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Der als "Internet-Mörder" bekanntgewordene Hilfsarbeiter aus Hamburg hat vor dem Essener Schwurgericht ein Teilgeständnis abgelegt. Der 27-Jährige gab zu, am 17. Juni 2008 eine 39-jährige Frau in westfälischen Marl erstochen zu haben. Nach eigenen Angaben habe ihn die Frau um Geld erpressen und zu Unrecht der Vergewaltigung bezichtigen wollen. Da sei er ausgerastet. Die Tötung einer weiteren Internet-Bekannten in Stade am 5. Juni 2008 sei dagegen ein Unglücksfall gewesen. Er habe der 26- jährigen Frau aus Berlin im Streit lediglich einmal an den Hals gefasst. Kurz darauf sei sie leblos zusammengesunken.
Die Staatsanwaltschaft geht dagegen in beiden Fällen von heimtückischem Mord aus. Laut Anklage hat der 27-Jährige sein Opfer in Marl völlig überraschend von hinten angegriffen und der Frau zwölf Stiche in den Rücken und 14 Stiche in den Brustbereich versetzt. Ein Großteil sei allerdings postmortal erfolgt. Todesursache sei Verbluten nach innen gewesen. Das Opfer in Stade sei ebenfalls mit einem spitzen Gegenstand erstochen worden. Auch hier sei der Angeklagte von hinten an die 26-Jährige herangetreten und habe ihr einen Stich in den Hals versetzt. Die genaue Todesursache konnte in ihrem Fall allerdings nicht mehr festgestellt werden, da die Leiche erst am 19. Juni aufgefunden wurde. Zu diesem Zeitpunkt war die Verwesung bereits weit fortgeschritten.
In der von seinem Verteidiger verlesenen Erklärung gibt der Angeklagte zu, zu beiden Frauen über das Internet Kontakt aufgenommen zu haben. Er habe sich bereits seit mehreren Jahren täglich in sogenannten Chat-Rooms bewegt und dabei mindestens 300 Kontakte geknüpft. Bis zu 150 Frauen habe er anschließend auch persönlich getroffen. Hintergrund seien jeweils sexuelle Motive gewesen. Wörtlich heißt es in der Erklärung: "Mir ist es äußerst wichtig, zu betonen, dass alle diese Frauen nach unseren jeweiligen Treffen noch am leben waren."
Die 39-Jährige aus Marl habe ihn jedoch zur Weißglut getrieben. Sie habe Geld von ihm gefordert und gedroht, ihn bei Nichtzahlung anzuzeigen und im Internet schlecht zu machen. Bei der Tat habe er sich an eine Szene aus seiner Kindheit erinnert, als sein Vater seine um Hilfe schreiende Mutter vergewaltigt habe. An die Einzelheiten des Messerangriffs könne er sich allerdings nicht mehr erinnern. Er wisse nur noch, dass er dabei die "Augen Jesu" gesehen habe, wie auch damals schon, bei der Tat seines Vaters. Sie hätten ihm auch befohlen, den Leichnam mit einem Schnitt zu versehen, der nachher wie ein Kreuz aussah.
Das Gericht hat für den Prozess zunächst noch 13 Verhandlungstage bis zum 2. April vorgesehen.
dpa
Aktualisiert am 14. Januar 2009 um 13:34
http://www.abendblatt.de/daten/2009/01/14/1009428.html
Die Staatsanwaltschaft geht dagegen in beiden Fällen von heimtückischem Mord aus. Laut Anklage hat der 27-Jährige sein Opfer in Marl völlig überraschend von hinten angegriffen und der Frau zwölf Stiche in den Rücken und 14 Stiche in den Brustbereich versetzt. Ein Großteil sei allerdings postmortal erfolgt. Todesursache sei Verbluten nach innen gewesen. Das Opfer in Stade sei ebenfalls mit einem spitzen Gegenstand erstochen worden. Auch hier sei der Angeklagte von hinten an die 26-Jährige herangetreten und habe ihr einen Stich in den Hals versetzt. Die genaue Todesursache konnte in ihrem Fall allerdings nicht mehr festgestellt werden, da die Leiche erst am 19. Juni aufgefunden wurde. Zu diesem Zeitpunkt war die Verwesung bereits weit fortgeschritten.
In der von seinem Verteidiger verlesenen Erklärung gibt der Angeklagte zu, zu beiden Frauen über das Internet Kontakt aufgenommen zu haben. Er habe sich bereits seit mehreren Jahren täglich in sogenannten Chat-Rooms bewegt und dabei mindestens 300 Kontakte geknüpft. Bis zu 150 Frauen habe er anschließend auch persönlich getroffen. Hintergrund seien jeweils sexuelle Motive gewesen. Wörtlich heißt es in der Erklärung: "Mir ist es äußerst wichtig, zu betonen, dass alle diese Frauen nach unseren jeweiligen Treffen noch am leben waren."
Die 39-Jährige aus Marl habe ihn jedoch zur Weißglut getrieben. Sie habe Geld von ihm gefordert und gedroht, ihn bei Nichtzahlung anzuzeigen und im Internet schlecht zu machen. Bei der Tat habe er sich an eine Szene aus seiner Kindheit erinnert, als sein Vater seine um Hilfe schreiende Mutter vergewaltigt habe. An die Einzelheiten des Messerangriffs könne er sich allerdings nicht mehr erinnern. Er wisse nur noch, dass er dabei die "Augen Jesu" gesehen habe, wie auch damals schon, bei der Tat seines Vaters. Sie hätten ihm auch befohlen, den Leichnam mit einem Schnitt zu versehen, der nachher wie ein Kreuz aussah.
Das Gericht hat für den Prozess zunächst noch 13 Verhandlungstage bis zum 2. April vorgesehen.
dpa
Aktualisiert am 14. Januar 2009 um 13:34
http://www.abendblatt.de/daten/2009/01/14/1009428.html