Papst spricht von Armenier-"Genozid"

Sedatbey

Well-Known Member
Um mal wieder zum eigentlichen Thema zu kommen: die Türkei reagiert in der Armenierdebatte konfus und wie ein kleines Kind. Aus einigen Ländern, die von Völkermord sprechen, wurden die Botschafter abgezogen. Die Türken sitzen in der Schmollecke und haben sich außenpolitisch isoliert. Natürlich nicht nur wegen der Völkermordthematik, sondern weil das Konzept der Regierung nicht aufgegangen ist. Dabei hat Erdogan die Sache sehr schlau und geschickt begonnen. 2010 schickte die Türkei mehrere Schiffe Richtung Gaza und riskierte dabei bewusst die Eskalation. Israel tat der Türkei den Gefallen und am Ende hatte Erdogan einen Grund, mit Israel zu brechen um sich der islamischen Welt zuzuwenden. Anfangs glückte das Manöver, die türkische Bevölkerung stand mehrheitlich hinter Erdogan und der türkische Regierungschef konnte sich zum Wortführer der Muslime stilisieren. Parallel wurden die Beziehungen zu Europa auf Eis gelegt. Eine EU-Mitgliedschaft, von Erdogan ohnehin nie ernsthaft angestrebt, war nun keine Thema mehr. Statt dessen ergingen sich die Türken in Weltmachtfantasien und traten aggressiv auf. Dann kam der sogenannte Arabische Frühling und das Kartenhaus brach zusammen. Ägypten hat es den Türken nicht verziehen, dass sie die radikalen islamischen Kräfte unterstützen. Die Einmischung in Syrien, die Unterstützung des "IS" und die kaltherzige Haltung den Kurden gegenüber, als es galt Kobane zu verteidigen, haben der Türkei massiv geschadet. Die Türkei ist isoliert und reagiert trotzig. Anstatt das Gespräch zu suchen, wird gedroht und man fällt in alte Denkmuster zurück.
 

eruvaer

Well-Known Member
Um mal wieder zum eigentlichen Thema zu kommen: die Türkei reagiert in der Armenierdebatte konfus und wie ein kleines Kind. Aus einigen Ländern, die von Völkermord sprechen, wurden die Botschafter abgezogen. Die Türken sitzen in der Schmollecke und haben sich außenpolitisch isoliert. Natürlich nicht nur wegen der Völkermordthematik, sondern weil das Konzept der Regierung nicht aufgegangen ist. Dabei hat Erdogan die Sache sehr schlau und geschickt begonnen. 2010 schickte die Türkei mehrere Schiffe Richtung Gaza und riskierte dabei bewusst die Eskalation. Israel tat der Türkei den Gefallen und am Ende hatte Erdogan einen Grund, mit Israel zu brechen um sich der islamischen Welt zuzuwenden. Anfangs glückte das Manöver, die türkische Bevölkerung stand mehrheitlich hinter Erdogan und der türkische Regierungschef konnte sich zum Wortführer der Muslime stilisieren. Parallel wurden die Beziehungen zu Europa auf Eis gelegt. Eine EU-Mitgliedschaft, von Erdogan ohnehin nie ernsthaft angestrebt, war nun keine Thema mehr. Statt dessen ergingen sich die Türken in Weltmachtfantasien und traten aggressiv auf. Dann kam der sogenannte Arabische Frühling und das Kartenhaus brach zusammen. Ägypten hat es den Türken nicht verziehen, dass sie die radikalen islamischen Kräfte unterstützen. Die Einmischung in Syrien, die Unterstützung des "IS" und die kaltherzige Haltung den Kurden gegenüber, als es galt Kobane zu verteidigen, haben der Türkei massiv geschadet. Die Türkei ist isoliert und reagiert trotzig. Anstatt das Gespräch zu suchen, wird gedroht und man fällt in alte Denkmuster zurück.
Und was glaubst du, wie es nun weiter geht?
 

Tanrısız56

Well-Known Member
Um mal wieder zum eigentlichen Thema zu kommen: die Türkei reagiert in der Armenierdebatte konfus und wie ein kleines Kind.

Habe gerade ein interessantes Interview zum Thema gefunden.

Vorspann:

"Viele Personen, die eine Rolle beim Genozid am armenischen Volk spielten, wurden hochrangige Vertreter in der Türkei, sagt der türkisch-deutsche Historiker Taner Akçam. Er beschäftigt sich schon seit Jahren mit der Erforschung des armenischen Völkermordes. 1977 wurde er in der Türkei wegen seiner politischen Gesinnung zu neun Jahren Haft verurteilt. Er flüchtete, erhielt in Deutschland Asyl und promovierte. Im Interview mit DER STANDARD fordert Akçam, die Türkei müsse den armenischen Völkermord anerkennen und sich dafür entschuldigen."

Weiterlesen hier:

http://derstandard.at/2000014570227/Genozid-an-Armeniern-Kontinuitaet-vom-Voelkermord-zur-Republik
 
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