P
pauline09
Guest
Klar, gibt's. Schau Dir mal Boote von Nauticat, Sirius oder Hallberg-Rassy an. Die dürften Deinen Ansprüchen an hochwertiger Ausstattung und Wohnqualität am ehesten entgegenkommen, auch wenn sie auf dem Gebrauchtmarkt - vor allem Hallberg Rassy - je nach Erhaltungszustand Preise erzielen, für die Du schon Yachten von anderen Herstellern neu ab Werft bekommen kannst. Heißt nicht unbedingt, dass die schlechter wären, aber die oben Genannten sind schon gut bzw wären meine Favoriten für so ein Vorhaben.
Ganz andere Variante wäre ein Katamaran, aber abgesehen vom völlig anderen und m.E. kaum vorhandenen Segelfeeling hast du da das gleiche Thema an den Hacken wie bei großen Einrümpfern: erheblich höhere Hafengebühren.
Weswegen Du überlegen solltest, ob es wirklich 48 Fuß sein müssen, wenn Du hauptsächlich zu zweit oder einhand unterwegs wärst. Liege- und/oder Ankergebühren werden nach LüA oder auch einem Mix aus Länge und Breite über alles berechnet, das nur als Anhaltspunkt für laufende Kosten, sofern Du keinen festen Liegeplatz hättest, in dessen Radius Du Dich bewegen würdest.
Dazu kommt ein praktischer Aspekt: je länger das Boot, desto unhandlicher. Um Segel und Schoten als Einhandsegler oder mit kleiner Crew von achtern oder mittschiffs aus zu bedienen, würdest Du auf einem großen Boot vorzugsweise Elektrowinschen brauchen oder ggf. nachrüsten wollen. Also schau Dich tunlichst nach einem um, das E-Winschen schon mitbringt (es sollte also nicht zu alt sein). Oder nimm junge, kräftige Hüpfer mit an Bord, denen es nix ausmacht, bei jeder Wende und auch beim Aufkreuzen gegen den Wind dem Muskelkater zuliebe unermüdlich zu kurbeln. ; )
Was das Baumaterial betrifft: von Osmose hast Du sicher schon mal gelesen. Aber dank Epoxy ist das inzwischen eigentlich kein Thema mehr (oder sollte keines sein), GfK geht in Ordnung. Es sei denn, Du hättest vor, hauptsächlich in Gegenden mit viel Tidenhub unterwegs zu sein. Dann würde ich - Korrosion hin oder her - am ehesten Stahl nehmen, weil extrem robust. Mit vernünftigem Anstrich ist Rost nicht das Ding, und Stahl hätte den Vorteil, dass nix Wesentliches passieren kann, wenn das Boot zwischendrin mal trocken fällt, d.h., auf Grund liegt.
Du wirst auch schnell merken, dass man das Allermeiste eh immer gut wegstauen muss, zumal bei Wind, Welle und Wenden lose Teile unter Deck durch die Gegend kullern oder gar zu Bruch gehen (vom ständigen Sicherheitsrisiko wegen Stolperfallen ganz abgesehen). Du bräuchtest also auch ausreichend Stauraum für Deine Siebensachen. Schränke und geschlossene Schapps könnte man auch nachträglich für relativ kleines Geld einbauen (lassen). Aber das ist auch noch ein Punkt, auf den ich achten würde. Und, natürlich!: nie ein Boot ohne ausgedehntere Probefahrt kaufen und am besten jemanden mitnehmen, der wirklich Ahnung hat. Zumal vier oder sechs Augen mehr sehen als zwei und Du als Einsteiger gar nicht alle Aspekte, auf die es ankommt, auf der Pfanne hättest. Aber das versteht sich wahrscheinlich von selbst.
Hier noch mal ein paar unsortierte Links, da kannst Du unter anderem auch gezielt nach türkischen Werften schauen (mit denen ich null Erfahrung habe).
http://www.handelsblatt.com/unterne...m-segelweltmeister-seite-all/3258048-all.html
http://www.profinautic.com/de/bootshersteller/bootsbau/
http://www.yachtfreak.com/
http://www.sailingeurope.com/de/startseite
http://boote-yachten.de/de/
Und wie gesagt: geh auf Bootsmessen, mach Kontakte, vernetze Dich kreuz und quer und wühle Dich einfach rein, wenn das wirklich eine Option für Dich wäre. Segler sind im allgemeinen ein hilfsbereites und nettes Völkchen, wenn man sich nicht grad völlig unbeleckt und trampelig anstellt und mit großer Bugwelle daherkommt. Kolay gelsin! ;- )
