Das kannst du gerne tun, ich habe nichts dagegen. Aber ob ich von der Demokratie in der "BRD" enttäuscht bin, das entscheide immer noch ich selbst.
Habe ich was anderes geschrieben?
Es wäre nur nett, wenn ich meine Meinung ebenfalls äußern darf. So geschehen, siehe oben.
Ich geselle mich zu dir, denn ich bin auch enttäuscht, seit gestern auch mal wider von der Judikativen. Diese Staatsgewalten sind sowieso ganz kritisch zu hinterfragen und sie gehören nun mal zu einer Demokratie.
Dringender (!) Lesetipp (leider €, aber lohnt sich):
"In Deutschland gilt der eherne Grundsatz, dass Prozesse öffentlich sind. Die Öffentlichkeit soll geheime Absprachen verhindern, Willkür- oder Gefälligkeitsurteile unmöglich machen. Die Bürger sollen jederzeit sehen können, wie ihre Justiz arbeitet, wie sie in ihrem Namen urteilt: im Namen des Volkes. Da nicht sehr viele Menschen die Zeit haben, über Wochen und Monate in Gerichtsverhandlungen zu sitzen, haben diese Aufgabe Justizkorrespondenten und Gerichtsreporterinnen übernommen. Sie sind Auge und Ohr des Volkes.
Doch wer seit zehn Jahren als Gerichtsreporterin im Einsatz ist, gewinnt mehr und mehr den Eindruck, dass die Justiz ihre Beobachter abwimmeln und ihnen den Aufenthalt im Gerichtssaal vergrämen will. Die Grenze zwischen Unvermögen, Unwilligkeit und Schikane ist fließend, als hofften manche Gerichte insgeheim, dass die Reporter vielleicht endlich aufgeben.
Ein herausragendes Beispiel dafür ist der Lübcke-Mord-Prozess in Frankfurt. Dort wird der erste rechtsextrem motivierte Mord an einem Politiker seit der Gründung der Bundesrepublik verhandelt. (....)"
https://www.sueddeutsche.de/leben/essay-reporter-muessen-draussen-bleiben-1.4995009
Ramelsberger nennt weitere Beispiele von anderen Prozessen, und ja, bei großen Prozessen waren die Arbeitsbedingungen auch früher öfters eine Zumutung, teils beinhart. Aber was sich inzwischen in Ffm. und andernorts abspielt, ist unter aller Würde, gefährdet und beschädigt m.E. das Prinzip der Öffentlichkeit.
Justiz muss transparent und vermittelbar sein, beobachtet, beschrieben und erklärt werden, zumal es bei jedem Richterspruch heißt:
"Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil ..."
Sperrt man "das Volk" und/oder dessen Berichterstatter, die stellvertretend Prozesse beobachten und das Geschehen teils akribischer notieren als jeder Gerichtsprotokollant, nicht aufgrund nachvollziehbarer StPO-Bestimmungen aus, sondern schlicht wegen organisatorischer Inkompetenz (um nichts Böseres zu mutmaßen), hat man ganz schnell ein Problem. Dann wundere sich niemand, dass das eigene, nicht selten nur auf Bauchgefühlen beruhende Rechtsempfinden vieler Menschen oft weit von der späteren Rechtsprechung abweicht, was letztlich die Judikative fragwürdig erscheinen lässt und untergräbt.
Jedenfalls geht das völlig nach hinten los.
Was meinst du was gestern an den Unis los war....ratlose Professoren der Juristerei.....Kopfschütteln allenthalben. Und wie ich aus erster Quelle erfuhr ging es der Frau von Lübcke ziemlich schlecht, wie auch dem Rest der Familie.(..)
So weit ich gelesen habe, existieren keine harten Indizien gegen Markus H.: kein Handysignal, kein Haar, keine sonstigen DNA-Spuren am Tatort. Obendrein hat Stephan E., der ihn schwer belastete, nachweislich mehrfach gelogen. Das Prinzip, wonach "im Zweifel für den Angeklagten" zu entscheiden sei, tut in solchen Fällen weh.
Vor dem Gesetz sollen ja alle gleich sein, ich würde sagen wer die besten finanziellen Argumente hat kommt durch und viel Vitamin B.
Leider öfters.