„Ich heiße Ali, wie heißt Ihr?“

Asyali

Well-Known Member
Ein Briefaustausch bringt Sechstklässler aus Kreuzberg und Schüler in einem anatolischen Dorf zusammen

„Türkei, Mardin. Wir haben Euch lieb“, hat Chamsse mit schöner Schrift auf einen Bogen geschrieben. Die Pünktchen über dem i und dem ü hat die 12-jährige Schülerin durch winzige türkische Halbmonde ersetzt.

Chamsse geht in die Klasse 6c der Galilei-Grundschule in der Friedrichstraße in Kreuzberg. Zusammen mit einer Handvoll liebevoll gestalteter Briefe ihrer 22 Klassenkameraden geht Chamsses Blatt nun auf weiten Weg in den Osten der Türkei, in das winzige Dorf Hisaralti in der Region Mardin.

Das Dorf besteht aus 75 Häusern und liegt nahe der syrischen Grenze. Seine Bewohner leben von der Landwirtschaft, auch wenn die Landschaft hier karg ist. Einen Laden gibt es im Dorf nicht. Neben der Moschee ist die kleine Schule das einzige öffentliche Gebäude. Und dort werden die Briefe aus Berlin sehnsuchtsvoll erwartet. „Viele meiner Schüler kennen noch nicht einmal die naheliegende Kleinstadt“, sagt Dorflehrer Davut. „Sie konnten es gar nicht fassen, dass ihnen Schüler aus Deutschland Briefe schicken und schreiben ‚Wir freuen uns, Euch kennenzulernen''. Das war, als hätte jemand gesagt: ‚Wir haben Euch nicht vergessen''. Das gibt Selbstvertrauen.“
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lillebi

New Member
AW: „Ich heiße Ali, wie heißt Ihr?“

Das ist genial! :-D Am liebsten möchte ich den Artikel sofort den Klassenlehrern meiner Tochter vor die Nase halten, denn in der Klasse ist gut die Hälfte der Schüler türkischstämmig und das ist der Trend an dieser Schule.

Auch die anderen vertretenen Nationen - China, Kosovo, Somalia, Deutschland - würden davon profitieren. Nichts ist für Kinder greifbarer als andere Kinder im gleichen Alter.

In der Grundschule gab es schon einen Austausch mit Frankreich, wir schreiben Briefe mit unserem Patenkind in Bolivien, doch warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?

Besonders schön finde ich den Aspekt, dass die türkischen Kinder mit ihrer Herkunft mal positiv im Mittelpunkt stehen, denn das ist ja leider nicht so oft der Fall. Ich werde eine Klassenfreundschaft mit einer Schulklasse in unserer türkischen Partnerstadt anregen, das macht das andere Land so greifbar. Und vielleicht können sie sich ja mal besuchen, wenn sie etwas älter sind ...

Bis dahin feiern wir übermorgen den 10 Geburtstag meiner Tochter mit Kindern aus der Türkei, dem Kosovo, Saudi Arabien und ich glaube, auch aus Deutschland ... :wink:

lg
lillebi
 

Lari77

Active Member
AW: „Ich heiße Ali, wie heißt Ihr?“

Wunderschön so einen austausch sollte es mehr geben. Toller Bericht ich mußte den Bericht verschlingen so selten hört man so eine positiven und unschuldigen austausch und Kinder sind so wunderbar dafür sie sehen es alles ohne Vorbehalte wircklich sehr schön...

Ich hätte sehr gerne auch so einen Brief bekommen es ist für mich als Erwachsener so richtig erfrischend das zu lessen.

LG Lari
 
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