Würden die Medien nicht mit zweierlei Mass messen, stünde die Lobbykratie USA schätzungsweise in einer Reihe mit Russland, China, der Türkei oder anderen Ländern. Der Unterschied besteht dem Anschein nach darin, dass sich die Regierungen (noch) nicht so sehr in die Privatangelegenheiten ihrer Bürger einmischen, solange sie das politische System nicht in Frage stellen. Amerikaner sind im allgemeinen unpolitisch und unreflektiert patriotisch.
Abgesehen davon, haben bis heute die wenigsten kapiert, dass die berühmten amerikanischen Freiheitsrechte seit dem Patriots Act faktisch ausgehebelt sind und dass die Überwachung der Bürger über die Komunikationsmedien lückenlos und flächendeckend ist. Das Herrschaftssystem ist gut eingespielt und es gibt keine Anzeichen für echte Opposition. Gäbe es sie, würde es sicher anders zur Sache gehen. Mal sehen, was noch so kommt, wenn das Finanzsystem endgültig kippt. Die zahllosen Endzeitsszenarien in Film und Fernsehen wie Hunger Games und andere Visionen voller Schreckensherrschaft sind sicherlich kein Zufall- das ist kollektive Psychologie angesichts zahlreicher sichtbarer Anzeichen des gesellschaftlichen Niedergangs. Ein Jugendfreund von mir lebt in Amerika (gehobener Mittelstand). Er ist Amerikaner geworden (doppelte Staatsbürgerschaft). Nachdem was man von ihm mitbekommt, ist die allgemeine Stimmung in den USA ziehmlich schlecht.