C
CrazyWoman
Guest
Das Jahr begann vielversprechend. Zum ersten Mal in meinem Leben hat jemand mir gesagt, dass er mich liebt. Ich glaube es auch heute noch. Wir waren dort, bei ihm, in seiner Umgebung, das perfekte Paar. Die Welt gehörte uns. Verrückte Träume haben wir gesponnen, ernsthafte Zukunftspläne gemacht.
In den darauf folgenden Monaten haben wir unermüdlich an den ersten Schritten des Traums gearbeitet. Im selben Land wollten wir leben. Schauen, ob ein Alltag auch hier möglich ist, wo uns die Sonne nicht gerade verwöhnt. Und es klappte.
Als er ankam, war es sonniger, als alle Metereologen vermuteten. Ein gutes Omen? Die Welt gehörte uns mal wieder, aber das sollte sich schnell ändern.
Finanzielle Probleme führten dazu, dass wir uns kaum sehen konnten. Sein Studium stand auf der Kippe und ständig neue Regelungen machten ihm das Leben schwer. Während ich mich freute, dass er da ist, war er gedanklich zu Hause, im Heimweh versunken.
Seine beste Zeit hier war meine schlimmste: wenn er bei seiner Familie war, gab es so gut wie keinen Kontakt. Er war glücklich dort, bei ihnen. Sie waren stolz auf seine bisherigen Erfolge - von Problemen wussten sie nichts. Er fand neue Freunde. Mit ihnen konnte er wieder lachen. Mit mir nur Probleme wälzen.
Alle außer mir bekamen den fröhlichen, lockeren Auswanderer zu sehen. Ich bin ja da, wenn es ihm schlecht geht. Die schönen Dinge teilten wir immer seltener.
Versteht mich nicht falsch: er ist auch für mich da, wenn es bei mir schlecht läuft. Und von diesen Phasen hatte ich auch genug. Gesundheitlich, familiär...bei mir war einiges im Argen. Aber wenn er bei mir war, zeigte ich mich von meiner besten Seite. Schließlich hatte ich starke Konkurrenz: die stolze Familie und die partywütigen Studentenclique. Irgendwann mussten doch auch wir mal Grund haben zu feiern, zum Glücklichsein.
Die Semesterferien nahten, die Einladung seiner Familie kam wie erwartet. Unser letztes gemeinsames Wochenende: ein Wechselbad der Gefühle. Er sprach von Verlobung, ich hätte es fast beendet. Er sah weit in die Zukunft, ich wusste nicht, wie ich den nächsten Tag mit ihm verbringen sollte.
Seit zwei Wochen denken wir getrennt voneinander darüber nach, wie es weitergehen soll. Zumindest ich denke nach - ob er es auch tut weiß ich nicht.
Ja, ich liebe ihn noch. Doch reicht das aus?
Er ist mein Traummann. Aber manchmal ist auch der schönste Traum mal zu Ende geträumt.
Noch nie war das neue Jahr so ungewiss.
Telefon, warum klingelst Du nicht?
In den darauf folgenden Monaten haben wir unermüdlich an den ersten Schritten des Traums gearbeitet. Im selben Land wollten wir leben. Schauen, ob ein Alltag auch hier möglich ist, wo uns die Sonne nicht gerade verwöhnt. Und es klappte.
Als er ankam, war es sonniger, als alle Metereologen vermuteten. Ein gutes Omen? Die Welt gehörte uns mal wieder, aber das sollte sich schnell ändern.
Finanzielle Probleme führten dazu, dass wir uns kaum sehen konnten. Sein Studium stand auf der Kippe und ständig neue Regelungen machten ihm das Leben schwer. Während ich mich freute, dass er da ist, war er gedanklich zu Hause, im Heimweh versunken.
Seine beste Zeit hier war meine schlimmste: wenn er bei seiner Familie war, gab es so gut wie keinen Kontakt. Er war glücklich dort, bei ihnen. Sie waren stolz auf seine bisherigen Erfolge - von Problemen wussten sie nichts. Er fand neue Freunde. Mit ihnen konnte er wieder lachen. Mit mir nur Probleme wälzen.
Alle außer mir bekamen den fröhlichen, lockeren Auswanderer zu sehen. Ich bin ja da, wenn es ihm schlecht geht. Die schönen Dinge teilten wir immer seltener.
Versteht mich nicht falsch: er ist auch für mich da, wenn es bei mir schlecht läuft. Und von diesen Phasen hatte ich auch genug. Gesundheitlich, familiär...bei mir war einiges im Argen. Aber wenn er bei mir war, zeigte ich mich von meiner besten Seite. Schließlich hatte ich starke Konkurrenz: die stolze Familie und die partywütigen Studentenclique. Irgendwann mussten doch auch wir mal Grund haben zu feiern, zum Glücklichsein.
Die Semesterferien nahten, die Einladung seiner Familie kam wie erwartet. Unser letztes gemeinsames Wochenende: ein Wechselbad der Gefühle. Er sprach von Verlobung, ich hätte es fast beendet. Er sah weit in die Zukunft, ich wusste nicht, wie ich den nächsten Tag mit ihm verbringen sollte.
Seit zwei Wochen denken wir getrennt voneinander darüber nach, wie es weitergehen soll. Zumindest ich denke nach - ob er es auch tut weiß ich nicht.
Ja, ich liebe ihn noch. Doch reicht das aus?
Er ist mein Traummann. Aber manchmal ist auch der schönste Traum mal zu Ende geträumt.
Noch nie war das neue Jahr so ungewiss.
Telefon, warum klingelst Du nicht?