Hürriyet-Chefredakteur "tritt zurück"

[kemalpasa]

Zeitung weist Spekulationen über Schritt wegen Regierungsdruck zurück

Istanbul - Der Chefredakteur der türkischen Zeitung "Hürriyet", Enis Berberoglu, ist vor der Präsidentschaftswahl am Sonntag zurückgetreten. Vorausgegangen war scharfe Kritik von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan - der haushohe Favorit der Wahl - am Dogan-Verlag, dem das Blatt gehört. Die Zeitung wies Spekulationen zurück, Berberoglu habe wegen Drucks der Regierung am Freitag seinen Posten geräumt.

Vielmehr habe er sich aus eigenem Antrieb dazu entschieden und den Schritt noch vor der Abstimmung angekündigt, "damit dem keine politische Bedeutung beigemessen wird". Eine Stellungnahme von Berberoglu selbst gab es zunächst nicht.

Erdogans Angriffe auf den Dogan-Verlag

Erdogan hat den Dogan-Verlag wiederholt angegriffen. Bei einer Wahlveranstaltung am Donnerstag warf er der Mediengruppe vor, über einen ihrer Fernsehsender Islam-feindliche Kommentare verbreitet zu haben. Zudem ergreife sie in ihrer Berichterstattung über den Konflikt im Gazastreifen Partei für Israel. Kritiker werfen Erdogan vor, als Regierungschef die Meinungs- und Pressefreiheit eingeschränkt zu haben. Er weist dies zurück. (APA, 09.08.2014)

http://derstandard.at/2000004175863...-unmittelbar-vorPraesidentschaftswahl-zurueck

Schöne Sache. Zur Erinnerung die "Dogan"-Medien (Hürriyet, Radikal, CNNTürk, ..) sind die einzigen "mainstream" Medien, die nicht pro-AKP gerichtet sind. "Milliyet" musste an die regierungsnahe Demirören-Holding verkauft werden, nach dem man zuvor entsprechend Druck geübt hatte.

Wie Erdogan den Dogan-Verlag attackiert, so auch seine unzähligen AKP-Trolle im Internet, die in div. deutschsprachigen Foren ihre Hetze gegen Hürriyet und Dogan ablassen, gerne auch mit gewaltverherrlichenden Äußerungen oder auch irgendwelche deutsche Journalisten beschimpfen als würden sie für den "Hürriyet" schreiben.