Ich mache die Wohnungsverwaltung für meinen Chef und jedes Jahr nach den Abrechnungen der gleiche Krampf mit dem Amt
Den gleichen Kampf haben die Bedürftigen auch mit dem Amt. Spätestens dann, wenn es sich dabei um eine Optionskommune handelt und dort in der Leistungsabteilung der jeweiligen Gemeinden nur Teilzeitkräfte sitzen. Minderleistung, falschberechnete Bewilligungsbescheide, teilweise einfachste Subtraktions- und Additionsfehler usw.. Wenn man einen Widerspruch zu den erlassenen Verwaltungsakten ausspricht, dann müssen diese Verwaltungsakte ordnungsgemäß aufgehoben und neu erstellt werden. Fehlende Kostenpauschale für die Warmwasseraufbereitung. Da wird sich dann herumgestritten was eine zentrale oder dezentrale Warmwasseraufbereitung ist usw..
Ganz schlimm, wenn plötzlich eine Überzahlung stattfindet. Beispielsweise sei der Regelsatz 409€ und eine KdU von 400€ angenommen. Man bekäme jeden Monat 809€. Plötzlich erhält man zwei Monate hintereinander 1200€, was in den zwei Monaten eine Überzahlung von ca. 782€ macht. Dann folgt die Rückmeldung. Zur Rückmeldung folgt die Anhörung, zur Anhörung folgt die Festsetzung des Verwaltungsaktes mit Rückforderung, dann folgt der Rückforderungsbescheid, dann die Höhe der jeweiligen Rückforderungen pro Monat (die max 10% der Regelleistung von 409€ entsprechen darf -> also 40.9€ pro Monat. Was den Bedürftigen dann in Schwulitäten bringt, da dieser dann 782€ / 40.9€ = 19.12 Monate die Überzahlung zurückzahlen darf.
Was im Umkehrschluss wie eine quasi Sanktion auf 10% gleichkäme (unterhalb des Existenzminums). Worauf man entweder bei solchen Überzahlungen nichts sagt -> Was dazu führt, dass man seine "Schutzwürdigkeit" nicht verliert und das Geld nicht zurückzahlen braucht (was aber zu Rechtsstreitigkeiten führt) oder man mit der "Pfändungsschutzgrenze" argumentiert und das Amt leer ausgeht, da unterhalb des Existenzsminimums nicht gepfändet werden darf.
Das sind dann aber alles Dinge, die nicht der Bedürftige zu verantworten hat. Das ist halt das komische System, in der wir (Respektive: die Bedürftigen) leben. Halt die Agenda 2010.
Diese Rechenfehler, Berechnungsfehler, Minderleistungen, usw. gehen aus der Überforderung des Personals bei der Leistungsabteilung des Jobcenters zurück. Teilweise haben diese Damen und Herren auch noch weiterführende Aufgaben wie die Leistungsberechnungen für andere Sozialleistungen (Sozialhilfe, Flüchtlingsgeld usw.)...