Millimeter - Manni

  • Ersteller des Themas Mein_Ingomann
  • Erstellungsdatum
M

Mein_Ingomann

Guest
Kennt ihr das auch: Leute, die ihr zwar regelmässig seht, deren Namen ihr aber nicht kennt, weil ihr sie gar nicht kennenlernen möchtet und die deshalb nur "interne" Spitznamen haben? "Millimeter - Manni" ist so einer in unserem Dorf Universum: Er heisst wahrscheinlich auch nicht Manni oder Manfred -er sieht aber so aus. Manni hat eine leicht angegraute Herren - Wasserwelle auf dem Kopf, ist immer glatt rasiert und Anlass entsprechend gekleidet. Heute z.B. in einem blitzblanken Werkstatt Overall.

Mannis Garten grenzt an den Garten von Opa Willi, dem ich Heute ein bischen zur Hand gegangen bin, weil er zwar trotz zweier Schlaganfälle natürlich (!) noch alles selbst machen kann, aber immer dankbar ist, wenn er so unerfahrenen Leuten wie mir noch etwas beibringen kann. Während Opa Willi mir also erklärte, wie man den Rasen mäht, die Hecke schneidet u.s.w. und so fort, durfte ich Millimeter - Manni bei der Arbeit beobachten.


Gegen 10:00 Uhr traf ich bei Opa Willi ein und musste ihm erstmal ein Bier öffnen, weil das "halt nich' mehr so geht" mit der Feinmotorik. ( aber sonst kann er noch alles selbst machen! )
Während wir uns über die anstehenden Arbeiten unterhielten, kam nebenan Millimeter - Manni aus dem Haus. Was sag' ich: "Haus"?! Ein Bauspartraum aus Feinputz und halbhoher Klinkerverblendung. Die regelmässig abgekärchert wird.

Neben diesem Haus befindet sich eine Fertiggarage, in so scharfem Winkel, dass man sich im Vorbeigehen daran die Haare schneiden kann. Mannis Garten ist auch kein Garten im eigentlichen Sinne. Es ist eher ein botanisches Boot - Camp. Die Obstbäume stehen stramm und haben nicht mehr Äste als unbedingt nötig. Das Beerenobst hängt gekreuzigt am Spalier. Massiver Maschendraht zwingt die Triebe in waagerechten Wuchs. Mit Bindedraht und Rosenschere treibt Manni ihnen jeden Wildwuchs aus!

Zwischen Haus und Garage lagerten: 1 Haufen Sand, 1 Stapel Gehwegplatten (Geh weg! - Platten) sowie diverses Werkzeug.
Soweit das Setting. Opa Willi hatte das Bier auf und wir (also ich) begannen mit dem Rasenmähen.
 
M

Mein_Ingomann

Guest
AW: Millimeter - Manni

2ter Teil:

Zwischen den Mähstrecken, konnte ich immer mal wieder ein Auge auf Mannis Tätigkeit werfen. Zunächst wurde eine Strecke Rasen zwischen Haus und Garage von 5,6 cm auf ca. 3,4 cm gekürzt. Dann wurden in regelmässigen Abständen kleine Pflöcke ins Grün geklopft. An diesen Pflöcken wurde blaue Schnur befestigt. Auf diese Art wurden -innerhalb von ca. 2 Stunden- 10 gleichmässige Vierecke zwischen Haus und Garage festgelegt.

Mittlerweile lagen in Mannis Garten soviele Werkzeuge herum, dass man meinen konnte, es handelte sich um eine archäologische Grabung: Kellen und Schaufeln aller Art, Messinstrumente, Hammer, Schnüre etc.p.p.
Manni wollte also ca. 10 Waschbeton Gehwegplatten zwischen Haus und Garage verlegen -soviel war nun auch mir klar geworden.

Mittlerweile waren Opa Willi und ich beim Heckeschneiden angekommen. Wobei Opa Willi die Schubkarre hielt und mir sagte wie man eine Hecke zu schneiden hat!
Millimeter - Manni begann nun, die abgezirkelten Vierecke mit dem Spaten auszustechen. Nein: Die Grünfläche zu skalpieren, zu sezieren.
Es öffnete sich ein Fenster. Mannis Göttergattin drohte mit Mittagessen.
Ob sie nicht SIEHT, dass er zu tun hat?! Fenster zu. Millimeter - Manni macht weiter. Opa Willi und ich machen Pause.

Während wir Bier trinken und Stullen essen holt Manni noch mehr Werkzeug aus der Garage. Die ausgestochenen Vierecke werden mit Sand verfüllt. Dieser wird mit einem Spezial Sandklopfer verdichtet und mit der Wasserwaage in garantierte Symetrie zur Erdachse gebracht. Hier etwas Sand weggekratzt, dort etwas Sand nachgekrümelt. Nachdem ich mit Opa Willi noch eine Kippe geraucht habe liegt tatsächlich die erste von 10 Platten.

Die nächsten 2 Stunden "zeigt" mir Opa Willi, wie ich die Gartenbeete von Unkraut befreie, die Rosen schneide, die Erbsen und Bohnen richtig aufstelle und noch vielles mehr bis wir gegen 16:30 Uhr fertig sind. Der Garten von Opa Willi sieht wieder aus wie er nur aussehen kann, wenn er es nicht besser gemacht hätte und wir trinken noch ein Bier.

In Mannis Garten sind inzwischen alle 10 (!) Betonplatten im Grün versenkt und mit rot-weissem Flatterband eingefasst. Das Sortiment an Werkzeugen ist weitgehend verschwunden. Jetzt kommen Mannis Tochter und Enkeltochter. Die Kleine springt aus dem Auto, begrüsst ihren Opa, sieht die frisch verlegten Platten und tut herzinfarktförderndes:
Mit einem fröhlichen "Toll, Opa!" hüpft die Kleine auf einem Bein zwischen dem rot-weissen Flatterband von Platte zu Platte bis zur Garage...

Millimeter - Manni läuft ungesund rot an und schreit. "Weg da! Die müssen sich erst setzen!"
Die Kleine, völlig unbeeindruckt:
"Aber Opaaa, die liegen doch schon?!"

Willi und ich sind fast vom Stuhl gefallen vor Lachen.
Manchmal ist das Landleben auch sehr heiter. :lol:
 
M

Mein_Ingomann

Guest
AW: Millimeter - Manni

Nicht direkt ein 3ter Teil, aber Manni spielt eine Nebenrolle, und vielleicht fasse ich das ganze irgendwann mal zusammen, als "Ingos Dorfidyllen Prosa" oder so. Egal.
Opa Willy kennt ihr nun ja schon. Heute war mal wieder Arbeitseinsatz bzw. Schulung in Opa Willys Garten denn ich arbeite und er sagt, wie es richtig gemacht wird. Heute "nur" Rasenmähen und Heckeschneiden, weil: Is' ja endlich mal schönes Wetter und dann muss das machen. Was sollte man bei schönem Wetter auch anderes zu tun haben?!

Wer jetzt denkt, dass man einfach mal so die Hecke schneidet und hinter dem Rasenmäher herläuft:Ha! Nei-hein, das ist eine Wissenschaft.
Endlich mal 30 Grad im Schatten und dann mäht man natürlich in der Mittagshitze, weil in den kühlen Morgen- und Abendstunden geht das nicht, dann ist das Gras wieder feucht und mäht sich schlechter. Man kann auch nicht erst die Hecke schneiden, weil man ja sonst dabei den Rasen runtertrampelt und der soll ja gemäht werden. Als ich bemerke, dass Rasenmähen eine der sinnlosesten Tätigkeiten überhaupt ist und frage, weshalb man ihn überhaupt mähen müsse, antwortet Opa Willy mit bestechender Logik: "Weil er wächst!"
Opa Willy ist also Beschneidungsbefürworter, zumindest was Rasen und Obstgehölze angeht.

Die Hitze dehnt ja alles aus. Beim letzten Mal schien mir der Garten von Opa Willy gar nicht so gross zu sein, heute hat er die Grösse Afrikas und ist mindestens doppelt so heiss. Nach einer Stunde fluche ich über meine dicken Arbeitshosen. Grosse Erfindungen und die Momente ihrer Entdeckung, heute: Der Eierkocher.
Immerhin bewahren sie mich vor den Brennnesseln und den stacheligen Zweigen der Hecke, während meine nackten Arme inzwischen aussehen, als hätte ich mich durch die Brombeeren gerobbt.
Mein Wasserverbrauch liegt bei ca 3 Litern auf 100 Meter. Schlechte Ökobilanz. Opa Willy bietet mir zwischendurch ein eiskaltes Bier an. Sadist. "Wenn ich jetzt Bier trinke fall' ich ins Koma."

Als ich ihm das 3te Pils öffne kann er über soviel Weicheiigkeit nur den Kopf schütteln. Was hat er in meinem Alter alles weggearbeitet und dabei immer Bier getrunken! Erzählt er. Im Schatten. Auf der Bank sitzend.
Schliesslich ist auch die Hecke geschnitten und ich bin mit knapper Not dem Hitzetod entronnen. Aus dem Obstgarten erhalte ich einen Korb mit Himbeeren und sonnenwarmen Stachelbeeren. Lecker.
Jetzt nehme auch ein Bier und sehe Opa Willy an, dass er noch was zu sagen hat. Also sage ich nichts und nippe an meinem Bier.

Opa Willy guckt in die Ferne und fragt: "Junge, warst du schon mal Sargträger?" Von der Seite werfe ich einen Blick auf ihn -muss ich mir Sorgen machen?
"Willy. Bei deinen Leberwerten: Du wirst nicht beerdigt, du wirst entsorgt."
Opa Willy lacht und muss seine Prothese festhalten. Nein, nicht wegen ihm. Aber Otto, alter Kumpel und Weggefährte, ist gestorben und nun fehlt ein Sargträger, weil Otto keine Verwandten mehr hat, der Männergesangsverein nicht mehr genug Mitglieder hat und die Profi Träger vom Bestatter zu viel Geld kosten.

Dass Otto kürzlich noch lebte wusste ich gar nicht. Eigentlich kannte ich ihn nur 'vom Sehen' wenn er in seiner immer gleichen Latzhose auf dem Trecker durchs Dorf fuhr. Das war für Otto praktischer, weil er in kein Auto mehr passte. Otto hatte die Dimensionen einer mittleren Hüpfburg. Ich versuche Opa Willy zu erklären, dass man für Otto keine Sargträger sondern eher einen Gabelstapler bräuchte und, dass ich mich auf Beerdigungen so wohl fühle wie eine Katze im Wäschetrockner.

"Du hast doch gar keine Katz'!" stellt Opa Willy fest. Stimmt. Und auch keinen Wäschetrockner.
Einen letzter Versuch. Mit der Bierflasche deute ich zum Nachbarn: "Kannst du nicht Manni fragen?"
Opa Willy schaut mich erstaunt an. "Den?! Bis der in die Puschen kommt, ist Otto verwest."
Schlüssiges Argument. Entweder ich schaffe mir eine Katze und 'nen Wäschetrockner an oder ich muss gucken, ob mir mein schwarzer Anzug noch passt und werde demnächst eine Dorfbeerdigung erleben.
Wo soll das nur alles enden?
 
P

pauline09

Guest
AW: Millimeter - Manni


Entegrasyon. Asimilasyon. Und irgendwann wirst Du Schützenkönig: Ingomann XIV. Spätestens dann müssen wir für Dich sammeln, damit Du die dörfliche Blaskapelle bestechen kannst, Dich nicht mit Zimpeln und Posaunen aus dem Bett zu tröten und zur Proklamation zu karren. Aber bis dahin wird Dir das Tsching-derassa-bumm auch nichts mehr ausmachen. :mrgreen:
 
M

Mein_Ingomann

Guest
AW: Millimeter - Manni

Entegrasyon. Asimilasyon. Und irgendwann wirst Du Schützenkönig: Ingomann XIV. Spätestens dann müssen wir für Dich sammeln, damit Du die dörfliche Blaskapelle bestechen kannst, Dich nicht mit Zimpeln und Posaunen aus dem Bett zu tröten und zur Proklamation zu karren. Aber bis dahin wird Dir das Tsching-derassa-bumm auch nichts mehr ausmachen. :mrgreen:

Vielen Dank für die Anteilnahme. Wie das ausgegangen ist, berichte ich vielleicht bei Gelegenheit. Typen wie Otto oder Opa Willy trifft man nicht mehr viele, da kann die Katze auch schon mal ohne Wäschetrockner bleiben. Man muss halt Prioritäten setzen. :wink:
 
M

Mein_Ingomann

Guest
AW: Millimeter - Manni

Das Grauen hat einen Namen: Christliche Trauerfeier. Und da fängt der Betrug schon an. Von "Feier" keine Spur. Wer an guter Laune oder Lebensoptimismus leidet findet hier umgehend Hilfe.

Nachdem ich mich also erfolgreich in meinen schwarzen Anzug gelöffelt hatte, bin ich hoch zur kleinen Kapelle am Friedhof.In sommerlicher Hitze ist ein schwarzer Anzug sehr praktisch, wenn man das Gefühl kennenlernen möchte eine wandelnde Trockensauna zu sein.

In der Kapelle sass die Trauergemeinde, die eine Hälfte machte den Eindruck, als würde sie da noch seit der letzten Veranstaltung sitzen, bei der anderen Hälfte hatte ich Befürchtungen, ob sie das Ende der "Feier" noch erleben würde. Opa Willy deutete dezent auf eine alte Dame in der ersten Reihe, wohl die einzige Verwandte von Otto. Also kondolierte ich jemandem, den ich noch nie gesehen hatte und die gute Frau starrte mich ebenfalls ratlos an. Das ging ja gut los. Dann setzte ich mich ganz vorn seitlich zu den anderen Sargträgern. Ein unglaubliches Aroma von Mottenkugeln, schlechtem Rasierwasser, kalten Tabakgeruch und (ich schwöre es) Schnaps, sowie allerlei Körperausdünstungen umgab meine neuen Kollegen. Echt dufte.

Ein paar Nachzügler trafen noch ein, dann war der -natürlich nicht klimatisierte- Raum zu gut 2/3 gefüllt. Die Luft, und mit ihr alle Gerüche, stand. Zu allem Überfluss brannten auch noch 2 Dutzend Kerzen. Die beiden Herren vom Männergesangsverein hatten bedrohlich rote Köfe und schielten erwartungsvoll zum Eingang, in der Hoffnung, der Pastor käme endlich und die Show würde beginnen. Aber die nächsten endlosen 15 Minuten passierte nichts. Nur Schweigen, Räuspern, Schuhscharren und Schwitzen, bis endlich der Herr Prediger eintrat.

Er begrüsste alle, leierte einen Standardtext herunter, in dem er lediglich ein paar persönliche Daten aus Ottos wenig bewegtem Leben (Kindheit im Dorf, Lehre im Dorf, Heirat im Dorf, verwitwet im Dorf, nun tot), eingefügt hatte und forderte dann dazu auf Lied Nr soundso zu singen. Allgemeines Geraschel und Geblätter, ein unsichtbares Harmonium begann laut und falsch ein paar Töne durch den Raum zu pressen. Es kam mir vor wie eine Szene aus einem Loriot Sketch, nur Loriot fehlte.

Das Lied. Und das nächste Lied, und das letzte Lied: Eine Aneinanderreihung von düstersten Eindrücken und Vokabeln, die auf jeder Gothic Party der Hit gewesen wären. Die Erde ist ein Jammertal, alles Dasein nur Mühsal, Plage und Leid. Endlich der Tod -der einzge' Sinn des faden Lebens- bringt Erfüllung und spirituellen Schmackes. Begleitet von dem feierlich dröhnenden Harmonium mit ständig falschen Tönen und einer Gemeinde, die genauso harmonisch mitsang. Zunehmend genervt las ich die Texte nur noch mit und verweigerte das Singen. Das war keine Erweisung der letzten Ehre, das war Nachtreten.

Schliesslich noch ein ebenso aufbauender Bibeltext: Jesus am Kreuz unter Qualen gestorben, damit nun alle anderen auch das Jammertal verlassen können, u.s.w. u.s.w. Kurz: Er gab uns den Rest. Segenszeichen über dem Erdmöbel, Auftritt der Sargträger. Mit dem Rollwagen den Sarg bis an das offene Grab gerollt, dann unter einigen Mühen die paar Meter über den Rasen getragen und nach erneutem Segen des Pastors den guten Otto möglichst feierlich an Stricken in die Grube gesenkt. Die Profi Sargträger rafften ihr Equipment zusammen, machten eine knappe Verneigung und weg waren sie. Profis eben.

Ich machte mich dann auch auf den Heimweg, den "Trauerkaffee" im Dorfkrug liess ich ausfallen, das ganze war schon traurig genug. Otto war zwar übergewichtig und von seiner Latzhose musste man ihn wahrscheinlich operativ trennen, aber er war eigentlich immer ein fröhlicher Mensch. Wenn er gekonnt hätte, wäre er wahrscheinlich von seiner eigenen Beerdigung geflüchtet.

Leute: Ich will am letzten Tag auf Erden Gesang, Spiel und Tanz, Grabreden über ein fröhliches Leben das augekostet wurde und viel zu schnell vorbei war, eine Sambatruppe, E - Gitarren und Freudenfeuer bis tief in die Nacht, Drogen und sämtliche Getränke der Wahl, aber bestimmt nicht so eine Trauerfeier!
Und Morgen werd' ich mit Opa Willy ein paar Flaschen Bier auf Ottos Wohl trinken!
 
P

pauline09

Guest
AW: Millimeter - Manni

Das Grauen hat einen Namen: Christliche Trauerfeier. (..)

Im Winter mag's ohnehin besinnlicher Stimmung halber noch angehen, aber im Sommer..?
Die letzte dörfliche Trauerfeier, an der ich teilnahm, war übrigens ähnlich trostlos. Der Pfarrer kam zu spät, war angesäuselt, und der Ehemann der Verstorbenen, nun frisch verwitwet, hatte es sich nicht nehmen lassen, seine Geliebte auch zum anschließenden Essen einzuladen, was den Verwandten gallig aufstieß. Seine Frau hatte er noch nicht mal ins Krankenhaus gebracht, als es ihr schlecht ging; sie war mehr als 10 km zu Fuß gelaufen und gestorben, kaum dass sie dort war. Und der Pfarrer hatte das alles zu überdecken gewusst, aber jeder wusste davon.
Es war eine längere Prozession, die sich mit dem Sarg aus der Kirche die hügelige Straße hinab zum Dorffriedhof bewegte. Ein eisiger Tag, in der kristallklaren Luft tanzten einige Schneeflocken. Der Sohn hatte die Totengräber gebeten, den Sarg erst in die Grube zu lassen, nachdem die Gemeinde sich zerstreut hatte, und so traten wir alle vor, einer nach dem anderen, legten Blumen auf den auf einem rohen Brettergerüst abgestellten Sarg und eine Handvoll Erde. Der Blick ging hinaus auf Äcker und Wiesen. Dem Witwer zu kondolieren, fiel mir nicht leicht. Er hatte gar nicht gewusst, was er an ihr gehabt hatte. Er hatte sie gar nicht verdient.
Ich wollte nicht übernachten, nahm den letzten Zug heim und dachte: - so nicht!

Zitat von Mein_Ingomann:
Leute: Ich will am letzten Tag auf Erden Gesang, Spiel und Tanz, Grabreden über ein fröhliches Leben das augekostet wurde und viel zu schnell vorbei war, eine Sambatruppe, E - Gitarren und Freudenfeuer bis tief in die Nacht, Drogen und sämtliche Getränke der Wahl, aber bestimmt nicht so eine Trauerfeier!

Dito! Und wenn sie sich trotzdem nicht zurückhalten können mit Bach, Albinoni und sonstigem einschlägigen Gedöns: aus Rücksichtnahme auf alle Anwesenden bitte nur in homöopathischen Dosen. Sonst wird es zu traurig. Und ich will auf Wolke 7 ja auch noch was zu lachen haben. :mrgreen::lol:

Zitat von Mein_Ingomann:
Und Morgen werd' ich mit Opa Willy ein paar Flaschen Bier auf Ottos Wohl trinken!

Denn man to! :wink:
 
C

CrazyWoman

Guest
AW: Millimeter - Manni

Mein_Ingomann,

ich liebe Deine Texte. Ganz großes (Kopf-)Kino!



PS: Bitte nicht persönlich nehmen, aber... wie soll ich sagen.... Ich möchte bitte vorab eine Eintrittskarte zu Deiner Trauerfeier bestellen. Wo gibt's die?
 
M

Mein_Ingomann

Guest
AW: Millimeter - Manni

Mein_Ingomann,

ich liebe Deine Texte. Ganz großes (Kopf-)Kino!



PS: Bitte nicht persönlich nehmen, aber... wie soll ich sagen.... Ich möchte bitte vorab eine Eintrittskarte zu Deiner Trauerfeier bestellen. Wo gibt's die?

Bis auf wenige Restkarten schon ausverkauft. Wenn du noch mehr so Komplimente raushaust, setze ich dich viellecht auf die Guestlist und du bekommst einen exklusiven Backstage Pass. :lol:
 
Top