Das ist zwar richtig, ich bezweifle aber das die Bewohner dieser Viertel das wissen. Wenn ja können sie das wegen fehlender Sprachkenntnisse nicht durchsetzen.
So ist es. Meist wissen sie es nicht, und wenn sie das ausnahmsweise doch mal erfahren, wissen sie nicht, was sie konkret machen müssen. Die fehlenden Sprachkenntnisse kommen noch dazu.
Ein Problem, das m.E. unangemessen hochgeredet wird. Hier ein paar Fakten, die u.a. der SZ zu entnehmen sind: von aktuell 15,3 Mio. Kindern, für die insgesamt Kindergeld gezahlt wird, erhalten ganze 1,98 Prozent (= 268.336 Kinder) Zahlungen im Ausland.
Zum einen sind es oft Nachbarländer, von denen aus wohl auch viele Menschen täglich nach Deutschland zum Arbeiten pendeln. Zum anderen sind darunter verstärkt ost- oder südosteuropäische Staaten. Zur Jahresmitte 2018 wurde vor allem in sieben europäische Länder Kindergeld ausgezahlt. Die meisten Zahlungen gingen an Eltern von Kindern in Polen (117 000), gefolgt von Tschechien (21 000), Kroatien (19 000), Rumänien (knapp 19 000), Frankreich (16 000), Ungarn (knapp 11 000) und Bulgarien (knapp 7000).
Auch das Gros des Anstiegs bezugsberechtigter Kinder gegenüber dem Vorjahr stammt aus Polen und Tschechien (steht ebenfalls im Text). Und jetzt kommt's:
Nur etwa 400 weitere rumänische Kinder erhielten hingegen Kindergeld. Die Zahl der bulgarischen Kinder sank sogar um etwa 300.
Die zweitgrößte Gruppe der im EU-Ausland lebenden Kinder, für die Kindergeld gezahlt wird, bilden übrigens deutsche, 32 000 waren es im Juni 2018.
Quelle und mehr:
https://www.sueddeutsche.de/politik...t-nicht-um-flaechendeckenden-betrug-1.4088113
Der Haken ist nicht der Kindergeldbezug im Ausland. Das steht den Leuten aufgrund der EU-Freizügigkeit zu.
Der Haken sind offenbar Fälle, in denen in einzelnen Großstädten gefälschte Geburtsurkunden für nicht existierende Kinder vorgelegt worden sein sollen. Laut Bundesagentur für Arbeit gibt es "konkrete Hinweise" darauf, wie auch immer die aussehen.
Wenn das geklärt werden kann und sich zum Faktum erhärtet, gehört das natürlich unterbunden und bestraft.
Wie hoch die Anzahl dieser Fälle ist, lässt sich aber nach Angaben der Bundesagentur gar nicht seriös einschätzen.
Festzuhalten bleibt: 1,98 Prozent der Kindergeldzahlungen fließen ins Ausland. Ein Teil davon möglicherweise zu Unrecht; es gibt Anhaltspunkte dafür. Dieser Prozentsatz dürfte ausgehend von der Grundgesamtheit noch weitaus geringfügiger sein als das ins EU-Ausland fließende Kindergeld insgesamt.
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