Kaum ist der neue türkische Präsident gewählt, wird er wieder kritisiert. Dabei hat der Mann geschafft, was die alten Eliten der Türkei über Jahrzehnte nicht hinbekamen. Und dafür gebührt ihm Respekt.
Machtbesessener Sultan, autoritärer Führer, kommender Diktator – die Worte, mit denen der gewählte türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan im Ausland vielerorts in sein neues Amt begleitet wird, könnten harscher kaum ausfallen. Keine Gratulation zum Sieg, keine Anerkennung seiner Erfolge, kein Verständnis für seine Wähler.
Zugegeben: Er macht es einem
oft nicht leicht. Erdogan und seine Partei machen sich mit dem reaktionären Frauenbild, mit gelegentlichen antisemitischen Ausfällen oder mit abfälligen oder beleidigenden Kommentaren über ausländische Kritiker keine Freunde.