AW: Was uns damals bewegte...
Der 23. Oktober eigenete sich offenbar noch nie für großes Weltgeschehen. Trotzdem hier ein paar kleine, aber feine Randmeldungen. Quelle: Hamburger Abendblatt, online-Archiv.
23. Oktober 1959
Der Geduldsfaden riß
23.10.1959
Zehn Jahre versprach der Seemann Robert Worell aus Elkton (USA) der geduldigen Angeline Sailer die Ehe. Aber immer wieder fand er eine Ausrede. Schließlich verlor Angeline die Geduld. "Wenn du mich nicht heute noch heiratest, dann lege ich dich um!" fauchte sie, zückte eine Pistole und schoß gegen die Decke. Tief beeindruckt ging Robert mit Angeline zum Standesamt. Als er sein Jawort sprechen sollte, fand er seinen Mut wieder. "Erst muß die Pistole weg", erklärte er. Angeline muß sich jetzt wegen verbotenen Waffenbesitzes verantworten.
So einfach ist das, Mädels. Und da mühen wir uns seitenweise in der Rubrik "Liebe, Flirt und Partnerschaft" ab.:tongue:
23. Oktober 1969
Zuchthaus für den Türken Ali Gürbay
23.10.1969
Well sie immer allein tanzen ging, mußte eine junge Frau sterben: Mit bloßen Händen erwürgte der türkische Gastarbeiter Ali Gürbay (33) im vergangenen März aus Eifersucht seine 33 Jahre alte Ehefrau Helga.
Das Hamburger Schwurgericht verurteilte gestern den Türken wegen Totschlags zu acht Jahren Zuchthaus. Das Gericht ließ die Anklage wegen Mordes fallen, da Gürbay von der bereits zweimal geschiedenen Frau des öfteren in seiner Ehre als Türke und Mann gekränkt worden sei und die Tat in höchster Erregung begangen habe.
Ali und Helga vor 40 Jahren...wurden die nicht kürzlich schon in einem anderen Thread hier erwähnt? :shock:
23. Oktober 1979
Ein "Vorbild" für deutsche Polizei-Kommissare: Kojak
23.10.1979
Angesichts dieser Entwicklung ist die Diskussion neu entbrannt, wie kann die polizeiliche Arbeit im Ausländermilieu wirksamer gestaltet werden? Das Manko ist klar: Die Polizei weiß viel zu wenig über Mentalität, Denkweise und Lebensgewohnheiten der Ausländer. Die fehlenden Sprachkenntnisse erweisen sich als Handikap bei allen Ermittlungen.
Über die Methoden, mit denen die Polizei vorgehen soll, gehen die Meinungen in den Bundesländern auseinander. In Berlin will die Polizei mehrere Türken in Dienst stellen. Als bekannt wurde, daß der Jungtürke Nlcat Dogru (20) bereits die Polizeiuniform trägt, meldete nicht nur die "Gewerkschaft der Polizei" Bedenken an, auch in der Bevölkerung wurden zum Teil heftige Ressentiments laut.
Nordrhein-Westfalen hat sich jetzt für einen anderen Weg entschieden. In allen Polizeibehörden, in " deren Bezirk besonders viele Türken wohnen, soll ein dreistufiges "Türken-Programm" anlaufen. Zunächst sollen jeweils 15 Beamten in Spezialkursen über Religion, Mentalität und Bräuche der Türken informiert werden. Auch Vorlesungen über die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse in der Türkei stehen auf dem Programm.
Von diesen Beamten sollen etwa zehn in Intensivkursen Türkisch lernen, und zwar so viel, daß sie ohne Dolmetscher auskommen können.
Wenigstens zwei oder drei Beamte sollen zu mehrmonatiger" Studienaufenthalten in die Türkei geschickt werden, damit sie sich perfekt in Sprache und Denkweise der Türken einarbeiten können. Anfang Oktober waren 40 Kölner Beamte für eine Woche zu Gast in den Familien türkischer Kollegen In Istanbul.
In Nordrheln-Westfalen ist man wie in den meisten anderen Bundesländern der Ansicht, daß sich deutsche Polizisten schneller zu "Türkei-Spezialisten" ausbilden ' lassen als Türken zu deutschen Polizisten. Mittelfristig jedoch will man auf diese Möglichkeit ebenfalls nicht verzichten.
Der Kölner Polizeipräsident Hosse ist sicher: "So wie Fernsehpolizist Kojak einen griechischen Assistenten Stavros hatte, werden in einigen Jahren auch andere Kommissare Kollegen haben, die auf den Vornamen wie All oder Aristoteles hören."
Warum sioh die Bemühungen jetzt vor allem auf den türkischen Bereich konzentrieren, erläutert Hosse so: "Mit Italienern, Spaniern, Portugiesen oder Griechen gibt es bei der Fahndung kaum Probleme. Denn da haben wir eine ganze Reihe von Beamten, die diese Sprachen sprechen. Einige Beamte sind mit griechischen Frauen verheiratet und sprechen Griechisch perfekt. Italienisch, Spanisch und Portugiesisch haben andere Beamte gelernt, weil sie sich gern im Urlaub in der Landessprache unterhalten wollen. Nur für Türkisch interessierte sich bislang niemand."
Ohne Worte...ich kann manchmal selber gar nicht glauben, dass ich mit so einem Weltbild aufgewachsen bin. :icon_eyecrazy:
23. Oktober 1999
Hamster scheintot
23.10.1999
dpa - Ein scheintoter Hamster hat sich aus seinem Sarg 60 Zentimeter tief unter der Erde befreit und wieder nach oben gegraben. "Hammy", das Haustier von Jennifer Wilde (8 Jahre) aus Manchester, war in einem Karton im Garten bestattet worden, nachdem es kein Lebenszeichen mehr von sich gab. Doch einen Tag nach der Beerdigung war "Hammy" wieder da. Jennifer: "Ich bin ja so glücklich." Der Hamster war bei einem Kälteeinbruch in den Winterschlaf gefallen.
Upps...:-?