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23:55 Uhr 3Sat
Die Geschichte der Dienerin
(The Handmaid's Tale)
Spielfilm, BRD/USA 1989
Länge: 102 Minuten
In Gilead herrschen ein autoritäres Regime und religiöser Fanatismus. Da nur noch wenige Frauen gebären können, wird die junge Kate einer Familie als "Dienerin" zur Fortpflanzung zugeteilt. - Volker Schlöndorffs Verfilmung des futuristischen Bestsellers von Margret Atwood, mit Natasha Richardson, Robert Duvall und Faye Dunaway.
Die junge Bibliothekarin Kate wird mit Mann und Kind von Grenzposten gestellt, als die drei versuchen, aus dem diktatorisch regierten Gilead zu entkommen. Die Grenzwächter erschießen ihren Mann, Kate wird abgeführt, ihre kleine Tochter verschwindet. Gilead wird nach den Gesetzen des Alten Testaments regiert: Wer nicht gehorcht, wird in die giftmüllverseuchten Kolonien deportiert oder öffentlich hingerichtet. Die meisten Frauen sind nicht gebärfähig. Kates Fruchtbarkeitstest ist jedoch positiv, und so wird sie dem Kommandanten Fred und dessen Frau Serena als "Dienerin" zugewiesen, um fürsie ein Kind zu gebären. Die erniedrigenden Beischlafzeremonien bleiben erfolglos. Da ihr Mann offenbar zeugungsunfähig ist, lässt Serena die "Dienerin" heimlich mit dem jungen Chauffeur Nick schlafen, der sie schwängern soll. Sie ahnt nicht, dass Fred ebenso heimlich Kate zu seiner Mätresse macht und ihr zeigt, wie es die Herrschenden in Gilead hinter den Fassaden des strengen Puritanertum treiben.
Volker Schlöndorffs apokalyptisches Bild einer ultrareaktionär-klerikalen Gesellschaft ist beklemmend und mit kühler Farbdramaturgie technisch perfekt inszeniert. Uniforme Kleidung - die "Dienerinnen" tragen rote Gewänder, die Ehefrauen blaue, die Wärterinnen in den Zwangslagern braune- bekunden eine strenge Hierarchie. Dennoch ist der Staatsterror nicht allmächtig. Es gibt Widerstandsgruppen, und auch Kates gelungene Flucht am Ende des Films ist ein Hoffnungssignal.