vgl Ockhams Rasiermesser).
 
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Almancali

Well-Known Member
Ja. Aber es ist huete noch nicht da, wo Mac OS X vor 10 Jahren hätte sein können, sein sollen.
Möchte man das ?

Linux vereint Nutzer, die von unterschiedlichen Architekturen der 90'er her stammen. Atari, Amiga, BeOS, Windows, Apple... und dann die ganzen alten Typen von den System V Systemen (Unix). Jetzt stell dir vor. Der Eine möchte, dass sich Linux mehr zum Amiga entwickelt, der Andere möchte mehr Atari Features, der Andere will seine Setup.exe ausführen und zwei Dialoge anklicken und dann wieder der Andere der gerne MacOSX immitieren möchte.

... und all diese Leute sind gleichzeitig Nutzer, Kernentwickler und auch die, die dann den Weg bestimmen (meritocracy) ...

Veränderungen brauchen daher auch Zeit. Vieles was verändert wurde erfährt dann wieder eine Veränderung (z.B. Gnome 1 bis jetzt Gnome 3) oder KDE 1 bis jetzt was KDE 4 (oder wie immer die sich jetzt nennen) heisst. Entwickler kommen und gehen... Da gibt es kein gemeinsames Ziel ...

... gut! Es gibt gemeinsame Interessen, aber kein konkretes durchdachtes und auf alles bezogene Ziele ... Dann kommen auch noch viele Menschen dazu, die eben diese "Änderungen" nicht möchten. Sie möchten halt kein neues Windows oder MacOSX oder was auch immer... Wer Windows oder MacOSX möchte, soll halt diese Systeme nutzen und uns nicht weiter behelligen.

Allerdings stimme ich mit der Aussage, dass Linux noch nicht da ist, wo MacOSX vor 20 Jahren war, nicht zu. Viele neue Betriebssysteme nutzen zahlreiche Bibliotheken, die aus der Open Source Welt stammen. Dazu gehört auch MacOSX von Apple.

Sondern nur um das Vereinfachen von GUIs längst existierender Programme.
Mit diesem Problem haben wir in der OS Community seit mindestens 10-15 Jahren zu kämpfen.

Wir haben nicht die monetären Mittel wie Apple oder Microsoft, die Millionen in Usability Studien und GUI Ästhetik investieren können und dann alle paar Monate 500 Nutzer mit Nutzerstudien befragen. Es gibt solche Teams innerhalb der OS Community nicht. Was wir haben sind Freitzeitentwickler, die für ihre Arbeit nicht bezahlt werden und sich auch nicht an Vorgaben halten. Ein Problem!

Vor Jahren gab es mit Gnome 2 die Leute von Sun Microsystems (später Oracle), die ein HIG (Human Interface Guidelines) für Gnome 2 herausgegeben haben. Das war damals eine riesige Arbeit, wo sich dann einige Programmierer drann hielten und andere eben nicht (und das innerhalb der Gnome Community). Erst später wurde das dann besser...

Danach haben sich Oracle (Sun) und zahlreiche Gnome Entwickler aus dem Projekt verabschiedet (u.A. auch der Miguel de Icaza = Gründer von Gnome). Danach gingen wieder viele Entwickler und neue Entwickler kamen. Neue Leader haben sich gefunden und das Projekt hat eine komplette Neuausrichtung erfahren. Das gesamte HIG von Oracle (Sun) wurde verworfen und man fing an, sich an mobile Endgeräte zu orientieren und auch auf dem Desktop diesen Scheiss abzugucken und zu implementieren. Deswegen ist Gnome 3 vielerorts auch so verhasst.

Wie du siehst: Die Open Source Gemeinde ist ein schnelllebiger Ort und viele Prozesse werden permanent hinterfragt, über Bord geworfen und neue Prozesse implementiert. Nicht immer sind die neue Prozesse dabei die bessere Wahl.

Wir (respektive: ich) lebe da schon seit ca. 1996 mit und habe mich diesen Dingen angepasst. Wir werden sehen, wo sich das Ganze hinentwickelt. Wenn es Mist ist, dann werden Projekte geforked und als neuer Zweig weiter entwickelt... oder man findet sich auf eine vollkommen neue Architektur wieder...

Sei froh mit dem was du da hast und den monetären Preis den du dafür bezahlt hast... Günstiger bekommt man so eine gute Software nicht...
 

Almancali

Well-Known Member
Wie ja auch das neuste GNOME, das prompt vom MATE geforkt wurde [...]
Die Aussage ist leider falsch! MATE wurde von Gnome 2 her geforked. Besser formuliert! MATE ist die Fortsetzung des Gnome 2 Desktops, das mittlerweile auf Gtk3+ portiert wurde. Die Namensänderung (Atril und Co.) stammen daher, da man eine Verwechselung mit den Gnome 3 Namen vermeiden wollte (und auch musste). Viele Leute waren recht angefressen, dass man das alte Gnome 2 einfach so verworfen hat, um dann dieses Python geraffel mit Gnome 3 zu entwickeln - und dessen krankhaftes mobile GUI.

Was du mit "neuste GNOME" als Fork meinst, das ist das Cinnamon Desktop. Allerdings handelt es sich hierbei nur um ein Subset des Gnome 3. Also Mutter, Clutter, Gnome Shell, ein älteres Nautilus usw. Der Rest ist weiterhin 1:1 was Gnome 3 darstellt.

Ich selbst nutze Xfce4 (4.13 devel), da ich dieses ganze Python Flickzeug, JS und Webbasierte Oberflächen gerödel von Gnome 3 einfach nicht haben möchte. Davon abgesehen, raubt es gewaltig Systemressourcen und mein Notebook kann die Anforderungen nicht erfüllen.

Es kann und sollte nicht sein, dass ein Desktop mehr Prozessorlast und Ressourcen verbrät, als die eigentlichen Anwendungen, die darauf laufen.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Veränderungen brauchen daher auch Zeit. Vieles was verändert wurde erfährt dann wieder eine Veränderung (z.B. Gnome 1 bis jetzt Gnome 3) oder KDE 1 bis jetzt was KDE 4 (oder wie immer die sich jetzt nennen) heisst. Entwickler kommen und gehen... Da gibt es kein gemeinsames Ziel ...
Das heißt jetzt Plasma und ist Teil von KDE 5. Ich habe mich schon an Twix® nicht gewöhnen können.

Wobei die KDEler ja btw. eines besser machen als die Gnome: Anstatt dem User Vorschriften zu machen, machen sie ihm Vorschläge. Je mehr er das System blickt, desto mehr kann er sich „sein“ ganz individuelles KDE zusammenbasteln, einstellen. Weswegen es noch keinen nennenswerten KDE-Fork gab; bei GNOME gibt es laufend welche … :( Jedes neue GNOME = ein neuer Fork. Als ich gehört hatte, daß Ubuntu Unity noch nicht mal gestattet, das Dock von links nach unten zu verlegen … Jungejunge, so restriktiv ist ja noch nicht mal Apple. :(

Und KDEs gibt es ja durchaus eine Menge. Selbst Tönnies hat sein eigenes. Aber es ist immer noch ein Kubuntu in seinem Falle, nur mit anderen Grundeinstellungen und anderen Programmen.

Wer Windows oder MacOSX möchte, soll halt diese Systeme nutzen und uns nicht weiter behelligen.
Würde ich ja gerne. Ich hatte viel mehr Spaß mit Linux, als ich nur mit rumgespielt hatte und beheimatet war beim Mac. Aber Mac OS X gibt es nicht mehr. :(
Allerdings stimme ich mit der Aussage, dass Linux noch nicht da ist, wo MacOSX vor 20 Jahren war, nicht zu. Viele neue Betriebssysteme nutzen zahlreiche Bibliotheken, die aus der Open Source Welt stammen. Dazu gehört auch MacOSX von Apple.
Ich beziehe mich immer nur auf GUIs. Daß Apple nur einen Bruchteil der Open-Source-Bibliotheken usw. nutzt, das ist mir durchaus bewußt.
Wir haben nicht die monetären Mittel wie Apple oder Microsoft, die Millionen in Usability Studien und GUI Ästhetik investieren können und dann alle paar Monate 500 Nutzer mit Nutzerstudien befragen.
Ich weiß nicht, ob Apple vor 10 Jahren wesentlich mehr Mittel für Marktstudien hatte als GNOME. Ich weiß nur, daß sie keine gemacht haben. Begründung: Die meisten Menschen wissen nicht, was sie wollen, bevor sie es in der Hand halten. Und das iPhone ist ja wohl das schlagendste Beispiel dafür; eigentlich aber schon das iPod.

Sie hatten für sich überlegt: Warum finde ich meinen mp3-Player so scheiße? warum nur ist er so schwer zu bedienen? wie müßte man es besser machen?, und sie kamen dann auf die einfache Idee: Playlists sollte man auf dem Computer erstellen; auf dem Player nur auswählen und abspielen. Sie haben sich aus einer bestimmten Perspektive in Konsumenten hineingedacht, statt sie zu erforschen.

Das ist eine Perspektive. Kann man, glaube ich, nicht erklären, eine bestimmte Begabung. Gibt es nicht nur in der Computerindustrie, habe ich beobachtet. Steve Jobs hatte da eine seltene Doppelbegabung bei den Nerds, ein spezielles schöpferisches Genie, und Talente in seinem Sinne entdeckt und gefördert wie Johnny Ives (der schon dabei war, bei Apple zu kündigen, als Steve kam). Matthias Ettrich kam dem relativ nahe, nur daß ihm „Schönheit“ nichts sagt. Aber das könnten auch andere.


*

Isaacson diskutiert das ausführlich in seiner Jobs-Bio: Warum hat eigentlich Apple das iPhone erfunden und nicht Sony? Sony hatte mit seinem Ericsson eine etablierte Marke; ihm gehörte der Walkman, der nur in seiner mp3-Version nicht so gut war wie das iPod; Sony hatte einen eigenen Medienkonzern (CBS). Alleine schon, wenn sie ihre Produkte aus dem iTunes-Store abgezogen hätten (Beatles, Deep Purple, Pink Floyd, Michael Jackson), wäre das ein Kaufargument gewesen für ein Ericsson all inclusive; Walkman, Smartphone und Sony-Music zusammengeschraubt.
Sei froh mit dem was du da hast und den monetären Preis den du dafür bezahlt hast... Günstiger bekommt man so eine gute Software nicht...
Das ist eines der größten Fehler übrigens der Linux-Community. Free as in freedom of speach, not as in free beer verdammt noch mal!!1! Free doesn't mean gratis in sense of 'kostenlos'! RMS hat eine ganze Weile gelebt davon, Emacs-Tonbänder zu verkaufen.

Ich war gestartet mit Mac OS 10.6 (glaube ich, Tiger jedenfalls). Von einem Freund bekam ich 10.7 (Leopard) dann schwarz für umme. Aus der selben Quelle hätte ich 10.8 (Snow Leo) bekommen können, aber ich hatte gerade das Geld, und Apple bot eine Riesen-DVD an: OS 10.8 + iLife + iWork (Office), für 180 €; das hättest Du damals für ein ms:eek:ffice alleine ausgegeben. Fand ich fair. Habe ich bezahlt. Gutes Geld für ein gutes Produkt, und ich hatte die Kohle.

Vielleicht nicht verpflichtend, weil doof für ganz Arme, aber als donationware – warum denn nicht alle 2 Jahre sagen wir 40 € für eine long-supported-Linux-Distri ausgeben? Wir in der ersten Welt kriegten das so ziemlich alle hin. Viele sind bereit, für gute proprietäre Programme auf Linux Geld zu bezahlen. Warum nicht auch für die Distri selber? o_O Warum hängt z.B. Kubuntu jetzt momentan an einem einzigen Herrn Tönnies, der ein schlechtes Gewissen hat wegem dem Dreck, den sein Vater zu dem Geld gemacht hat, in dem er jetzt schwimmt?
 
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