AW: Empfehlung: "Und jetzt... Django Asül"
Heute wurde der Maibockanstich 2011 im BR wiederholt.
http://www.br-online.de/bayerisches...ibockanstich-django-asuel-ID1268669264911.xml
Ein bisschen Bayrisch muss man schon verstehen, einige Anspielungen hab ich gar nicht mitbekommen, obwohl der Saal applaudierte.
Ein paar Sprüche hat der BR in dem Artikel wohl ins Deutsche übertragen.
Bei der bayrischen Politprominenz scheint man ihn zu mögen.
Nichts bitterböses, obwohl einigen der anwesenden Betroffenen schon das Lachen irgendwie erstarrt.
Als eine starke Aussage finde ich diesen Spruch:
"
Deutschland blickt auf Bayern als Hort der Gemütlichkeit und der Sicherheit. Denn ganz Deutschland sieht sie am Horizont kommen, die apokalyptischen Reiter, die das Land in Grund und Boden reiten wollen. Vorn dran ein Pony namens Angela, das geritten wird von Wankelmut und Atomphantasie. Dahinter ein Muhli namens Guido, geritten von spätrheinischer Dekadenz und Selbstüberschätzung. Damit nicht genug. Es folgen zwei lahme Ackergäule namens Sigmar und Andrea, geritten von fataler Bedeutungslosigkeit und geplagt von chronischer Sarrazinitis. "
Gut fınde ich, dass die Prominenz, um die es hier geht, Zitat aus dem Link:
......das bayerische Kabinett - fast vollständig
sich diese schonungslose Konfrontierung mit der eigenen Person unmittelbar angehört und angesehen habe.
Denn die Umschreibung der Merkmale der Politiker zeigt die Schwäche dessen. Schwächen, die von der eigenen Person nicht bemerkt werden, dass ich fürchte, selbst die, die den vermeintlichen Mut zur der Gegenüberstellung gefunden zu haben glauben, aus ihrer Dummheit dort sind.
Aber wer die eigenen Selbstüberschätzung nicht erkennt und noch schlimmer sie nicht bekämpft, wird auch die eigene Dummheit nicht identifizieren und dementsprechend bekämpfen können.
Wir, die nicht unmittelbar Betroffenen, sind die einzigen Zuschauer dieser Vorführung, über die sich dort Befindenden hinaus. Sie sind zum Teil der Show geworden, in dem sie als Zuschauer schmunzeln und auch aufrichtig klatschen, sie können einfach nicht umhin, denn das Signal, mit welchem der Künstler die Dummheit der Angesprochenen ausstrahlt, kommt an!
Hier unterscheiden sich deutschen und türkischen Politiker voneinander, oder sollte ich sagen, die türkischen Künstler.
Hier haben wir weder Künstler des Formats Bodo Bach, noch Volker Pispers oder eben Django Asül, geschweige des Urban Priol's.
Die beliebtesten Standup-Künstler des Landes, wie Ata Demirer oder Cem Yılmaz liebste Beschäftigung ist die das rupfen der Mitbürger.
Oder aber, was sie als die Grenze der Kritik betrachten, die Nachahmung der aktuell wirkenden Politiker.
Und alle lachen, wie ihnen ihre Macken in Zeitraffer präsentiert werden.
Man muss diesen Künstlern zugestehen, dass sie mit der verlangsamten Reflexion sowohl der Bürger als auch der Politiker, mal schonend als Ahnungslosigkeit und mal grober als Blödheit verkleidet, gut vermitteln können.
Genauso gut, wie Django Asül die Gründe für die Ahnungslosigkeit oder der Blödheit wiedergibt.
Denn im Grunde unterscheiden sich die Politiker der beiden Länder nicht, mit dem einem Unterschied, dass die Politiker in Deutschland einen Spiegel der vorgehalten bekommen....
Eher dürfen!?
Aber sie machen es nicht, unsere so beliebt und mittlerweile reich gewordenen Künstler.
Das wird aber ein langes Statements...:tongue:
abeer, K+Künstler wie Bodo Bach oder ähnlichen Schlags sind für mich die Alarmglocken des politisch sozialen Umfeldes.
Ein Alarm der mit nur zum Schein das Lachen abzielt , und vermutlich ebenso scheinbar, sind auch manche Politiker unter Django Asüls Besuchern getroffen.
Oder aber, manch ein Politiker wird die treffliche Diagnose seiner Person ersnt nehmen und anfangen seine Schwächen zu bekämpfen.
Man stelle sich einen Guido Westerwelle ohne diesen blechernen Blick vor.
Nicht?
Ich kann mir vorstellen, das Guido einst, wenn er in Bonner Altstadt aus seiner Rechtsanwaltskanzlei, dessen lila Anstrich der Außenfassade, das Bauwerk aus den Anfängen des letzten Jahrhunderts aus der Reihe der gleichen Bauten aus derselben Epoche heiter erscheinen lässt, als das man behaupten könnte das architektonisch wahre Gesicht dieser Epoche würde damit verzerrt.
Also aus so einer erheiterten Quelle ausgetreten, wird er die mit Bäumen gezierte enge, gepflasterte Einbahnstraße entlang gelaufen sein. Den Blick kurz gen Himmel gehoben und sich im Himmelspiegel gesehen, die darin innewohnende Unendlichkeit in seinen Augen wiedererkannt haben.
Und womöglich wäre ihm in diesem Moment die Idee gekommen an die Sonne zu reisen, sprich ein Urlaub in Spanien.
Sein unendlicher Blick wäre mit der Vorfreude auf die Reise und Heiterkeit befallen, mehr aber auch nicht, kein später erworbener blecherner leerer Blick.
Meint ihr, ob Guido es für wert hält, die Selbstüberschätzung zu bekämpfen ?
