Neue Integrationsstudie

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Mein_Ingomann

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Das unabhängige Meinungsforschungsinstitut Info GmbH hat kürzlich eine aktuelle Studie zur türkisch - deutschen Integration veröffentlicht:

http://www.infogmbh.de/aktuell/DTR-Bus-01-2011-Presseinformation.pdf

und darin finden sich einige interessante Fakten und Aussagen.

Zitat:

(TiD= Türken in Deutschland)

"Die überwiegende Mehrheit der TiD ist nach wie vor davon überzeugt, dass es richtig war, nach Deutschland zu kommen und dass es in diesem weltoffenen Land jeder unabhängig von der Herkunft zu etwas bringen kann.

Aber immerhin 83% meinen auch, dass die deutsche Gesellschaft stärker auf die Gewohnheiten und Besonderheiten der türkischen Einwanderer Rücksicht nehmen sollte.

Für das Empfinden eines Lebens zwischen den Welten und ein durchaus problematisches Verhältnis der Aufnahmegesellschaft zum Thema Integration spricht z.B. die Tatsache, dass sich 58% der Befragten in Deutschland als Türke und in der Türkei als Deutscher fühlen.

Inzwischen 49% (2009: 45%) fühlen sich in Deutschland unerwünscht.
70% der Befragten sagen, dass sie sich unbedingt und ohne Abstriche in die deutsche Gesellschaft integrieren möchten, immerhin 59% möchten ohne Abstriche zur deutschen Gesellschaft dazugehören, nur 44% fühlen sich in Deutschland genauso akzeptiert wie ein Deutscher.

Auf der anderen Seite sind aber 40% der befragten am liebsten nur mit Türken zusammen.
Immerhin 56% verbringen mindestens einmal wöchentlich ihre Freizeit mit Deutschen."


---

"Aber auch die Mehrheit der Befragten, die sich gern integrieren möchte, hat mit vielerlei Ausgrenzungen in ihrem Umfeld zu tun. Fast jeder zweite (42%) hat schon Beschimpfungen in der Öffentlichkeit wegen seines türkischen Aussehens erlebt,
30% wurden wegen ihres türkischen Namens oder ihres türkischen Aussehens bei Bewerbungen abgelehnt, 25% haben Beschimpfungen am Arbeitsplatz erlebt, 24% Beschimpfungen wegen ihrer Religionszugehörigkeit und 8% mussten schon körperliche Angriffe wegen ihrer türkischen Abstammung hinnehmen. Besonders häufig betreffen diese Probleme junge Befragte unter 30 Jahren."

Ingesamt 9 Seiten mit einem Stimmungsbarometer in Sachen türkisch - deutscher Integration. Lesenswert.
 
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TURKUVAZ

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AW: Neue Integrationsstudie

Mein Abitur damals, die Abizeit wurden wir auch permanent "Grüppchen", die Deutschen auf der einen Seite, die Ausländer unter sich, erst recht wenn es um die Freizeitgestaltung ging, die Deutschen hatten ihre bestimmten Trefforte und Partys und die Ausländer unter sich auch.

Wir konnten in der Klasse es NICHT mal bei Gruppenarbeit schaffen eine Mischmaschgruppe mit Deutschen und Ausländern aufrecht zu erhalten, es fanden immer direkt danach "Austausch" statt und siehe da plötzlich sind die Gruppen wieder "einseitig".

Manchmal ging es sogar SO weit, dass auch die Ausländer die verschiedenen Nationen unter sich sein wollten, die Türken mit Türken, die Iraner mit Iranern, etc.

Die ganzen Jahre vergingen mit Grüppchen, Gruppen, Gruppenarbeit, gruppenbasierter Zusammenhalt als Ausländer.

"Die hören nicht unsere Musik, die kennen unsere Kultur nicht, die essen nicht was wir essen" und das reichte aus um total unter sich zu bleiben.
 
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Mein_Ingomann

Guest
AW: Neue Integrationsstudie

Mein Abitur damals, die Abizeit wurden wir auch permanent "Grüppchen", die Deutschen auf der einen Seite, die Ausländer unter sich, erst recht wenn es um die Freizeitgestaltung ging, die Deutschen hatten ihre bestimmten Trefforte und Partys und die Ausländer unter sich auch.

Wir konnten in der Klasse es NICHT mal bei Gruppenarbeit schaffen eine Mischmaschgruppe mit Deutschen und Ausländern aufrecht zu erhalten, es fanden immer direkt danach "Austausch" statt und siehe da plötzlich sind die Gruppen wieder "einseitig".

Manchmal ging es sogar SO weit, dass auch die Ausländer die verschiedenen Nationen unter sich sein wollten, die Türken mit Türken, die Iraner mit Iranern, etc.

Die ganzen Jahre vergingen mit Grüppchen, Gruppen, Gruppenarbeit, gruppenbasierter Zusammenhalt als Ausländer.

"Die hören nicht unsere Musik, die kennen unsere Kultur nicht, die essen nicht was wir essen" und das reichte aus um total unter sich zu bleiben.

Besonders zu deinem letzten Satz: Hat Dir das denn gereicht, bzw. hast Du das genauso gesehen?
 

Lynx72

Gesperrt
AW: Neue Integrationsstudie

Ich halte die Angaben in der Studie noch für ausgesprochen schmeichelhaft und gehe davon aus, dass nur die ganz offensichtlichen Diskriminierungserfahrungen wiedergegeben wurden. Wenn Deutsche glauben, unter sich zu sein, wird oft ganz selbstverständlich von einem Konses ausgegangen, dass Türken, Araber, Balkanesen, Russen etc. abzulehnen sind. Daher sollten Angehörige ethnischer Minderheiten in D bei jeder Zurückweisung in egal welchem Zusammenhang Rassismus mit auf dem Zettel haben.
 

fritztotila

Active Member
AW: Neue Integrationsstudie

Mein Abitur damals, die Abizeit wurden wir auch permanent "Grüppchen", die Deutschen auf der einen Seite, die Ausländer unter sich, erst recht wenn es um die Freizeitgestaltung ging, die Deutschen hatten ihre bestimmten Trefforte und Partys und die Ausländer unter sich auch.

Wir konnten in der Klasse es NICHT mal bei Gruppenarbeit schaffen eine Mischmaschgruppe mit Deutschen und Ausländern aufrecht zu erhalten, es fanden immer direkt danach "Austausch" statt und siehe da plötzlich sind die Gruppen wieder "einseitig".
die Erfahrung kann ich bestätigen, umso glücklicher war ich, dass in meiner Klasse die drei Türken drei verschiedenen Gruppen angehörten und nur in einer Gruppe gab es Ärger.
Manchmal ging es sogar SO weit, dass auch die Ausländer die verschiedenen Nationen unter sich sein wollten, die Türken mit Türken, die Iraner mit Iranern, etc.

Die ganzen Jahre vergingen mit Grüppchen, Gruppen, Gruppenarbeit, gruppenbasierter Zusammenhalt als Ausländer.

"Die hören nicht unsere Musik, die kennen unsere Kultur nicht, die essen nicht was wir essen" und das reichte aus um total unter sich zu bleiben.

Als alter unverbesserlicher Optimist habe ich manchmal das Gefühl, es wird besser. Deutsche 9.Klässler hören aufm Handy türkischen Rap und können manchmal sogar hosgeldin sagen. Das ist doch schonmal was.
 

fritztotila

Active Member
AW: Neue Integrationsstudie

Ich halte die Angaben in der Studie noch für ausgesprochen schmeichelhaft und gehe davon aus, dass nur die ganz offensichtlichen Diskriminierungserfahrungen wiedergegeben wurden. Wenn Deutsche glauben, unter sich zu sein, wird oft ganz selbstverständlich von einem Konses ausgegangen, dass Türken, Araber, Balkanesen, Russen etc. abzulehnen sind. Daher sollten Angehörige ethnischer Minderheiten in D bei jeder Zurückweisung in egal welchem Zusammenhang Rassismus mit auf dem Zettel haben.

Ist leider oft so, besonders bei der Mittelschicht. Die Bildungs- und Besitzoberschicht hält sich da geschickt raus. Haben ja auch meistens keinen persönlichen Kontakt zu Ausländern.

Zum Rassismus kommt - je nach location - oft auch eine gehörige Portion Simplizität (um nicht Dummheit oder Primitivität zu sagen).
Da schimpft man ja schon über die Bewohner des nächstgelegenen bayerischen Dorfes, dass die faul wären oder hässlich (unter Jugendlichen neben "Opfer"ein beliebtes Schimpfwort geworden). Neuerdings werfen sich Kleingeister auch Ökologisches (so oder so) an den Kopf, vom Verhältnis Bayern/Preußen ganz abgesehen. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass man auch Ausländer (wenn man wie du sagst "unter sich" ist) nicht gern sieht.
 
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Mein_Ingomann

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AW: Neue Integrationsstudie

Ich halte die Angaben in der Studie noch für ausgesprochen schmeichelhaft und gehe davon aus, dass nur die ganz offensichtlichen Diskriminierungserfahrungen wiedergegeben wurden. Wenn Deutsche glauben, unter sich zu sein, wird oft ganz selbstverständlich von einem Konses ausgegangen, dass Türken, Araber, Balkanesen, Russen etc. abzulehnen sind. Daher sollten Angehörige ethnischer Minderheiten in D bei jeder Zurückweisung in egal welchem Zusammenhang Rassismus mit auf dem Zettel haben.

In so einer Studie antworten natürlich nur die, die sich überhaupt ansprechen lassen und von denen dann auch nur die, die den Fragebogen ausfüllen. Der Wahrheitsgehalt ist immer relativ. Ähnlich geht's mir mit deiner Aussage. 'Die Deutschen' gibt es so wenig wie 'die Ausländer'. Letztlich triffst Du immer 'nur' Menschen mit ihrem eigenen Horizont.

Wenn ich 3 Tage auf einem Weltmusik Festival war und denke 'die Welt ist ein Dorf' gehe ich hier im Dorfkrug ein Bier trinken um festzustellen: Das Dorf ist nicht die Welt.
 
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Mein_Ingomann

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AW: Neue Integrationsstudie

Ist leider oft so, besonders bei der Mittelschicht. Die Bildungs- und Besitzoberschicht hält sich da geschickt raus. Haben ja auch meistens keinen persönlichen Kontakt zu Ausländern.

Zum Rassismus kommt - je nach location - oft auch eine gehörige Portion Simplizität (um nicht Dummheit oder Primitivität zu sagen).
Da schimpft man ja schon über die Bewohner des nächstgelegenen bayerischen Dorfes, dass die faul wären oder hässlich (unter Jugendlichen neben "Opfer"ein beliebtes Schimpfwort geworden). Neuerdings werfen sich Kleingeister auch Ökologisches (so oder so) an den Kopf, vom Verhältnis Bayern/Preußen ganz abgesehen. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass man auch Ausländer (wenn man wie du sagst "unter sich" ist) nicht gern sieht.

Die Besitz- und von Dir ausgemachte Oberschicht hat durchaus internationale Kontakte. Das ist eher ein Problem gesellschaftlicher Schichten als ein interkulturelles Problem.
 
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