Zwischen den Zeilen - Tagebucheinträge

Sokrates

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Ist es "besser" verloren zu haben als niemals besessen?

Ist es schmerzhafter geliebt zu haben und verloren, als niemals geliebt?

Sokrates
 

Sokrates

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Manche Erfahrungen...

...sollte man so schnell wie möglich machen im Leben. Einige Erfahrungen sollte man so spät wie möglich - einige gar nicht.

Die einzige Erfahrung, die man nur einmal macht, und dann nicht mehr davon profitiert, ist die Erfahrung des Todes. Zu Sterben muss man jeden Tag lernen, denn eigentlich liegt der Tod hinter uns, und nicht vor uns: Jede vergangene Minute, die keinen Abdruck in unserer Gegenwart hinterlässt, nicht in unser Bewusstsein mündet, hat der Tod in seiner Gewalt.

Sokrates
 

Sokrates

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"Mein Leben ohne mich"

Eine junge Frau erkrankt an einem Ovarial-Karzinom, einem bösartigen Tumor des Eierstockes. Der Arzt teilt ihr die niederschmetternde Diagnose mit. Er sitzt neben ihr im Korridor und sie sprechen über die traurige Gewissheit. Wenn er einem Patienten eine traurige Botschaft zu überbringen hat, setzt er sich neben ihn. Den Schmerz in ihren Augen kann und will er nicht ertragen.

Die junge Frau stellt sich ihre zwei kleinen Kinder vor, wie sie ohne Mutter aufwachsen werden. Um ihnen etwas mit auf den Weg zu geben, möchte sie dass ihr Mann ihnen zu jedem ihrer Geburtstage eine Kassette übergibt, auf die sie gesprochen hat. Darin spricht sie ihre Kinder direkt an, beglückwünscht sie zu ihren Geburtstagen und drückt ihre Sehnsucht nach ihnen aus. Sie fragt sich, wie sie wohl geraten sein mögen und spricht ihnen Mut zu…

„Mein Leben ohne mich“ - so hieß der Film, den ich gesehen habe. Er erinnert mich an ein Projekt, das der schwedische Autor Henning Makell für Afrika ins Leben gerufen hat, um den sozialen Auswirkungen von AIDS entgegenzuwirken.

In Afrika stirbt man nicht alleine, wenn man an AIDS erkrankt Frauen sind schwanger und hinterlassen ein Kind, mit oder ohne die HIV-Infektion. Diese Kinder wachsen auf, oft ohne Bezugsperson; die "moderne Pest" hat mit ihren Eltern gleich das ganze Umfeld mit hinweggerafft. Sie sind nicht mal entwurzelt, weil sie niemals Wurzeln fassen konnten oder werden können. Ein Teufelskreis entsteht, der sich auf die nächste Generation mit der gleichen Problematik auswirkt, und die Krankheit am Leben hält.

Bevor infizierte Eltern sterben, geben Henning Makell und sein Projekt ihnen deswegen die Möglichkeit etwas zu hinterlassen; ein Stück Identität in einem Schuhkarton, irgendetwas, das für ihre Kinder aufbewahrt wird. Vielleicht einen Ring, einige Worte, die man für sie dokumentiert - oder ein Büschel Haar. Es wird ihnen später gegeben werden, ihnen Vorgeschichte sein und Identität stiften.

Sokrates
 
L

Lalezar2006

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Die Leute, die euch das meiste Verständnis entgegenbringen, sind nicht zwangsläufig eure Freunde. Das sind die, die euch mögen, obwohl sie euch kennen. In deren Anwesentheit ihr am lautesten denken könnt...

Am Anfang, wenn man den anderen oberflächlich kennt, ist man mit allem einverstanden, man kennt seine Fehler nicht. Wenn man sich aber tiefer auf jemanden einlässt, stellt man nach einiger Zeit Fehler und schwierige Charakterzüge des anderen fest, mit denen man nicht kompatibel sein muss. Diese Erkenntnis kann schmerzhaft sein - nur beginnen einige Forderungen nach charakterlichen Veränderungen zu stellen. Wenn man seine Forderungen mit Nachsicht kleinhalten kann und den anderen ertragen kann, seinem charakterlichen Spannungsfeld etwas abgewinnen kann, ist man ein unerschütterlicher Freund.

1.10.2009, Sokrates

Ändert sich nicht auch der Charakter mit der Zeit? Mit jedem Lebensabschnitt, man hat keine Strichliste in der Hand, morgen kann schon alles anders sein. Sabit fikirli bir insana hic rast gelmedim, bugün degil ise yarin veya bir ay veya 10 sene sonra, bambaska düsünceler dogabilir. Neye tutunmaliyiz, hic bir seye, hersey zamana bagli.
 

univers

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Hayat ebedi olsa hatiralara gerek kalmaz.

Sokrates
Upps...jetz das ganze für die Auslaender unter uns,

Wenn das Leben ewig ewig waer, bedürfte es keinen Erinnerungen.

Schrieb Sokrates und ich fragte/antwortete ihm;

Wieso Erinnerungen nötig waeren? (hm...ob ich selbst mit
der Übersetzung von mir zufireden werd?)
 
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