Die Ruhrbarone
haben da jemanden gefunden.
Zum ersten Mal erzählt ein ehemaliger Angehöriger der türkischen Spezialeinheiten PÖH (Polis Özel Harekatı) über deren Einsätze im Südosten der Türkei, bei denen im Winter 2016 Hunderte Zivilisten ums Leben kamen. Die Einsätze dieser Spezialeinheiten wurden „Operation Schützengräben“ (Hendek Operasyonlari) genannt, weil sie sich gegen die Straßenbarrikaden richteten, die junge kurdische Widerstandskämpfer in einigen Städten errichtet hatten, nachdem der Friedensprozess mit den Kurden aufgekündigt worden und der Konflikt neu entflammt war.
Ahmet Gün verbrachte die gesamten neun Jahre seiner beruflichen Laufbahn als Polizist bei der „PÖH“ (Spezialeinheit der türkischen Polizei, die auf Terrorbekämpfung spezialisiert ist, Anm. d. Ü.) im Südosten der Türkei. Er war während der gesamten Dauer der Kämpfe um die Straßenbarrikaden, die in den Städten Cizre, Sur, Lice, Nusaybin und Derik errichtet worden waren, im Einsatz.
Was er zu berichten hat, trägt einen wichtigen Teil zum Verständnis der „Operation Schützengräben“ der türkischen Sondereinsatzkräfte bei, die die Geschichte der türkischen Republik noch lange beschäftigen wird. Und auch zum Verständnis darüber, wie der Staat die Friedensverhandlungen mit den Kurden „benutzt“ hat.