Kindererziehung bei Multi-Kulti Familien

[guppy]

Alsoooo...
Ich möchte gerne wissen, wie hier die deutsch-türkischen Familien ihre kinder erziehen bzw. nach welchem Glauben.

Als kind einer muslimischen familie, wird gewünscht, dass die Enkelkinder ebenfalls muslimisch erzogen werden oder anders gesagt, dem Islam näher gebracht werden.

Der deutsche mann (Heide), muss als Vorraussetzung, dass überhaupt eine Eheschließung zustande kommt, den glauben der Frau annehmen, möchte aber, dass die kinder sich später selbst entscheiden, an was de glauben wollen.
Eigentlich keine schlechte idee, aber ich denke die kinder müssen schon von klein an den Glauben näher gebracht werden, oder habe ich einen Denkfehler?
Ich bestehe nicht darauf, dass sie streng muslimisch groß werden, ganz im gegenteil: sie sollen sowohl vom Islam, als auch vom Christentum was lernen..

Nun kommen die türkischen eltern ins spiel..wie bringt ihr alles unter eine Decke?
Worauf legt ihr wert und wie sieht es bei euren Familien/Kindern aus?

 

[kalbikirilan]

Hi,

tschja, jeder wird natürlich seine Interessen versuchen durchzusetzten.
Du hast es schon richtig erkannt, von klein aus näherbringen.

Ein Deutscher Vater wird natürlich versuchen seinen kleinen ans Christentum näher zu bringen und ein Moslem natürlich dem Islam.

Keine leichte Aufgabe.

 

[Skeptiker]

Wieso sollte dem Kind irgendeine Religion "nähergebracht" werden?

 

[Gizelle]

Grundsätzlich sollen das die Eltern entscheiden und nicht die Großeltern. Und ich denke, je nach Schule, wird auch beides unterrichtet so dass das Kind sich später frei entscheiden kann.

 

[Sabine]

Der türkische Papa bringt ihr hier gar nix bei. Deutsche Mama hat ihr eine Kinderbibel zu Weihnachten geschenkt, die wir jetzt schon das zweite mal lesen.

Die große Cousine nimmt sie öfter mit zum Kindergottesdienst.

Ich habe ihr aus dem Internet aber auch schon den Koran speziell für Kinder ausgedruckt, aber damit haben wir noch nicht angefangen.

Manchmal sagt Püppi sie möchte eine andere Haarfarbe. Dann sage ich, dass darfst du erst wenn du konfirmiert bist :0)
Papa guckt dann immer ganz sparsam, und der Zwerg meint, konfirmiert werden will sie nicht. Darauf freut sich dann wieder der Papa.

Das letzte Wort ist hier noch lange nicht gesprochen. Mal sehen, wie es wird, wenn sie im Sommer in die Schule kommt. Da haben wir für den Religionsunterricht angegeben: Mama evangelisch, Papa Moslem, Kind noch nichts :0)

 

[Almancali]

Ein Deutscher Vater wird natürlich versuchen seinen kleinen ans Christentum näher zu bringen und ein Moslem natürlich dem Islam.

Allgemein gesprochen. Man sollte das Kind näher zur Schule bringen, damits auch den Eingang findet. Für mich wäre eine gute schulische Ausbildung wesentlich wichtiger, als die religiöse Prägung.

Ich kenne zahlreiche Fälle im Bekanntenkreis meiner Eltern, wo das Kind primär von den Großeltern (in der BRD lebend) aufgezogen werden und wörtliches Zitat "Unserääää Änkäl perfekt sprechen türkisch ... Deutsch geht so ... Deutsche scheisse egeale!". Im Kindergarten -> Fail! In der Schule -> Fail! Es gibt auch Familien, die schicken ihr Kind erstmal für paar Jahre in die Türkei, damit sie bei den Großeltern und der türkischen Kultur leben. Nach zwei Jahren sind sie wieder hier -> Fail!

 

[Sabine]

Ich habe ihr aus dem Internet aber auch schon den Koran speziell für Kinder ausgedruckt, aber damit haben wir noch nicht angefangen.
...

Habe gerade nochmal geguckt, das ist nicht der Koran für Kinder, sondern der Islam für Kinder. Den Link hatte ich mal von jemandem hier aus dem Forum.

 

[Yaso2.0]

Wieso sollte dem Kind irgendeine Religion "nähergebracht" werden?

Wieso nicht?

Es gibt Leute, für die Religion eine Bedeutung hat und halt gibt. So wie es auch leute gibt, die nichts davon halten.

Du bringst deinem Kind das nicht näher, ich bringe es meinem Kind näher, weil es mir wichtig ist, dass mein Kind weiss, welcher Religion wir angehören und was diese bedeutet!

Ob das Kind sich später der Religion weiter verbunden fühlt oder nicht, wird man sowieso nicht beeinflussen können.

 

[Leo_69]

Ein Deutscher Vater wird natürlich versuchen seinen kleinen ans Christentum näher zu bringen

Nein das sehe ich nicht so. Nicht unbedingt.

 

[Sithnoppe]

Meine Frau ist Muslima, ich bin katholischer Heide, aber eigentlich Atheist.
Der Kurze ist ...... gar nix.
Religion interessiert ihn überhaupt nicht und uns ist es wichtiger, dass er nach ethisch-moralisch tragbaren Prinzipien groß wird.
wenn er was wissen will, erklären wir es ihm.... fertig.
Die türkischen Verwandten verstehen das zwar nicht, ist aber ihr Problem. Aus der Erziehung haben sie sich mal absolut raus zu halten!!!!