Hass.

...was fühlst denn du?

  • Liebe

    Votes: 1 11,1%
  • Gelassenheit

    Votes: 6 66,7%
  • Gleichgültigkeit

    Votes: 2 22,2%
  • Verwirrung/Verunsicherung

    Votes: 0 0,0%
  • Unruhe

    Votes: 2 22,2%
  • Angst

    Votes: 1 11,1%
  • Hass/Wut

    Votes: 1 11,1%

  • Total voters
    9

eruvaer

Well-Known Member
Vielleicht ist es nur eine subjektive Wahrnehmung, denn Krieg, Gewalt und Hetze gab es schon immer.
in unvorstellbar grausamen Ausmaßen.

www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/WELT/Netanjahu-verspricht-Null-Toleranz-gegen-Hassverbrechen-artikel9264475.php

Null Toleranz gegen Hassverbrechen...da sollte man meinen, das sei eine Selbstverständlichkeit, nicht?
...da klaffen Theorie und Irrsinn leider weit auseinander.

Ich habe das Gefühl, dass sich der Trend zum Abgrenzen, Diskriminieren und zur Gewalt momentan wie eine Epidemie überall verbreitet.
Auf dem dankbaren Nährboden der Angst - geschürt vom unberechenbaren Terror ausgeübt vom undurchsichtigigen Fremden, der auch -dein- Nachbar sein könnte.......

zunächst dachte ich, es sei das Symptom einer kranken Gesellschaft, das am selbstgeschaffenen Geschwür der Ausbeutung und Unterdrückung verzweifelt gegen einen unsichtbaren Feind stehend, sich greifbare Ventile sucht....
dich langsam verfestigt sich mein Gefühl:
nein da steckt mehr hinter.

........oder auch nicht.
kanalisierte Informationsflut, Verwirrung, Verunsicherung, führen dazu, dass ein Volk schweigt.
man weiß doch eigentlich gar nichts mehr sicher. wusste man das je? nie hab es so viel Anlass zu verschwörerischer Spekulation, wie schon seit langem ;)

Fakt ist doch, dass "das Volk" unruhig mit den Füßen strampelt, etwas unternehmen will gegen die Alternativlosigkeit, gegen mich vorhandene Wahlfreiheit, gegen durch political correctness beschnittene Meinungsfreiheit, gegen Missstände im Sozialsystem, gegen..gegen irgendwen der Schuld ist halt!
Gibt es heute überhaupt noch sichere Fakten!?

War diese Wut, dieser Hass, diese Angst immer schon so groß?
Wie oft bleibt mir bei Konversationen im Alltag mittlerweile der Mund offen stehen vor Verwunderung über den Hass der in vielen ganz alltäglichen Aussagen liegt...noch viel extremer in Meinungen.
immer mehr Seiten scheinen das Gefühl zu haben sagen zu müssen, dass es einen friedlichen Weg geben muss, dass es Toleranz braucht um zusammen zu kommen.
Vertrauen und Geduld scheinen zwei Werte zu sein, die es nicht mehr gibt.
Entscheidungen werden hitzköpfig übers Knie gebrochen, schnell und gründlich radikal reagiert.

reißt sich unsere moderne Gesellschaft grade selbst ab im ziellosen Tatendrang etwas ändern zu müssen?

kann man diese negative Energie noch irgendwie bremsen? sie steuern? sie produktivieren?

und was passiert überhaupt gleichzeitig mit diesem anderen wertvollen Gut des Menschen..... - Liebe?
 

Zerd

Well-Known Member
Die schiere Masse der Menschen sollte bei solchen Überlegungen auch nicht unberücksichtigt bleiben.

Ich las von einem Tierversuch, der mich seinerzeit sehr beeindruckte. Dabei ging es um einen Rattenkäfig. Für ausreichend Nahrung war immer gesorgt, nur es wurden mit der Zeit immer mehr Ratten in demselben Käfig untergebracht. Das Zusammenleben klappte bis zu einem Grenzwert (bei diesem Versuch waren es wohl 25 Ratten) ganz reibungslos. Dann fingen die Ratten plötzlich an, sich gegenseitig zu zerfleischen, und zwar so lange, bis zuletzt tatsächlich nur noch eine Ratte übrig blieb, die dann auch bald verendete.
 

eruvaer

Well-Known Member
schade, dass das erste "Liebe" von mir kommt...und ich das auch nur genommen hab, weil es am besten zu dem Gefühl passt, was ich eig hab und gar nicht in der Auswahl steht :confused:
ich mal wieder.
innerer Frieden.
wie der mit meiner aktuellen Außenweltwahrnehmung zusammenpasst?
guuute Frage.



zur Gewaltbereitschaft und -entwicklung gibt es ja viele Experimente.
dunkel erinnere ich mich an eines mit Affen, die eine Leiter hochklettern mussten, um an eine Banane zu kommen.
kletterte aber ein Affe auf die Leiter (sie wurden einer anch dem anderen dem Raum hinzugefügt) so verprügelten ihn die andern schon für den Versuch.
die ersten haben noch teils selbst die Erfahrung Leiterklettern=Stromschlag gemacht.
die letzten haben lediglich die Tradition des Prügelns weitergeführt ohne überhaupt zu wissen, worum es dabei geht o_O


oder das Milgramexperiment
in dem eine Versuchsperson einer vermeindlichen anderen Fragen stellen soll und bei Falschantwort immer stärker werdende Stromschläge verpassen soll.
der elektrisierte ist Teil des Versuchs und schreit in einem Nebenraum hörbar immer lauter und schrecklicher, bis man irgendwann sogar davon ausgehen muss, dass er ohnmächtig oder schlimmeres ist.
Der Fragensteller macht dennoch weiter - bei Nichtantwort: Stromschlag.
Auf die anschliessenden Fragen, warum man nicht aufgehört habe
"ich dachte die Leute hier wissen schon was sie tun." ;)
 
P

Pit 63

Guest
Vielleicht ist die Fragestellung missverständlich. Ich nahm an, es ging Dir um die Emotionen, die mit den von Dir aufgezeigten menschlichen bzw. gesellschaftlichen Misständen einhergehen. Da schwanke ich zwischen Unruhe (Gereiztheit passt besser), Gleichgültigkeit und Gelassenheit. Gleichgültigkeit oder Gelassenheit, da es für mich an sich keine Überraschung ist. Unruhig bzw. gereizt bin ich ob der Offensichtlichkeit, mit der die Menschen heute belogen und manipuliert werden. Politik- oder Medienvertreter machen sich zum Teil nicht einmal mehr die Mühe, den guten Schein zu wahren, ohne dass es deswegen zu einem gesellschaftlichen Aufschrei kommt. Die meisten Menschen verhalten sich wie Schafe, die den Wölfen im Schafspelz glauben oder glauben wollen und sich über die lustig machen, die darauf aufmerksam machen. Verkehrte Welt oder die Wiederkehr des ewig Gleichen...
Das was ich unter Liebe verstehe und wahrnehme, wenn ich es wahrnehme, bleibt davon unberührt, zumindest bisher.
 

Msane

Well-Known Member
Da es als Individuum und als Gruppe vorteilhaft ist Macht auszuüben um das Überleben zu sichern, wird es niemals eine Welt ohne Krieg und Hass geben.
 

Msane

Well-Known Member
Nachtrag:

Man muss auch berücksichtigen das Gewalt Fakten schafft, reden leider nicht.
Auch wenn uns das nicht gefällt, leider ist es eine Tatsache.
 
P

Pit 63

Guest
Gewalt schafft vor allem eins: Gegengewalt.
Das hat man schon in der Antike gewusst, weswegen man bei Bedarf die gegnerische männliche Bevölkerung, manchmal sogar Frauen und Kinder sowie die Infrastruktur mehr oder weniger ausradiert hat. Die Frage ist: Will man sich wieder zu diesen zivilisatorischen Höhen aufschwingen?
Im Moment scheint der Trend in diese Richtung zu gehen.
 
D

Dörtmevsim

Guest
Gewalt gab es schon immer, gibt es immer noch und wird es immer geben. Nur die Form hat sich geändert! Sie ist heimtückisch und sehr komplex geworden (Gesundheitssystem, Kapitalismus etc.).
 
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