HeyÖzgürlük
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Türkische Antiterroreinheiten stürmen linke Hochburgen in Istanbul. Dutzende Festnahmen. Strategie der Regierung heizt Konflikt mit Aleviten an
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Hintergrund des massiven Angriffs ist der Versuch der Regierungspartei AKP von Premier Recep Tayyip Erdogan, mit den radikaleren Teilen der politischen Opposition im Land aufzuräumen. Bereits nach dem von Fälschungsvorwürfen begleiteten Sieg seiner Partei bei den Kommunalwahlen Ende März hatte Erdogan angekündigt, die Verfolgung jener, die »Chaos stiften« intensivieren zu wollen. Bei seiner Rede am vergangenen Samstag in Köln wiederholte er diese Drohungen und sprach im Hinblick auf Proteste in Okmeydani von »Terroraktionen« und kündigte an: »Auch dieses Problem wird gelöst. So oder so.«
Okmeydani, Gazi Mahallesi und einige andere Arbeiter- und Armenviertel geraten deshalb unter Beschuß, weil hier radikale linke Gruppen stark verankert sind. Wöchentlich gibt es Straßenschlachten, die Regierung versucht die Hegemonie des politischen Gegners mit polizeilicher Gewalt zu brechen. Erst vergangene Woche forderte diese erneut zwei Opfer: Der 30jährige Familienvater Ugur Kurt wurde mit scharfer Munition aus einer Polizeiwaffe durch einen Kopfschuß getötet, der 42jährige Ayhan Yilmaz starb, nachdem eine Schockgranate unmittelbar neben seinem Kopf explodiert war.
Erdogans Strategie der brutalen Unterdrückung könnte auch den Konflikt mit der Religionsgruppe der Aleviten weiter anheizen. Ugur Kurt starb, während er in Okmeydani vor einem alevitischen Gotteshaus einer Trauerfeier beiwohnte. Über 10000 Menschen nahmen später an seiner Beerdigung teil. Dazu kommt, daß alle acht durch Polizeigewalt getöteten Aktivisten seit Beginn der Gezi-Proteste im Mai 2013 Aleviten waren – ein Sachverhalt, der von vielen Angehörigen der diskriminierten Religionsgemeinschaft nicht als Zufall angesehen wird.
Die revolutionären Organisationen rüsten sich indes für weitere Angriffe des Staates. Verstärkt waren bereits in den vergangenen Tagen bewaffnete Milizen bei Demonstrationen zu sehen. »Unsere Viertel werden wir nicht den Dieben und Mördern überlassen. Wenn es sein muß, werden wir sie auch mit Blut verteidigen«, ließ die radikale linke Gruppe Halk Cephesi unmittelbar nach den Razzien verlauten.
Quelle: JungeWelt
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Hintergrund des massiven Angriffs ist der Versuch der Regierungspartei AKP von Premier Recep Tayyip Erdogan, mit den radikaleren Teilen der politischen Opposition im Land aufzuräumen. Bereits nach dem von Fälschungsvorwürfen begleiteten Sieg seiner Partei bei den Kommunalwahlen Ende März hatte Erdogan angekündigt, die Verfolgung jener, die »Chaos stiften« intensivieren zu wollen. Bei seiner Rede am vergangenen Samstag in Köln wiederholte er diese Drohungen und sprach im Hinblick auf Proteste in Okmeydani von »Terroraktionen« und kündigte an: »Auch dieses Problem wird gelöst. So oder so.«
Okmeydani, Gazi Mahallesi und einige andere Arbeiter- und Armenviertel geraten deshalb unter Beschuß, weil hier radikale linke Gruppen stark verankert sind. Wöchentlich gibt es Straßenschlachten, die Regierung versucht die Hegemonie des politischen Gegners mit polizeilicher Gewalt zu brechen. Erst vergangene Woche forderte diese erneut zwei Opfer: Der 30jährige Familienvater Ugur Kurt wurde mit scharfer Munition aus einer Polizeiwaffe durch einen Kopfschuß getötet, der 42jährige Ayhan Yilmaz starb, nachdem eine Schockgranate unmittelbar neben seinem Kopf explodiert war.
Erdogans Strategie der brutalen Unterdrückung könnte auch den Konflikt mit der Religionsgruppe der Aleviten weiter anheizen. Ugur Kurt starb, während er in Okmeydani vor einem alevitischen Gotteshaus einer Trauerfeier beiwohnte. Über 10000 Menschen nahmen später an seiner Beerdigung teil. Dazu kommt, daß alle acht durch Polizeigewalt getöteten Aktivisten seit Beginn der Gezi-Proteste im Mai 2013 Aleviten waren – ein Sachverhalt, der von vielen Angehörigen der diskriminierten Religionsgemeinschaft nicht als Zufall angesehen wird.
Die revolutionären Organisationen rüsten sich indes für weitere Angriffe des Staates. Verstärkt waren bereits in den vergangenen Tagen bewaffnete Milizen bei Demonstrationen zu sehen. »Unsere Viertel werden wir nicht den Dieben und Mördern überlassen. Wenn es sein muß, werden wir sie auch mit Blut verteidigen«, ließ die radikale linke Gruppe Halk Cephesi unmittelbar nach den Razzien verlauten.
Quelle: JungeWelt