Zwischen Scharia und Geschäft

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Cindy07

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Islamische Banken Zwischen Scharia und Geschäft

Das Islamische Weltfinanzforum tagt zurzeit in Jakarta. Nach den Regeln des Korans dürfen islamische Banken keine Zinsen verlangen und nur in schariakonforme Geschäfte investieren. Trotzdem erfreuen sie sich steigender Geschäftszahlen - und sind von der Wirtschaftskrise bisher weniger betroffen als viele andere Institute.

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/islambanken100.html
 
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Pit63

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AW: Zwischen Scharia und Geschäft

Die koranische Regel, keinen Zins zu nehmen, halte ich moralisch und gesellschaftspolitisch prinzipiell für richtig.
 
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Pit63

Guest
AW: Zwischen Scharia und Geschäft

Worin besteht in diesem System der Anreiz, anderen Menschen Geld zu leihen? Nicht ohne Grund wird das Zinsverbot in der islamischen Wirtschaft nur dem Wort nach befolgt.

Was den Konsum betrifft: Warum sollte er kreditfinanziert sein.
Was den Grund und Boden betrifft (Immobilien)- der gehört mE nach ohnehin verstaatlicht.
Was wirtschaftliche Investitionen betrifft: Hier könnten Kredite nach allgemeinverbindlichen Regeln öffentlich mit einer "notwendigen" Verzinsung vergeben werden, um statistisch das Ausfallrisiko und das Inflationsrisiko abzudecken.
 

TheCore

Moderator
AW: Zwischen Scharia und Geschäft

Was den Konsum betrifft: Warum sollte er kreditfinanziert sein.
Was den Grund und Boden betrifft (Immobilien)- der gehört mE nach ohnehin verstaatlicht.
Was wirtschaftliche Investitionen betrifft: Hier könnten Kredite nach allgemeinverbindlichen Regeln öffentlich mit einer "notwendigen" Verzinsung vergeben werden, um statistisch das Ausfallrisiko und das Inflationsrisiko abzudecken.

Ich denke vor allem an Wohnraum? (ich stelle mir Staatswohnungen nicht schön vor)

Und Prodiktionsmittel.
 

ünlem isareti

Gelbe Karte
AW: Zwischen Scharia und Geschäft

Ich verstehe unter "Zins" jeden geldwerten Anreiz, Geld jemandem eine Zeit lang zu überlassen. Auch wenn das die "islamic banker" korankompatibel anders sehen :-D.

Das ist es ja gerade. Bei nichtverzinslichen Wertpapieren überlässt man es nicht jemandem gegen eine bestimmte Zahlung, sondern man nimmt mit seinem Geld selbst am Unternehmen teil. Mit all den damit verbundenen Risken und Chancen. Bei festem Zins hingegen gibt es kein Risiko. Ersteres ist nach islamischem Recht erlaubt, letzteres nicht.
 

TheCore

Moderator
AW: Zwischen Scharia und Geschäft

Das ist es ja gerade. Bei nichtverzinslichen Wertpapieren überlässt man es nicht jemandem gegen eine bestimmte Zahlung, sondern man nimmt mit seinem Geld selbst am Unternehmen teil. Mit all den damit verbundenen Risken und Chancen. Bei festem Zins hingegen gibt es kein Risiko. Ersteres ist nach islamischem Recht erlaubt, letzteres nicht.

Stimmt, an den Verlust habe ich jetzt gar nicht gedacht. Merkwürdig in diesen Zeiten :roll:.
 
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Pit63

Guest
AW: Zwischen Scharia und Geschäft

Ich denke vor allem an Wohnraum? (ich stelle mir Staatswohnungen nicht schön vor)

Und Prodiktionsmittel.

Die Produktionsmittel zähle ich zu den wirtschaftlichen Investitionen.

Was die Staatswohnungen:roll: betrifft, stimme ich Dir definitiv zu.:lol:

Ich könnte mir indes vorstellen, dass sich Pacht- und mietrechtliche Modelle entwerfen lassen (das Nutzungsrecht könnte auch einen anderen Namen haben- ev. einem persönliches Niessbrauchsrecht zu Lebzeiten vergleichbar, welches selbst nicht vererblich ist- aber das sind jetzt nur unausgereifte Gedankenspiele), wonach staatlicher Grundbesitz mit einer privaten Bauwirtschaft verknüpft werden kann.

VG
 
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