Kosovo-Krise

Asyali

Well-Known Member
Altbekanntes einmal anders
Mit der neuen Krise im Kosovo ist es plötzlich wieder da, das Gespenst des Balkankrieges: Gewaltsame Konflikte, die aus nichtigen Anlässen aufflammen, Gesetze, die systematisch missachtet, Souveränitäten, die nicht anerkannt werden. Und doch ist es dieses Mal anders.

Der Konflikt eskaliert

Und doch ist es dieses Mal anders. Als am Mittwoch ein Kontrollposten an der von Belgrad nicht anerkannten serbisch-kosovarischen Grenze in Flammen aufging, sprach Tadic von einer Provokation von „serbischen und albanischen Extremisten im Kosovo“, die Serbien den Weg in die EU versperren wollten. Serbien habe großes Interesse daran, zu klären, wer den Auftrag dazu gegeben habe, sagte Tadic. Er nannte „kriminelle Strukturen“, die den wegen Rauschgift- und Waffenhandels ermittelnden internationalen Institutionen wohl bekannt seien. Nicht von der serbischen Seite der „Verwaltungsgrenze“ sei die Provokation ausgegangen, sondern von der kosovarischen.

Der Konflikt eskaliert, seit das Kosovo vor zwei Wochen plötzlich ein Embargo gegen serbische Produkte verhängte – angeblich als Antwort auf das bereits vor drei Jahren verhängte serbische Embargo für kosovarische Waren, tatsächlich aber als Druckmittel, um die Anerkennung der Unabhängigkeit des Kosovos durch Belgrad zu erzwingen. Der mühsam in Gang gebrachte Dialog zwischen Belgrad und Prishtina war damit beendet. Am 26. Juli besetzte eine Sondereinheit der kosovarischen Polizei gegen den Widerstand der Kosovo-Serben zwei bisher von der EU-Mission kontrollierte Grenzposten, um die Einhaltung des Importverbotes durchzusetzen, wobei ein Polizeibeamter erschossen wurde. Serbische Nationalisten verlangen den Abzug der Polizei und blockierten die Transitrouten, um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen. Am Sonntag wurden die Barrikaden immer noch von Hunderten Demonstranten bewacht.

http://www.faz.net/artikel/C31325/kosovo-krise-altbekanntes-einmal-anders-30476970.html
 
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