"Schattenbericht" = Selbstironie?

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CrazyWoman

Guest
In Deutschland hat sich die Zahl armer Menschen auf hohem Niveau eingependelt. Das kritisieren Sozialverbände und Gewerkschaften in ihrem Armutsbericht. Wer hierzulande einmal im Abstiegskreislauf steckt, bekommt immer weniger Chancen, sich wieder herauszuarbeiten.

Berlin - "Armut ist politisch gewollt." Mit dieser These hat die Nationale Armutskonferenz (NAK) ihren "Schattenbericht" vorgestellt. Er soll ein Gegenentwurf zum offiziellen Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung sein. Wer arm ist, das zeige der Bericht, habe in Deutschland immer seltener die Chance, dieser Situation zu entfliehen.

Link zum "Schattenbericht" der Nationalen Arbeitskonferenz

Interessant hier folgender Teil:
Ihre Kritik hat die NAK - ein Zusammenschluss von Sozial- und Wohlfahrtsverbänden wie der Arbeiterwohlfahrt, dem Paritätischen Gesamtverband, Caritas und Diakonie sowie Gewerkschaften wie dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) - in ihrem sogenannten Schattenbericht zusammengefasst.

Dabei fiel mir ein Bericht aus dem Stern oder Focus (?) ein, der beschrieb, wie besonders die Sozialverbände wie Caritas & Co. sich in den letzten Jahren zu eher "asozialen" Arbeitgebern entwickelt haben. Nirgendwo gibt es mehr Stellen im Niedriglohnbereich und unsozialere Arbeitszeiten als hier (ausgenommen Reinigungsbranche). Frage ich mich also, mit welchem Recht gerade diese Verbände ihre eigenen Strukturen "kritisieren".

Hier ein Beispiel-Bericht, den ich im Netz dazu auftreiben konnte. Ihr könnt unzählige weitere dazu finden.

„Bündnis für GUTE PFLEGE“ wehrt sich gegen schlechte Lohn- und Arbeitsbedingungen...


Auszug:
Zur Situation der Beschäftigten im Pflegebereich erklärt DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach: „Es ist dringend erforderlich, dass die Pflegeberufe aufgewertet werden. Wir fordern die Verbesserung der Personalbemessung und der Ausbildungsbedingungen, eine familienfreundliche Arbeitsplatzgestaltung und deutlich höhere Einkommen in der Pflege. Billig-Pflege darf keine Zukunft haben, denn sie endet in Chaos und Elend. Wir fordern die Bundesregierung gemeinsam auf, die Verpflichtung zur ortsüblichen Entlohnung für Pflegepersonal nicht zu kippen. Lohndumping muss bekämpft und darf nicht auch noch gesetzlich gefördert werden. Wenn es nicht gelingt, die Pflege als Berufsfeld attraktiv umzugestalten, werden wir in Zukunft neben einer zunehmend unwürdigen Pflegesituation noch einen gigantischen Fachkräftemangel haben.“

Ich schüttele über so viel Selbstgefälligkeit und -Ironie den Kopf....
 
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