Der Mensch ist ein von Natur aus neugieriges Lebewesen, das gefühlsmässig auf Affekte anspricht und gerne damit spielt.
Neuigkeiten und aussergewöhnliche Vorkommnisse in Erfahrung zu bringen, ist ihm ebenso ein Bedürfnis, wie mehr oder weniger unbewusste/irrationale Lust/Faszination am Spektakulären und Sensationellen.
Diese Veranlagung ist naturgegeben; in der Natur hat sie sich entwickelt und dort hatte sie auch eine wichtige Funktion: Sie diente der Sicherung und Bewältigung des alltäglichen Lebens mit seinen mannigfachen Gefahren;
Die o. g. Verhaltensweisen waren eine sinnvolle/berechtigte Form der Auseinandersetzung mit einer in vielerlei Hinsicht unbekannten, unsicheren, feindlichen Umwelt.
Die sozialen, psychologischen Gründe hierfür sind wissenschaftlich gründlich erforscht worden und gehören inzwischen zum psychologischen Allgemeinwissen.
Dieses Wissen wird von der Wirtschaft wie den Medien permanent verwendet, um zu werben, zu verkaufen bzw. um Quote und in der Folge Geld zu machen.
Die Aussage, dass die Nachfrage das Angebot bestimmt, ist irreführend. Vielmehr ist es so, dass Nachfrage gezielt geschaffen wird und zwar in einer Weise, der sich die meisten Menschen nicht entziehen können.
Der Markt muss von den bestehenden Bedürfnissen ununterbrochen abweichen iS einer Neuerung oder Erweiterung. Angebot und Nachfrage bilden immer nur eine Schnittmenge. Hat sich die Neuheit/Erweiterung etabliert, kommt die nächste Änderung usw.
Damit der Konsum nicht nachlässt, muss stets Neues kommen und die Reizschwelle wird zwangsläufig erhöht. Phasen der Ruhe oder Abstinenz sind nicht vorgesehen, das sieht der Markt nicht vor..
Wir leben leider nicht in einer heilen Welt, in der allerortens gesunde Familien diese Einflüsse von aussen auf die Kinder kanalisieren bzw. ableiten.
Viele geben sich der Reizüberflutung hemmungslos hin, sind ungeschützt dem nicht bewusst wahrgenommenen seelisch- geistigen Multimediastress ausgeliefert und lassen sich nach der Schule mit enthemmenden, sozial unerwünschten Gedanken- und Gefühlinhalten dauerberieseln.
Ganz ehrlich, wer glaubt, Gewalt- u/o Sexdarstellungen wirken sich nicht auf die Psyche der Kinder bzw. Menschen aus, der stellt sich vorsätzlich doof und zwar in einem Umfang, der überhaupt nur nachvollziehbar ist, weil fast alle dieses von der Wirtschaft wie den Medien inszenierte Spektakel mitmachen bzw. dulden.
Ob bestimmte Bedürfnisse, Interessen, Agressionen, Ängste usw. gestärkt oder geschwächt werden, hängt unterm Strich von nichts anderem ab als den seelisch-geistigen Gewohnheiten und Wechselwirkungen. Dabei geht es nicht nicht einmal um die zeitlich nahe Imitation gezeigte Verhaltens, es geht um mittel- bis langfristige Prägung und Abstumpfung, den Verlust der Sensivität und Sensibilität sowie der aufmerksamen Wahrnehmung des wirklichen Lebens drumherum.
Es ist auch völlig abwegig zu glauben, es käme durch solche Spiele zu einer positiven Abreaktion sozial unerwünschter Bedürfnisse. Vordergründig mag nach einem der hier genannten Spiele eine Entspannung/Erleichterung erfahren werden aber mittelfristig wird daraus nichts anderes als eine Gewohnheit mit Suchtpotenzial. Gleichzeitig werden die Grenzen im Herzen und im Kopf durch die Regelmässigkeit zunehmend enttabuisiert und in der Folge erweitert.
Es wäre Zeit für eine Kehrtwende.
Zunehmender Sexismus, höhere Gewaltbereitschaft, unterschwelliger Groll/Stress, sind mE nach Folge der Dauerberieselung.
Die Konfrontation mit Gedankeninhalten der hier genannten Art sollte angemessen dosiert sein und vor allen Dingen emotional mit der gesellschaftlich gewollten Bewertung verbunden werden. Der Sinn für die Bedeutung sollte nicht verloren gehen/verzerrt werden, wenn es um die Themen Vergewaltig, Perversion, Körperverletzung, Mord, Krieg usw. geht.
Persönlich würde ich wohl nicht nur die hier genannten Vergewaltigungsspiele verbieten, sondern generell der Brot und Spiele Mentalität deutlichere, für jedermann nachvollziebare Grenzen setzen.
Das Problem Langeweile sollte positiver, konstruktiver gelöst werden- z. B. hier bei TT oder in vergleichbaren Foren, auf dem Sportplatz, mit echten Spielen usw.
Die Möglichkeiten sind quasi unbegrenzt, indes bräuchte es dazu einen gesamtgesellschaftlichen Trend, den wiederum die (Finanz-)Wirtschaft im Verbund mit den Massenmedien unter Mitwirkung ihrer politischen Interessenvertretung verhindern.