Präsidentschaftswahl - Türkei 2014

S

sommersonne

Guest
Na, dann ist ja gut, dass ich mir den Text aus der "Berliner Morgenpost" bis jetzt aufgespart habe. In Berlin und Umgebung soll die Wahlbeteiligung bei 140.000 Wahlberechtigten sehr niedrig ausgefallen sein. Es gab auch eine ganze Reihe von Kritikpunkten, angefangen von der Terminvergabe, um das Wahlrecht überhaupt wahrnehmen zu können bis hin zu durchsichtigen Wahlumschlägen: Jeder habe sehen können, welcher Kandidat gewählt worden sei.

Für Journalisten habe es außerdem keinen freien Zugang zum Olympiastadion gegeben. Der beiden Journalistenverbände DJV und dju kritisierten die Restriktionen als Einschränkung der Pressefreiheit.

http://www.morgenpost.de/berlin/art...hlen-in-Berlin-enden-mit-heftiger-Kritik.html
http://www.dw.de/restriktionen-für-journalisten-bei-erster-türkeiwahl-in-deutschland/a-17824962

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Was soll man dazu noch sagen, außer - never change a running ... - einsetzen was Euch am besten passend scheint.
 

Lynx72

Gesperrt
Warum wählen Menschen die nicht in der Türkei leben/leben müssen. Teilweise nicht mal die Zustände hier kennen.
Weil sie sich von von ihm vertreten fühlen gegen die gottlosen, gleichgültigen bis feindseligen Regierungen und Mehrheitsgesellschaften in Westeuropa. Endlich mal jemand, der der arroganten Merkel (dem arroganten Rutte/Hollande/Reinfeldt etc. pp) was entgegensetzt (-brüllt).
 
P

pauline09

Guest
Ich hatte irgendwo gelesen, in ganz Deutschland haben gerade mal knapp 300.000 Türken gewählt...

Laut türkischer Botschaft in Berlin waren es gerade mal 8,1 Prozent. In Dänemark noch viel weniger: von 30.000 wahlberechtigen Türken dort haben nicht einmal 1000 gewählt.

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-08/tuerkei-deutschland-wahl-erdogan-praesident-wahlrecht

Schade um die vielen unausgefüllten Stimmzettel, was wohl mit denen passiert? Andererseits kann man die Enthaltungen als klares Signal lesen: eine Absage an die türkische Politik, ganz mal ab von den bürokratischen Hürden, die man fürs Wählen nehmen musste.
Und ja, ich stimme alterali zu, eine Stichwahl ist unvorstellbar. Der Drops ist gelutscht. Mich freut nur, dass Erdoğans Kalkül, die Auslandstürken aufwendig zu mobilisieren, nicht aufgegangen ist. Aber vermutlich werden etliche an den Grenzen wählen.
 

Almancali

Well-Known Member
Auf Spiegel Online kommentierte jemand wie folgt:

Zusammengefasst dürfte sich in der Türkei unabhängig* vom Wahlkampf und der Programmatik folgendes Bild ergeben: Die muslimisch konservativ fromme Unterklasse (egal ob Türke oder Kurde) und fromme Liberale wählen Erdogan und AKP. Damit sind immer 30-40% der Stimmen dabei. Gebildete, Kemalisten, Laizisten, Links-Nationalisten, Militaristen und die türkische Sozialdemokratie wählen die oppositionelle CHP. Stramme türkische Nationalisten und muslimisch-nationalistische Türken wählen die MHP. Liberale, nationalistische Kurden, teile der türkischen und große Teile der kurdischen Sozialdemokraten wählen die HDB / BDP. Von den relativ großen Gruppen fehlen nur noch die Aleviten. Die sind gespalten in geschätzte 60% CHP und 35% HDP/BDP. * Unabhängig deshalb, weil die Türkei nicht nach Programmatik wählt. Sie wählt ideologisch, emotional und personenbezogen.

Referenz: SpOn
 
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