AW: "Klicken wir uns das Gehirn weg?"
Ich find die ganze Diskussion irgendwie merkwürdig. Erst kann es der Welt nicht schnell genug gehen, dass wir alle ans Netz kommen, uns der Globalisierung hingeben und unsere Kinder auf internationales Leben und Karriere einschwören.... und jetzt auf einmal soll schon das Internet an sich schlecht sein??
Natürlich lernt man nichts aus Egoshooter-Spielen, aber das hat ja auch nichts mit Internet zu tun. Wir haben auch in den 80er Jahren mit Atari und in den 90ern mit Gameboy gespielt, ohne dass sich jemand Gedanken darüber gemacht hat, ob man danach süchtig wird oder vielleicht doch etwas lernt. Und dazu war ja gar kein Internetanschluss möglich! Habe meinen Schulabschluss (trotzdem) geschafft und würde mich jetzt nicht gerade als dumm einschätzen.
Ich denke das Stichwort ist "Medienkompetenz": Die neuen Möglichkeiten bringen neue Probleme. Man kann Kinder nicht einfach an den Laptop setzen und das als Selbstläufer betrachten. Man muss sie auf Gefahren hinweisen und auch darauf, dass nicht alles, was dort steht "echt" oder gut recherchiert ist. Sondern dass es oft um Geld(macherei) geht, oder eben um einseitige Meinungsmache, Panikmache, Verschwörungstheorien usw. mit einem oft fragwürdigen Wahrheitsgehalt. Aber man kann auch, statt nur zu warnen, auf die Möglichkeit hinweisen, mit der ganzen Welt in Austausch zu treten und Wissenschaft voranzutreiben, weil man eben nicht mehr Tage oder Wochen braucht, um Informationen zu transportieren.
Das Internet ist das, was wir daraus machen - und für unsere Kinder das, was wir ihnen zeigen (oder erlauben sich anzusehen). Wenn die Eltern Medienkompetenz vorleben, wird das Kind auch nicht verblöden.