Feuerwerk

Danielle

New Member
Das Gedicht habe ich damals für den Leiter unseres Pyrotechnikvereins geschrieben....zum Geburtstag und über mein erstes Großes Feuerwerk !

Feuerwerk

Wohlige Schauer durchfluten unsere Körper, die Aufregung hat uns erfasst.
Den Blick gen Himmel gerichtet, wird das Warten unerträglich.
Kaum hörbar nimmt man ein Zischen wahr, ganz leise leuchten winzige Flämmchen auf. Die Sekunden verrinnen, doch dehnen sie sich zur Ewigkeit.
Jemand spielt Klavier, ganz weit, ganz sacht berührt die Melodie die Sinne.
Lauschend die Augen geschlossen, weht der Geist hinfort.

Ein Donnerschlag zerreißt die Stille, so laut, dass das Herz fast stehen bleibt, werden die Dämme der Erwartung gebrochen. Ein Lichtschweif schießt in die Höhe, getrieben von unsichtbarer Kraft. Höher und Höher, doch wird er auch langsam kürzer als ein Atemzug erschallt er ein platzendes Geräusch.
Aus dem Innern des Gebildes erstrahlt ein Feuerball, in kobaltblauen Funken entsteht ein Ring aus tausend Lichtern.

Er dehnt sich, möchte wachsen ohne Ruh. Doch schafft es die Nacht nicht, ihn zu halten, gibt ihn frei, der Erde preis.
Leuchtend schimmernde Perlen schweben wie Schneeflocken der Erde entgegen verglühen, vergehen.

Und wieder wird die Erde erschüttert, der Himmel von einer Feuersbrunst gekrönt. Ein Meer aus purpurroten Lichtern purzelt hinab und überschwemmt die Sinne.

Weitere Kugeln streben zum Himmel, die Musik dringt wieder an unser Ohr, faszinierend nah. Die Blicke verhangen überrascht uns ein Regen aus purem Gold. Der Himmel schimmert, als hätte er gerade das Licht selbst zur Welt gebracht. Wohin das Auge blickt, fließen goldene Stränge, an deren Ende sich wieder kleine Lichterpalmen ergießen, die uns mit einen herrlich knisterndenn Geräusch eine Gänsehaut erzeugen.

Sie streben auseinander und verglühen sanft. So ist das ganze Bild was man uns bietet, ein Meer aus schillernd, strahlenden Sternen, in dem wir schweben und ertrinken, die Musik wird wieder hörbar, kleine Flammen huschen durch das Dunkel, die Erde flackert kurz auf.

Von oben fällt ein Wasserfall herab, dessen lodernde Tropfen zu Boden fließen. Vor tiefschwarzem Hintergrund öffnet sich ein Gebilde mit einem zarten Knall. Ein Flammenmeer erhellt die Seele und aus einem riesigen Blütenkelch ergießt sich ein Sternenregen wie ein reifer Nektar in die Welt.

Das Lichtermeer verebbt, wird langsam blasser, doch voller Inbrunst bäumt sich das leben noch mal in ihm auf, um schließlich bitterlich erschöpft und ausgebrannt die letzten Funkentränen über die Schönheit der Welt zu weinen. Nun wird es dunkel um uns. Doch in unseren Gedanken lodert noch die Leidenschaft des Feuers.

Danielle 22.08.2002
 
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